|| 33 || Kinder und Probleme

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Avyanna Salvatore

«Du willst mich doch verarschen.»

Diese Worte aus Arthurs Mund zu hören, das hielt ich bis zu diesem Augenblick für unmöglich. Oftmals musste ich mir von ihm sowas anhören wie «Soll ich dir helfen, deinen Verstand zu finden? Es scheint, als hättest du ihn verloren», oder «Bei bestem Willen, das kannst nicht einmal du ernst meinen», oder «Mein Lohn mag auch hoch sein, aber bei dem, was ich täglich wegen dir durchmachen muss, verdiene ich noch Schmerzensgeld obendrauf, findest du nicht?»
Aber ein Schimpfwort? Aus dem Mund meines anständigen, tüchtigen und zuvorkommenden Buttlers? Unvorstellbar.

Damals, als ich Arthur von Najadas Entdeckungen (dass Luigi nicht nur mit Frauen, sondern auch mit Kindern Handel getrieben hat), von dem Beschluss Miguel in alles einzuweihen (obwohl Miguel und ich bis zu diesem Zeitpunkt soweit wie möglich keinen Kontakt hatten) und von Leandros erstem Heiratsantrag (der aus beruflichen Gründen vorgeschlagen wurde) erzählte, war sein einziger Kommentar, dass er mir den stärksten Alkohol, den er finden kann, bringt. Eine andere Reaktion gab es nicht.
Aber jetzt macht er so ein Drama, wegen einer einfachen Frage. 

Er schnalzt mit der Zunge, bevor er schwer seufzt. «Wie kommst du wieder nur auf solche Ideen? Hast du überhaupt schon an die Folgen gedacht?»
Mit dem Blick auf die offene Tür zucke ich mit den Schultern. «Ich verstehe nicht, weshalb du so ein Drama daraus machst.» Arthur bemerkt vor lauter tadeln nicht einmal meinen Blick auf die Tür, die er vergessen hat, hinter sich zu schließen. Dass ich das einmal erlebe!

«Vor wenigen Stunden hast du ein paar der mächtigsten Mafiosi vor sämtlichen Augen getötet und nun fragst du mich, wie viele Zimmer wir in Kinderzimmer umgestalten könnten?!»

Tief atmet er durch, als müsse er an sich halten, nicht zu schreien. «Was hast du vor? Eine ganze Horde von Kindern, oder was? Und das zu dieser Zeit!» Streng mustert er mich, wobei sein Blick etwas zu lange auf meinem Bauch liegen bleibt. «Vincenzo läuft frei herum und während gerade Mordpläne und Aufstände gegen dich geplant werden, denkst du darüber nach, schwanger zu werden?»

Ich öffne meinen Mund, schließe ihn wieder. Mir bleibt die Sprache weg. «So ist das nicht!», ist das Einzige, was ich rausbringe.
Arthurs Augen weiten sich, seine Nasenflügel blähen sich. Mehrere Sekunden starrt er mich an, ohne ein Wort rauszukriegen. Dann bricht es aus ihm heraus: «Sag mir nicht, du bist schon schwanger!» 

Als mir die Kinnlade runterfällt und ich nicht gleich antworte, fällt er in Panik. «Ach, du meine Güte! Gott stehe mir bei! Ich glaube, mir wird schwindelig. In welcher Woche bist du? Wie viel Zeit bleibt uns noch? Du meine Güte! Wir müssen noch so viel machen! So viele Vorbereitungen! Und das Geschrei! Oh, das Geschrei! Und erst das Windelgekacke!» Er stemmt sich die Hände in die Hüfte. «Windelwechseln wirst aber schön du machen, Fräulein! Das Wechseln von deinen Windeln war genug für drei Leben!»

Ich beiße mir auf die Lippen, um ein Grinsen zu unterdrücken, jedoch ohne Erfolg.
In diese Reaktion interpretiert Arthur etwas zu viel herein. «Gott, nein, du bist wirklich schwanger!? Oh Gott, oh Gott, sag mir nicht es ist von Miguel! Oh nein, nein, nein. Nicht von Miguel! Nicht von dem Ancelottis! Gott, hab Erbarmen mit dem Kind! Ronaldo als Großvater, was eine Tragödie! Nein, das ist zu viel für mich.» Seinem Gesichtsausdruck abzulesen, zieht gerade sein Leben vor seinen Augen vorbei. 

Länger kann ich das Lachen nicht zurückhalten. Ich pruste los, lege meine Arme auf den Bauch und falle beinahe nach vorne, so sehr lache ich. Wie lange ich nicht mehr so gelacht habe! Mir stehen schon die Tränen in den Augen.
Arthurs Augen glänzen ebenfalls, allerdings aus ganz anderen Gründen. Er denkt doch wirklich, ich sei schwanger! Von Miguel! Welch absurde Vorstellung.

Mafia Romance 2 Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang