Chapter 17: Fünftes Jahr: Die Woche davor

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Freitag, 23. April 1976

„Guten Tag, Mr. Lupin", lächelte McGonagall, als er ihr Büro betrat.

„Guten Tag, Professor", erwiderte er höflich und setzte sich gegenüber ihres Schreibtisches auf den Stuhl.

„Gut vorbereitet für deine Prüfungen?"

„Äh...ich denke schon."

„Ich habe vollkommenes Vertrauen in dich", lächelte sie – McGonagall schenkte dir nur ein Lächeln, wenn sie es in der Situation für angebracht hielt. Deswegen lächelte Remus zurück.

Die Hexe mittleren Alters sah auf einen Stapel Pergament hinab, der glattgestrichen vor ihr lag. Notizen von seinen anderen Professoren vielleicht. Sie räusperte sich, sah auf und lächelte noch einmal, „Du hast kontinuierlich starke Resultate erhalten, in deiner Zeit in Hogwarts."

„Nicht die gesamte Zeit über", murmelte er und dachte an die verschwendeten Monate im ersten Jahr.

„Du bist ein Vertrauensschüler", fuhr McGonagall fort, „Ein üblicherweise artiger, rücksichtsvoller junger Mann. Du scheinst in Zauberkunst, sowie in Geschichte, alle zu überbieten und ich habe gehört, dass du dich sogar ein paar eigenen Schülern angenommen hast?"

„Ich bin einfach gerne hilfsbereit", erklärte er beschämt. „Und dann kommen die Leute meistens wieder."

„Eine bewundernswerte Qualität, Mr. Lupin."

Äh...danke."

„Also," sagte sie flott, „Mit all diesen guten Dingen im Sinn, hast du schon über einen Karriereweg nachgedacht, den du nach Abschluss deiner Ausbildung einschlagen möchtest?"

Er realisierte, dass er nervös war. Nervöser als er erwartet hatte. Er rieb seine feuchten Hände an seinen Hosenbeinen und versuchte, Augenkontakt herzustellen.

„Ich werde mich registrieren lassen müssen. Im Ministerium."

Er sah, dass sie die Lippen spitzte, doch sie unterbrach ihn nicht.

„Und...ich meine, ich weiß nicht viel darüber, nicht so viel wie ich sollte, aber...der Krieg..."

„Was ist mit dem Krieg, Lupin?", schnappte sie.

„Naja... Menschen – Zauberer – sie wollen so jemanden wie mich nicht, mit meinen Problemen, überhaupt einen Job zu bekommen, also dachte ich—"

„Wir dürfen uns nicht den niedrigen Erwartungen von anderen unterwerfen, Lupin. Du hast großartige Dinge vollbracht, in Hogwarts und ich habe keine Zweifel, dass du dazu fähig bist, noch mehr große Dinge zu vollbringen."

„Vielleicht", er zuckte die Schultern, „Aber ich werde nicht die Chance dazu bekommen, es sei denn ich... es sei denn ich engagiere mich, denke ich."

„Engagieren." Jede Spur von Güte und Ermutigung hatte ihr Gesicht verlassen.

„Ja."

„Mr. Lupin." McGonagall runzelte die Stirn. Sie sah müde aus, so als ob sie den ganzen Tag an einer schwierigen Aufgabe gearbeitet hatte, „Du weißt, dass ich schon mit Mr. Black über seine eigenen Pläne gesprochen habe."

„Ja." Remus war sich nicht sicher, was das eine mit dem anderen zu tun hatte.

„Und ich bin mir sicher, du kannst dir genau vorstellen, was Mr. Blacks Pläne sind."

„Äh... ich könnte raten..."

Er musste nicht raten. Sie hatten es gestern Nacht alle zu viert auf James Bett diskutiert.

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Where stories live. Discover now