Chapter 40: Sechstes Jahr: Apparieren

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Sirius kam nicht zum Abendessen. Emmeline kam herüber, um James zu fragen, wo er war, doch James zuckte nur die Schultern,

„Sorry," meinte er, „wir waren vorhin zusammen auf einer Mission, aber ich habe ihn verloren. Hoffentlich hat Filch ihn nicht erwischt..."

„Und warum sollte Filch nach Sirius suchen?" fragte Lily und legte ihr Besteck beiseite, während sie James mit einem sehr eindringlichen Blick ansah.

„Ehm... Ich habe keine Ahnung", sagte James hastig und starrte auf seinen Kartoffelbrei, als wäre dieser die faszinierendste Sache auf der Welt. Zwanzig Minuten später wurden die Vertrauensschüler zu einem Notfall im fünften Stock gerufen – anscheinend hatten alle Rüstungen begonnen, Opernlieder zu singen.

Für den Rest des Abends wurden alle Schüler in ihre Gemeinschaftsräume verwiesen und als Peter, Remus, Marlene und Mary den Turm erreichten, fanden sie Sirius dort allein vor dem Kamin, rauchend. Wo hat er die Kippen her, fragte sich Remus. Normalerweise fragt er mich. Sirius Black war nicht der Typ, der sich seine eigenen Zigaretten kaufte; er war ein professioneller Schnorrer.

„Alles klar, Black?" fragte Mary heiter.

„Ja, klar." grunzte Sirius, immer noch ins Feuer starrend.

„Hattest du keinen Hunger?" fragte sie.

„Nope." Er atmete ein und stieß eine Rauchwolke aus, wie ein rastloser Drache.

„Ah," Mary zog eine wissende Braue hoch und sah die anderen an, „ich sehe, du bist in einer deiner Launen."

Er antwortete darauf nicht. Remus vergaß häufig, wie gut Mary Sirius kannte. Er bewunderte die kesse, nüchterne Art, die sie ihm entgegengebrachte; sein eigener Instinkt war oftmals, zu umgehen und aufzugeben. Er dachte, dass er sich von Mary eine Scheibe abschneiden könnte.

Als Christopher vom Vertrauensschülertreffen zurückkam, klebte Remus wie Leim an ihm, solange es nur ging. Einerseits, weil er wusste, dass er ihn verletzt hatte und er ihm zeigen wollte, dass sich nichts verändert hatte. Andererseits, weil er wusste, dass Sirius nicht mal in ihre Nähe kommen würde, während sie zusammen waren. Sie saßen auf der Fensterbank am anderen Ende des Raums, so weit wie möglich vom Kamin entfernt. Es war derselbe Platz, an dem Sirius und Remus nur Monate zuvor gesessen hatten, wo sie sich gestritten und dann wieder versöhnt hatten. Aber daran dachte er nicht. Er lauschte Christophers Zusammenfassung des Vertrauensschülertreffens.

„...und jeder weiß, dass Potter wahrscheinlich etwas damit zu tun hatte, aber natürlich gibt es keine Beweise, schließlich ist er fast schon ein Berufsvandale, und alle lieben ihn, also kommt er damit durch. Selbst Lily Evans hat aufgegeben, sie knöpft sich ihn nicht mehr vor wie früher."

„Tatsächlich?" Remus heuchelte Interesse, während er die Rückseite von Sirius' Lehnstuhl, beäugte.

„Ja," nickte Christopher, „Sie ist weich mit ihm geworden. Ich habe sie sogar gefragt, wie man diese Witzbolde bestrafen sollte, und sie hat tatsächlich gekichert! Sie meinte, dass es doch eigentlich ganz witzig war und keiner verletzt wurde und das ich mich entspannen soll! Ich habe sie mal wirklich bewundert, weißt du."

„Vielleicht solltest du dich wirklich entspannen," seufzte Remus. „Es klingt wirklich ziemlich lustig. Gott weiß, wir könnten alle ein bisschen Spaß vertragen."

„Vertrauensschüler sollten alle Regeln aufrechterhalten," gab Christopher zurück, ein Echo von McGonagall in seiner Stimme, „Nicht nur die langweiligen. Wie auch immer, wenn du wirklich so denkst, weiß ich nicht, warum ich mir die Mühe mache."

Er stand auf,

„Chris," Remus sah zu ihm auf, „komm schon, jetzt sei nicht so. Ich frag dich über Runen ab, wenn du willst."

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Where stories live. Discover now