Chapter 54: Siebtes Jahr: Weihnachten Teil 3

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Montag, 2. Januar 1978

Die nächsten eineinhalb Wochen waren eine der dunkelsten Zeiten, an die Remus sich erinnern konnte. Als Mrs. Potter am Tag nach dem Angriff endlich nach Hause kam war sie weiß und ausgelaugt und umarmte ihre Familie so fest, als ob sie gedacht hätte, dass sie sie nie wieder sehen würde.

„Ich haben gehört, dass um die fünfzig tot sind", sagte sie trist. „Es war aber hauptsächlich Triage. Es gibt hunderte Verletzte."

„Jemand...jemand von uns?", fragte Mr. Potter. Er sah so aus, als ob er stundenlang nicht mehr geschlafen hatte – und tatsächlich war er auch nicht schlafen gegangen, soweit Remus wusste.

Euphemia nickte, während sie ihre Augen schloss.

„Später", sagte sie, als sie den Jungen einen Blick zuwarf. James sah empört aus.

„Wir verkraften das", sagte er. „Wir sind alle volljährig und wir waren dabei, als es passiert ist!"

„Ja, ich weiß!", schrie Mrs. Potter mit schriller Stimme. James Mund schnappte zu und er blickte beschämt zu Boden. Mrs. Potter stand auf. „Ich lege mich etwas hin."

Sie verließ den Raum und die Männer saßen still da.

„Sorry, Dad", murmelte James.

„Schon okay", Fleamont nahm seine Brille ab und rieb seinen Nasenrücken. „Wir sind alle erschüttert. Deine Mutter und ich, wir wünschen uns von euch Jungs, dass ihr zuhört und das macht, was euch gesagt wird, bis es wieder Zeit ist, zur Schule zu gehen, verstanden?"

Sie alle nickten zögerlich und Remus sah, wie sich die Muskeln in Sirius Kiefer anspannten. Es war ein Zeichen seines Respekts gegenüber Mr. Potter, dass er ihm nicht widersprach. „Nun", fuhr Fleamont fort, „dieses Haus wird in den nächsten Tagen sehr belebt sein und ihr werdet einen Haufen sehr wichtiger Leute sehen, die sehr wichtige Arbeit erledigen. Stellt nicht zu viele Fragen und belästigt niemanden."

„Können wir helfen?", fragte James ernst.

„Ja." Fleamont nickte. „Indem ihr freundliche Gastgeber seid und euch um deine Mutter kümmert."

„Ja, Dad", seufzte James und blickte wieder zu Boden, offensichtlich enttäuscht.

„James...", begann Fleamont und streckte seine Hand nach dem Arm seines Sohnes aus.

Remus und Sirius nahmen das als Zeichen, den Tisch abzuräumen und warteten in der Küche, während sie Gully halbherzig beim Abwasch halfen.

„Ich verstehe nicht, warum sie so ein Drama machen", grummelte Sirius, der bis zu den Ellbogen in seifigem Abwaschwasser steckte. „Wenn sie nur die Hälfte der Dinge wüssten, zu denen wir imstande sind – wir können wirklich helfen ."

„Wir bekommen unsere Chance", antwortete Remus, der aus dem Fenster starrte, während er die Teller abtrocknete. Der Garten war sehr dunkel und ein frostiger Dunst hing in der Luft, was es schwierig machte, weiter als bis zur Mauer der Veranda zu sehen. Er konnte gerade so James' Quidditchtore auf dem Rasen erkennen, und den dämmerigen, abnehmenden Mond. Er mochte es nicht, dass er nicht weit sehen konnte, es ließ ihn sich unbehaglich fühlen.

Du hast leicht reden", beschwerte sich Sirius weiter, „du hast dich schon bewiesen."

„Was?!" Remus sah verwirrt zu ihm auf, für einen Moment abgelenkt vom Fenster.

„Mit dem Werwolf, den du letztes Jahr getroffen hast. Du hast dich schon dem Feind gestellt und Dumbledore gezeigt, dass er dir vertrauen kann."

„Wenn du so denkst, habe ich es nicht gut genug erklärt...", sagte Remus. „Livia war nicht... es hatte nichts mit dem Krieg zu tun."

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Where stories live. Discover now