Chapter 31: Sechstes Jahr: Zwölf Nächte

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CW für Drogenmissbrauch (Gras), trinken, rauchen und Sex (nichts Grafisches)---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

I sing with impertinence, shading impermanent chords with my words

I borrowed your time, and I'm sorry I called, but the thought just occurred

That we're nobody's children at all.

After all.

Donnerstag, 20. Dezember 1976

Sirius sang unter der Dusche. Remus war sich nicht sicher, ob das eine neue Angewohnheit war oder ob er das schon ewig tat und Remus es einfach nie bemerkt hatte – er vermied normalerweise Sirius Duschzeiten. Doch an diesem Tag, als Remus sich anzog hörte er zu und lächelte. Sirius hatte keine schlechte Stimme – nichts Besonderes, aber er traf die Töne. Er war gerade süchtig nach The Doors und hatte eine Imitation von Jim Morrisons tiefem, amerikanischen Grollen perfektioniert.

„C'mon, c'mon, c'mon now TOUCH ME BAAABE", grölte er, über das Zischen der Wasserhähne. Es wäre liebenswert, ja gar reizvoll gewesen, wenn er nicht auch die Trompeten mitsingen würde, „BA-DAH Ba-daah..."

Er trat in einen Nebel aus Wasserdampf gehüllt aus dem Bad, seine Haut etwas gerötet, sein Hemd feucht von seinen Haaren. „Was?", er sah Remus an und hob eine Augenbraue, „Kein Applaus?"

Remus verdrehte die Augen und öffnete die Tür zum Schlafsaal, „Beeil dich, ich verhungere gleich..."

Es fühlte sich komisch an, die Isolation des Gryffindorturms zu verlassen, wo sie es sich schon gemütlich gemacht hatten und den Rest des Schlosses zu betreten, wo alles genauso war wie immer. Sie waren früh beim Frühstück und die zwei Ravenclaws, ein Mädchen und ein Junge, saßen dieses Mal ein wenig näher.

„Ist es nicht absurd, dass sie so viel Essen servieren, wenn nur fünf Schüler hier sind?", bemerkte das Mädchen, das eine große, katzenaugenartige Brille trug und unzählige Sommersprossen hatte, „Es fühlt sich so verschwenderisch an..."

Die Teller vor ihnen hatten sich mit Rührei, Bacon, Würstchen, Blutwurst, Baked Beans, gebratenen Tomaten und Toast gefüllt – nicht zu vergessen das Müsli, den Porridge und die Fruchtsäfte.

„Ne", antwortete Sirius, der Remus dabei zusah, wie er seinen Teller belud. „Du hast Moony hier definitiv noch nie essen sehen."

„Halt die Klappe", erwiderte Remus, den Mund schon voll.

Trotzdem sahen die Ravenclaws ihm so fasziniert beim Essen zu, dass es Remus schließlich zu peinlich wurde, noch weiter zu essen. Zum Glück kam in diesem Moment eine Ablenkung in Form von Eulen mit der Morgenpost an. Eine landete vor Remus. Drei vor Sirius.

„Du bist ganz schön beliebt." Der Ravenclaw-Junge lehnte sich herüber. Er war dünn und klein, mit einer Höckernase.

„Ermutige ihn nicht noch", sagte Remus. Sein Paket war weich und in lavendelfarbenes Papier gewickelt. Es war von Lily, da bestand kein Zweifel. Sirius hatte fünf oder sechs bunte Briefumschläge – keiner war rot, bemerkte Remus erleichtert. Keine Heuler von Walburga dieses Jahr.

„Wir gehen von dem Mittagessen eislaufen", lächelte das Ravenclaw-Mädchen, „Der See ist komplett zugefroren. Habt ihr Lust?"

„Hört sich gut an", nickte Sirius und schob seine ungeöffnete Post beiseite. Remus sammelte sie ein, bevor sie den Frühstückstisch verließen und nahm die Briefe mit nach oben in ihr Zimmer.

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt