Chapter 53: Siebtes Jahr: Weihnachten Teil 2

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Der Boden erzitterte und Remus kniff auf den Pflastersteinen liegend seine Augen zu. Alles was danach passierte- wie Lily und James die Köpfe herum rissen, bevor das Gebäude vor ihnen explodierte- alles danach ergab so wenig Sinn. Es ging alles viel zu schnell oder zu langsam und Remus konnte nicht auf seine gewöhnlichen Art und Weise reagieren- er war schwach, verängstigt, seine Auffassung verschwommen. Er war geschockt.

Sie hoben die Köpfe - er und Sirius - viel zu lang, nachdem es still wurde, als die Menschen um sie herum schon aufstanden und schrien oder weinten. Irgendjemand weinte definitiv, eine Frau. Dieses Geräusch schien am lautesten von allen. Und jemand anderes lachte, ein dünnes rasiermesserscharfes Krächzen in der Ferne, von purer Freude erfüllt.

Die Winkelgasse sah aus wie ein Schlachtfeld. Die Geschäfte, die zerstört worden waren, sahen aus wie abgebrochene Zähne in einem klaffenden Schlund. Da waren seltsame blaue Flecken von Himmel, wo eigentlich etwas anderes stehen sollte. Vom Boden aus war es schwierig, etwas zu erkennen, doch sie spähten durch den sich niedersetzenden Staub weiter die Straße runter zu Gringotts, wo der meiste Lärm herzustammen schien.

„Ihr zwei!", zischte eine Frau, die von hinten auf sie zu kam und mit erhobenem Zauberstab durch den Schutt wühlte, „Geht zurück! Hinter mich!" Sie schritt voran. Ihre Robe war von tiefem kastanienbraun, die Uniform eines Aurors.

„James!", würgte Sirius hervor, seine Stimme von Angst erstickt. Er kraxelte auf die Füße, mit verschmutzter Robe und Staub im Haar. Halb rannte, halb stolperte er zu dem klaffenden Loch, wo nur Minuten zuvor noch der Quidditch Shop gestanden hatte.

„Sirius, nein...", hustete Remus schwach, während er ihm folgte und sich dumm und schwer fühlte.

„James!?", schrie Sirius, doch so viele Menschen schrien ebenfalls.

„Sirius!" hustete Remus erneut und versuchte Schritt zu halten, doch er hatte sich die Hüfte gestoßen, als er zu Boden gestürzt war und seine Ohren fiepten noch immer. Sein Blick war verschwommen, während er sich mit staubigen Händen die tränenden Augen wischte. „Sirius—"

„SCHLAMMBLÜTER RAUS!"

Remus stürzte auf die Knie, hielt sich die Ohren zu und er war nicht der einzige. Die Stimme schien von hinter ihm zu kommen - in seinem Kopf, sie war überall. Die Menge schwieg endlich, als alle umher starrten und nach dem Eigentümer dieser grauenhaften, hinterlistigen Stimme suchten.

Was immer auch vorging- es schien von weiter weg zu kommen- Remus konnte die Magie schon riechen und sah zuckende Lichtblitze, die durch die Rauchwolke vor Gringotts schossen. Er roch Moody und... Ferox? Vielleicht ihn. Und die Todesser. Einige von ihnen kannte er, andere nicht - doch sie waren dort und es waren viele. Wo war Sirius? Die Ruinen des Shops, der vorher dort gestanden hatte, blutete immer noch dicke Rauchschwaden und Sirius war genau hinein marschiert, der Idiot.

Mit zusammengebissenen Zähnen und unter nicht wenigen Schmerzen, hievte sich Remus wieder auf die Beine. Er musste sie finden.

Das Kampfgeschrei wurde lauter und verzweifelter. Die Frau, die ihn und Sirius beschützt hatte, hatte sich den Kämpfenden angeschlossen und Remus Gewissen sagte ihm, er müsse gehen und helfen. Doch James und Lily und Sirius...

Mosmorde !", sprach dieselbe Stimme, nah und doch so fern.

Der Rauch, welcher die Straßen füllte, schien sich zu krümmen und zu verdunkeln, er verdichtete sich, stieg nach oben und formte eine riesige Schlange, verwunden mit einem kreischenden, hohläugigen, schwarzen Totenschädel.

„Er ist es!", rief ein Mann in Remus Nähe, „Ihr weißt schon wer!"

Silencio !" Jemand anderes hatte ihm den Mund zu gehext. Eine seltsame Stille, mehr Lichtblitze- blau, grün, gelb, rot und dann...

All the young dudes (Übersetzung deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt