8|Freunde

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Ja, ich bin einfach mal so abgehauen. Wieso auch nicht.

Ich meine, hätte ja auch sein können, dass ich müde bin.... Okay, eigentlich nicht. Ich hatte einfach Lust Adam zappeln zu lassen. In meinem Fall hieß das eben, mich aus dem Staub machen und ihn mit einer bekloppten Fresse stehen lassen.

Ja das bin ich. Da ich noch nicht hacke dicht war, hab ich noch schnell bei Stan meine Jacke abgeholt und mich verabschiedet. Danach bin ich wieder los gegangen. Dieses mal jedoch ohne Huckepack oder von Adam gezwungen.

Auf dem Weg zum Internat ist nichts weiter passiert. Einmal bin ich fast mit einer Laterne zusammen gekracht und hätte sicher noch eine platt gedrückte Nase bekommen, hätte ich mich nicht so erschrocken, als ein scheiß Köter gebellt hat. Da bin ich so zur Seite gesprungen, dass ich den Pfosten doch glatt verfehlt hatte. Und dann war da nur noch ein Einkaufswagen. JA mit dem hab ich mich dann doch noch unterhalten, weil er so allein auf der Straße stand. Und ich war allein. Er war allein. Passt doch. Mit dem bin ich dann noch spazieren gegangen.

Anscheinend hatte ich doch schon genug intus, dass ich mich auf einen Einkaufswagen eingelassen hatte. Ich meine HALLO?! Ein Einkaufswagen!!!

Das ist schon richtig krass...

Irgendwie hab ich meinen neuen Freund dann doch verloren und bin, fragt mich nicht wie,am Internat angekommen. Ich bin ja schon erstaunt, dass ich auch betrunken den Weg gefunden habe. Vor allem, da ich mich ja noch nicht mal so lange in dem Umfeld bewege und mich auskenne. Also kurz um, Ich bin glücklich es ins Internat geschafft zu haben.

Da ich keine Lust hatte durch die Tür rein zu gehen, weil ich Angst hatte, dass mich jemand anspricht, bin ich einfach in ein Klassenzimmer eingestiegen. Durchs Fenster versteht sich... Und dann bin ich natürlich im Bioraum gelandet und bin mit Günther dem Skelett zusammen gerannt.

Zum Glück hat mich niemand gehört. Aber wäre mir auch so ziemlich egal gewesen.

Die Tür war glücklicher Weise nicht abgeschlossen, sodass ich einfach in den Flur getrampelt bin und zum Mädchentrakt gehüpft bin. Ja jeder, der mich gesehen hat, hat bestimmt gedacht, ich wäre high. Aber wen interessiert das denn?

High oder Betrunken ist doch alles das selbe.

Ich habe es schließlich auch in mein Zimmer geschafft. Amber hat sich sicher mit diesem Darek, oder wie auch immer er hieß,getroffen und vögelt grad rum. Deshalb hab ich auch meine Ruhe. So ein Glück, würde ich da mal sagen.

Ich bin viel zu müde und faul, um jetzt noch was zu machen, deshalb schmeiße ich mich einfach in mein Bett und streife meine Schuhe von den Füßen. Naja, das war zumindest beabsichtigt.

Das Ergebnis ist, dass ich wiedermal auf dem Boden lande und immer noch beide Schuhe an habe. Tja, der Boden mag mich eben.

Heute habe ich sogar ziemlich viele Freundschaften geschlossen. Die Jungs zählen schon wieder zu gestern, denn es ist bereits drei Uhr morgens. Deshalb also die nicht. Dafür sind ab sofort Günther und der Einkaufswagen zu meinem Freundeskreis. Schon erstaunlich, wie ich Freunde finde.

Entweder auf der Straße oder im Bio Unterrichtsraum. Tja ich bin eben speziell. Obwohl, wenn ich so darüber nach denke... den Einkaufswagen werde ich wohl nicht zu meinen Whatsapp Kontakten hinzu fügen. Den werde ich sicher nicht noch mal sehen. Schade eigentlich, Der war ein ziemlich nettes Ding. Ich konnte ihn zu texten, ohne dass er mich unterbrochen hat. Guter Zuhörer...

Naja, schließlich schlafe ich auf dem Boden ein und träume von der schmerzhaften Trennung von Einkaufswagen und mir...

*

Irgendwo zwischen Liebe und HassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt