79|Irgendwo zwischen Liebe und Hass

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Langsam hebe ich meinen Blick und merke erst jetzt, dass er näher gekommen ist. Verdammt das ist zu viel Klischee... Was kommt als nächstes? Kerzen? Ein neuer Welpe? Ein Heiratsantrag?

Ich betrachte Adam und würde am liebsten meine Augen verdrehen. Da steht er da und beobachtet jede meiner Bewegungen, während ich ihn ab checke. Wie es aussieht hat er keine Schönheits-OP gehabt, denn er sieht immer noch heiß aus. So eine Kacke aber auch!

Er trägt fein säuberlich einen schwarzen Anzug und hält natürlich, wie sollte es auch anders sein, einen Rosenstrauß in der Hand. Noch schnulziger geht es nicht oder?

Gerade setze ich zu der Frage an, ob es wenigstens fünfzig Rosen sind, da kommt mir Adams Stimme zuvor.

"Bevor du etwas sagst, werde ich jetzt einen kleinen Vortrag halten.", fängt er an, räuspert sich kurz und sieht mir tief in die Augen.

"Ich liebe unsere Geschichte. Ja ich weiß, sie ist durcheinander und verrückt, aber das ist eben die Geschichte, die uns bis hier hin gebracht hat. Und auch meine Dummheit hat dazu beigetragen, dass ich jetzt so kitschiges Zeug von mir gebe. Ich war und bin, und werde immer das größte Arschloch der Welt sein. Aber wenn wir mal ehrlich sind... Es gibt niemanden, der so verrückt wäre, mich zu nehmen und mich aus zu halten. Da bist du die einzige. Und ich würde im Moment wirklich alles tun, damit du das verstehst und mir verzeihst. Und ich hoffe, dass du mir eine Chance gibst, der schnulzige Part in einer echten Beziehung zu werden. Also... was sagst du?"

Er sieht mich mit großen, grünen Augen an und im Moment sieht er echt niedlich aus. Und dann bemüht er sich auch noch. Das ist ja mal überhaupt nicht Adam. Also zumindest nicht Adam-Adam.

"Als erstes muss ich dir sagen, dass du verschissen hast, denn ich weiß, dass der erste Satz eine umgeänderte Form von Barneys Satz ist, den er Robyn gesagt hat. Außerdem muss ich dir sagen, dass fast jedes Mädchen hier so verrückt wäre dich zu nehmen.. das mit dem Aushalten ist eine andere Sache. Ich kann dir locker die Chance geben der schnulzige Part in der Beziehung zu sein, allerdings bräuchte ich dann die genauen Vorstellungen deiner Traumfrau um mich auf die Suche nach ihr zu machen, dann kann ich meine Fähigkeiten als Kuppelschwester wieder beweisen."

Kurz zögert Adam und ich vermute ganz stark, dass er sich ärgert, dass ich nicht so schnulzig reagiere, wie in Filmen, oder wie jedes Mädchen es sonst getan hätte.

"Gut, ich denke, dass du ein gutes Gedächtnis hast, wenn ich dir jetzt meine Traumfrau beschreibe. Sie ist wie ein stures, bockiges Kind, mit süßen Macken, die mich um den Verstand bringen. Meine Eifersucht springt in die Höhe, wenn sie auch nur mit einem anderen Jungen redet. Da ist es auch scheiß egal, ob es der Opa von Gegenüber ist. Selbst bei einem Baby würde ich wütend werden. Meine Traumfrau ist wunderschön, hat blaue Augen, die mich viel zu oft in meinen Träumen verfolgen. Sie ist ein kleines Biest mit dem man Spaß haben kann, sich jedoch niemals mit ihm anlegen sollte. Das Mädchen meiner Träume hat braune Haare, blaue Augen, den wohl heißesten Körper des Universum. Sie hat eine Art magische Anziehung für Jungs, was meinen Instinkt, sie für mich zu haben, noch mehr stärkt. Wenn ich das jetzt für dich kurz zusammen fassen könnte, würde ich sagen: Meine absolute Traumfrau heißt Clive und steht genau vor mir"

Adam P.o.V.

Sie sieht mich einfach nur an. Ist es ein gutes Zeichen, wenn Clive nicht kontert?

Am liebsten würde ich sie im Moment nur an mich drücken und sie küssen, aber das käme vielleicht komisch rüber
Was ist, wenn sie jetzt wirklich nichts mehr mit mir zu tun haben will? Wenn der Master Plan nicht aufgeht? Was ist, wenn ich nie wieder mein Mädchen, mein Biest, meine unwiderstehliche Zicke zurück bekomme und das alles nur wegen meiner Dämlichkeit?

"Ich... Ich weiß nicht, was gerade in deinem Kopf abgeht, aber vielleicht sollte ich dir jetzt etwas sagen, was ich nicht tagelang auswendig gelernt habe um es dir hier vor zu tragen.", fange ich an und atme tief durch.

"Ich weiß, ich bin wirklich das größte Arschloch der Welt. Wirklich. Aber die Party, das war was anderes. Wegen dir bin ich ernsthaft zu Elijah gerannt und habe ihn ausgequetscht, was passiert ist und Hektor musste mich nicht mal zurück halten, dass ich auf den Sack los gehe. Er hat mir gesagt, dass seine Schwetser mir irgendwas ins Glas getan hat und ich deshalb so behindert war. Es tut mir auch echt leid, auch wenn ich nicht wirklich weiß, was in der Nacht noch passiert ist, bis auf ein paar grobe Sachen, aber das ist hier auch nicht der Hauptpunkt glaube ich.
Ich denke eher, der Tag danach ist der Punkt und ich würde gerne alles ändern, aber tja... Ich bin Adam. So krass arrogant ich auch bin, das kann ich leider nicht. Ich wollte nicht, dass du das hörst. Aber ich sage das hier so ehrlich wie es überhaupt geht: ich habe dich nicht angelogen! Ich habe nicht mit dir geschlafen! Nicht in dieser Nacht und auch sonst nicht!

Ich wollte nur cool vor meiner Gang da stehen, weil es echt so rüber kommt, als wäre ich ne Lusche, wenn ich sagen würde, dass ich dich nicht ins Bett bekomme. Ich... Ich habe die letzten beiden Wochen mit allen Leuten diesen verdammten Plan gebaut und ich weiß, dass du nicht auf das Geschnulze hier stehst, aber ich muss ja was machen, damit ich dich ärgern kann. Weißt du, ich habe dich mehr als nur vermisst. Es war echt krank, wie ich mich die letzten beiden Wochen verhalten habe. Vielleicht sollte ich es einfach sage-"

"Kannst du einfach mal deine Klappe halten! Du überforderst mich! Sonst redest du auch nicht so viel!", unterbricht mich Clive und kommt mir näher.

Im Moment wünsche ich mir ja nichts weiter, als dass sie mein Gelaber mit ihrem Mund stoppt, allerdings bezweifle ich, dass es so kommen wird.

Keine fünf Sekunden später, bestätigt sich meine Vermutung, denn anstatt Lippen, trifft eine Hand meine Wange, sodass es laut knallt.

"Hab ich wohl verdient", murmel ich.
"Ich hasse dich!"
"Und ich liebe dich! Ich liebe dich verdammt! Wer hätte das gedacht, aber ich tue es!"

"Halt einfach dein Maul du Spast!", knurrt Clive und einen Moment später spüre ich diese unbeschreiblich weichen Lippen auf meinen.

Scheiß auf die Rosen. Ich lasse sie einfach fallen und umfasse Clives Gesicht. Darauf habe ich zu lange gewartet.

Unsere Lippen pressen sich anfangs nur fest aufeinander, aber mit der Zeit lockern sie sich und bewegen sich. Ich genieße ihre Gefühle, genau wie meine, die wir beide in den Kuss schieben.

Verlangen, Wut, Hass, Liebe.

Sie fährt mein Kinn entlang und löst sich von mir.

"Ich werde dich immer hassen du Honk! Aber leider liebe ich dich!"

Ein Grinsen bildet sich in meinem Gesicht.
"Denk gar nicht erst daran einen Spruch ab zu lassen! Ich kann dir im Moment sehr gut in die Eier treten. Aber ich muss echt sagen, du bist so schnulzig, das würde niemand aushalten. Was ist nur aus dir geworden?"

"Siehst du mal, was du aus mir machst", grinse ich. Wie lange es wohl dauern wird, das Grinsen aus meine Gesicht verschwinden zu lassen? Oder ob es überhaupt verschwinden wird? Wie sollte es, wenn das Mädchen meiner Träume an meiner Seite ist.

"Könntest du aufhören so zu schauen? Das ist creepy"
"Du schaffst es immer wieder, meine schönsten Gedanken zu versauen"
"Wahrscheinlich ist das meine einzige Möglichkeit deine Schnulzigkeit zu ertragen", grinst Clive und schon spüre ich ihre Lippen auf meinen.

"Ich liebe dich Clive Edwards"
"Über meine Gefühle kann man nur schwer reden", sagt sie grinsend.

"Was bedeutet?"
"Ich würde sagen... Meine Gefühle zu dir... sind irgendwo zwischen Liebe und Hass."

"Damit werde ich wohl leben müssen"

Irgendwo zwischen Liebe und HassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt