41| Nasses Säckchen

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Clive P.o.V

"Okay Baby, ich geh mich jetzt umziehen", sage ich und grinse Adam an. Er schüttelt sofort den Kopf.

"Nein. Du bleibst hier und ziehst dich hier um. Ich will auch meinen Spaß", sagt er und will mich an sich ziehen, lässt es dann aber doch wieder, als er mich in den klatschnassen Klamotten sieht.

Ich grinse siegessicher und drehe mich zu Dumbo, der sich kopfschüttelnd ein Handtuch über die Haare rubbelt. "Sorry Kleiner", murmel ich lächelnd und watschel an ihm vorbei.

"Aber- ...du kannst nicht in den Sachen durch die Gegend laufen", versucht Adam zu protestieren. Ich drehe mich mit hoch gezogenen Augenbrauen um.

"Wieso nicht?", frage ich verwirrt. "Sieh dich an", sagt er und sieht an mir runter. Ich tue es ihm gleich.

"Ich meine- ... du siehst aus wie ein... nasser Sack, mit de-"
"Wie bitte?", unterbreche ich Adam.
"Ich sehe aus wie ein nasser Sack?", frage ich empört und Adam sieht mich unschuldig an.

"Mein Gott Ice du Idiot! Sie sieht doch nicht aus wie ein nasser Sack. Sowas sagt man einem Mädchen nicht", mischt sich Dumbo ein und ich grinse leicht.

"Siehst du. Dumbo versteht mich.", lächle ich zu Adam.

"Sie sieht nicht aus wie ein nasser Sack, sondern wie ein nasses Säckchen", lacht er und mein Lächeln verschwindet, genau wie die Vorstellung, Dumbo auf meiner Seite stehend zu sehen.

Adam grinst mich schadenfroh an, und ich ziehe meine Stirn kraus. "Penner", murmel ich, drehe mich um und stürme aus dem Badezimmer.

"Babe, jetzt warte doch mal", ruft mir Adam hinterher. "Pff. Ihr beide könnt mich mal", murmel ich, schnappe mir meine Tasche vom Boden und latsche beleidigt zur Tür.

Als ich sie aufmache, stolpert Adam gerade durch die Badezimmertür.
"Adiós amigos", rufe ich noch und winke Adam mit einem bösen Blick zu.

Dann verschwinde ich durch die Tür und lande wieder auf den endlosen Gängen. Meine Kleidung ist immer noch klitschnass und es fühlt sich mehr als eklig an, so rum zu laufen. Ich ziehe eine ganze Wasserspur hinter mir her, als ich durch die Gänge watschel und komme mir wirklich wie eine Ente vor.

Ein paar komische Seitenblick werden mir zu geworfen, aber ich ignoriere gekonnt alles, was mir auf den Sack gehen könnte.
Hach, da sind wir ja schon wieder beim Thema 'Sack'.
Was für eine Ironie...

Nach ungefähr Zehn Minuten habe ich es an die richtige Tür geschafft. Leider bin ich dummerweise fünf falsche Gänge entlang gewatschelt, sodass ich eine zeitliche Verzögerung von Acht Minuten habe, denn normaler Weise schafft ein normaler Mensch die Strecke von dem Jungszimmer bis zu meinem in zwei Minuten.
Ja bei mir haben sich die zwei Minuten etwas ausgedehnt.

Glücklich, dass ich das Zimmer gefunden habe, stürme ich auch zur Tür und stolpere in das Zimmer, dass mich jedoch in dem Moment ein riesen Schock trifft, hat mich in dem Moment fast umgehauen.

Glücklich, dass ich das Zimmer gefunden habe, stürme ich auch zur Tür und stolpere in das Zimmer, dass mich jedoch in dem Moment ein riesen Schock trifft, hat mich in dem Moment fast umgehauen

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Überall im Zimmer liegen Kleider in allen möglichen Farben rum. Und mitten drin sitzt Amber auf einem riesen Stapel weiterer Kleider, als wäre sie ein kleines Mädchen, was sich wie eine Prinzessin fühlt.

Ihr Blick liegt auf mir und sie strahlt mich offen an, was mir ziemlich Angst macht.

"Was zur Hölle machst du da Amber?", frag ich angewidert von den bunten Farben.

"Ich hatte auf dich gewartet, weil ich mit dir Kleiderprobe machen wollte. Am Freitag steigt eine Kostümparty bei Tristan und da ich eingeladen wurde, lade ich nun dich ein", grinst sie.

War mein Ziel nicht gewesen, dass sie sich freiwillig von mir abwendet und mich in Ruhe lässt und nicht mit mir auf 'Best Friends' tut und Kleider aussucht?

Falls ja, dann ist meine Mission vollständig gescheitert. Ich runzel weiterhin angeekelt von dem Haufen Müll meine Stirn und versuche mich durch die Kleider Massen zu schieben.
"Ach du Scheiße, Clive Schätzchen, was ist denn mit dir passiert? Du bist ja ganz nass", kreischt Amber rum. "Ach wirklich? Das hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht. Und ich habe mich schon gewundert, wieso es so nass überall ist.", murmel ich leise und verdrehe die Augen. So dumm wie Stroh...

Ich bin aber wirklich verwundert, wieso Amber immer noch was mit mir zu tun haben will, da ich ihr gegenüber auch nicht wirklich nett bin. Aber ist eigentlich auch egal.

Ich trample einfach rücksichtslos über die Kleidungsstücke drüber, bis zu meinem Kleiderschrank und stelle meine Tasche auf den überfüllten Boden ab.
"Ach und außerdem, ... ich werde nicht mit zu dieser Party kommen", sage ich noch desinteressiert.

"Was?", quietscht Amber empört auf. "A-aber das ist die angesagteste Party, mit Ausnahme von den Black Partys. Die jährliche ist auch bald wieder und das wird legendär- Aber du musst mit zu Tristans Party kommen!", brabbelt Amber drauf los, während ich mir frische und bequeme Sachen raus suche. 

"Nö. Ich werde niemanden dort kennen, was wiederum bedeutet, das mich dort auch niemand kennen wird und ich so einsam und allein in einer Ecke mit meinem Drink verrotten würde, weil nichts los ist. Also werde ich auch nicht mit kommen. Frag einfach eine deiner Tussen", sage ich und flüstere den letzten Satz. Dann verschwinde ich schnell im Badezimmer, bevor mich Amber weiter zutexten kann.

So langsam wie möglich schäle ich mich aus meinen nassen Klamotten und schlüpfe in die neuen, damit ich Amber länger ausweichen kann.
Ich ziehe eine schwarze Jogging Hose und ein lockeres Shirt über trockene Unterwäsche und Socken. Meine schönen Boots sind leider dem Wasser auch nicht entkommen, was heißt, sie werden morgen nicht an meinen Füßen trohnen.

Ich mache meine Haare noch zu einem Messi-Bun zusammen und muss dann leider feststellen, dass ich nicht viel weiteres Zeug im Bad machen kann, außer Dinge, die ich nicht 'benötige'.

Genervt und ohne jegliche Lust, gehe ich zur Tür und öffne sie. Wie vor ein paar Minuten auch, liegen immer noch die Haufen von bunten Kleidern im ganzen Raum verstreut und Amber hockt in der Mitte und sieht sich nach einem passenden Stück um.

Als sie die Tür hört, sieht sie mich wieder gespannt an. "Du musst einfach mit kommen, Clive!", bettelt sie sofort los und geht mir jetzt schon auf den Sack.
"Ich bin doch auf auf der Party und man findet immer neue Freunde beim Feiern. Und meinetwegen... uhm... ja a-also du kannst ja auch... A-adam mit bringen?", stottert sie leise und sieht auf den Boden.

Ach so ist das. Sie hält meine Launen nur aus, damit sie an Adam ran kommt. Wie erbärmlich.
"Wir werden sehen", murmel ich, damit sie mich endlich in Ruhe lässt, immerhin darf ich noch die Scheiß Hausaufgaben von Physik machen. Bei der Trulla bin ich mir nämlich nicht so sicher, ob es gut ist, wenn man die Hausaufgaben vergisst. So wie die drauf ist, bekommt man sicher einen Tadel.

Ich stampfe durch den Kleiderhaufen und hole meine Tasche vom Schrank und gehe zu meinem Schreibtisch.

Da auch dort Klamotten liegen, ich habe keine Ahnung wer Amber erlaubt hat, sich auch auf meiner Seite auszubreiten, gehe ich zu meinem Bett, was glücklicherweise frei ist. Dann schmeiße ich die Tasche samt mir selbst auf die weiche Matratze und vergrabe mein Gesicht darin.

Bitte lieber Gott, lass diesen Tag schnell zu Ende gehen, damit ich Amber nicht mehr zu hören muss, wie sie Selbstgespräche macht, was sie anziehen soll.

Falls sie das auch die Nacht durch macht, renne ich wieder zu Dumbo ins Bett. Scheiß drauf, was dann Dumbo denkt, wenn ich zu ihm ins Bett springe und nicht zu Adam. Mir ist es dann auch egal, wenn Adam ausrastet, aber ich halte es ganz sicher nicht aus, dass die Nervensäge mir die Ohren voll labert, nur weil sie zu dumm ist ihre Gedanken für sich zu behalten...

Ich greife immer noch mit meinem Kopf in das weiche Bett gedrückt, in meine Tasche und ziehe mein Handy raus.

Ein Blick genügt um 10 verpasste Anrufe und fünf Nachrichten auf Whats App zu finden. Na super.

Irgendwo zwischen Liebe und HassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt