50|Psycho-Hexen-Nachbarn

58.9K 2.7K 248
                                    

"W-wie bist du so schnell hier her gekommen? Du warst gar nicht mehr hinter mir und überholt hast du mich auch nicht", stottert Adam geschockt und sieht mich ungläubig an.

"Scheint so, als müsste ich mein Verbot nicht aufheben und du deine Höhenangst ignorieren", grinse ich fies. Ich weiß, dass es echt nicht einfach ist seine Höhenangst zu überwinden, aber Adam wollte ja unbedingt gegen mich antreten.

"Wie hast du das gemacht?", fragt er ein weiteres Mal. Ich zucke mit den Schultern.
"Ich bin aus nem Fenster gesprungen", sage ich, als wäre es das normalste auf der Welt.

"BITTE WAS?", brüllt plötzlich eine Stimme hinter mir, sodass ich mich nicht nur zu Tode erschrecke, sondern auch sehr hart zusammenzucke und mein Hüftknochen mir förmlich den Schmerz entgegen schmeißt. Danke vielmals.

Ich drehe mich leicht zur Seite und versuche mein Gesicht nicht vor Schmerzen zu verziehen. Beim nächsten Mal verliere ich lieber und hebe das Kuss Verbot auf, als mich aus einem Fenster zu schmeißen. Da sind dann doch Küsse angenehmer als auf einem Haufen Bücher zu landen.

Meine Augen finden die weit aufgerissenen von Stan und ich lächle ihn erfreut an, was er nicht erwidert.

"Du bist aus einem fucking Fenster gesprungen? Bist du verrückt oder geht in deinem Kopf was falsch?", schnauzt Stan mich an, was mich ziemlich kalt lässt, denn ich weiß, dass er sich nur um mich sorgt.

"Und du!", er zeigt bedrohlich auf Adam.
"Du lässt es auch noch zu du Arschloch? Wer lässt jemand aus nem Fenster springen?"

Aufgebracht fuchtelt Stan mit seinen Armen in der Luft und zerrt dabei wie ein Irrer an einer schwarzen Lederschnur. Beim genaueren Hinsehen entpuppt es sich als eine Lederleine und auf dem Boden ein dazu passender Hund, der durch das Gezerre hin und her geschleudert und gerissen wird.

"Ey du Idiot! Du hast da mein Baby an der Leine!", brülle ich und bringe Stan zum Aufhören. Er sieht mich erschrocken an und dann das kleine Bündel auf dem Boden, was entspannter wirkt als ich.

Beschützerisch laufe ich los und muss dummerweise vergessen, dass ich verletzt bin, sodass ich einmal zur Seite abknicke und fast umgefallen wäre, wenn sich nicht in dem Moment zwei Arme um mich gelegt hätten. Ich schaue hoch und sehe in Adams Augen, die mich besorgt mustern.

"Mir gehts gut", sage ich überzeugend und rappel mich wieder auf. Auch Stan ist zu mir gelaufen, war jedoch langsamer als Adam.

Na wenigstens muss ich jetzt nicht weiter humpeln. Ich strecke wie ein Baby die Hände nach Hatschi aus, bin aber selbst zu faul um mich zu bücken, weshalb ich solange warte, bis Stan sich seufzend einen Ruck gibt und den kleinen Scheißer hoch hebt.

Ich nehme die Kleine in meine Hände und drücke sie vorsichtig gegen meinen Oberkörper, gegen den sie sich auch gleich lehnt und meinen Hals abschleckt, während ihr Schwänzchen gegen meinen Arm schlägt.

Ich grinse stolz und kraule durch das weiche Fell.
"Na meine Kleine. Bist du etwa schon gewachsen? Du bist ja schwer.", rede ich in dieser typischen Babysprache mit meinem Husky Baby.

"Ha! Wohl kaum. So viel, wie sie gestern in mein Bett geschissen hat, kann sie nur kleiner und leichter geworden sein.", sagt Stan beleidigt und ich lache ihn eiskalt aus.

"Bist du mein kleines Scheißerchen?", frage ich liebevoll und streiche über das kleine, weiche Köpfchen. 

Ich drehe mich grinsend zu Adam um, verziehe dabei leicht mein Gesicht wegen meiner Hüfte und hoffe, dass er es nicht gesehen hat. Zu meinem Pech hat er das und kommt schon wieder besorgt zu mir. Seit wann ist der denn so drauf?

Irgendwo zwischen Liebe und HassWhere stories live. Discover now