66|"Verdammt!"

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"Adam lass es", murmel ich und versuche ihn, und damit auch seine Lippen von meinem Hals, zu entfernen.

"Wieso denn? Wir haben doch grade so viel Spaß", nuschelt er ziemlich undeutlich. Ich verdrehe genervt meine Augen und kneife in seinen Hals.
"Wenn du das als Spaß an siehst, dann bist du ein Langweiler. Ich sage es also noch einmal: hör auf!", maule ich und versuche seine Hände von meinen Oberschenkeln zu lösen, damit ich wieder selbstständig stehen kann.

"Baby", fleht er mich an und zieht das 'y' unnatürlich lang. Ich schnaufe nur und bewege mich stärker. Kann der Typ keine Laus ohne Muskeln sein? Muss er ausgerechnet solche Brocken als Arme haben, die sich wie ein Schraubstock festklammern?

Nach weiterem Gezappel schaffe ich es endlich mein linkes Bein auf den Boden zustellen und gleich danach auch das rechte.
Ich schaue Adam böse an und trete einen Schritt zurück, sodass er mich nicht sofort wieder greifen kann.
"Verdammt! Wenn ich 'nein' sage, dann heißt es auch 'nein'!", schnauze ich ihn an und sehe in seine Augen.

Seine Pupillen sind geweitet, sein Blick liegt auf mir als wäre ich ein Geburtstagsgeschenk und ich bezweifle stark, dass er mir im Moment auch nur ansatzweise zugehört hat. Immer noch genervt fahre ich mir durch meine Haare und sehe mich kurz nebenbei im Raum um.

Ja viel gibt es hier nicht zu sehen. Ein Bett, zwei Nachttische, eine Lampe an der Decke und ein Schrank.
Alles sind Standart Möbel, nichts besonderes.

Meine Aufmerksamkeit fliegt wieder zu Adam, als sich etwas fettes durch den Raum in meine Richtung bewegt. Eher taumelt und dabei enormen Krach macht. Was geht denn jetzt schon wider bei ihm falsch?

"Komm schon, wir haben schon das Bett", nuschelt er vor mir. Ich verdrehe meine Augen und will wieder ein Stück zurück gehen, doch dummerweise steht dort bereits das Bett, was sich nun in meine Kniekehlen drückt.

Ich sehe zu Adam hoch und spieße ihn im Moment mehrere Pfeile in den Bauch. Der sollte lieber mal einen Gang runter fahren und wieder normal werden. Ich werde ihm ganz sicher nicht abkaufen, dass er schon so viel getrunken hat, und jetzt nicht mehr dazu in der Lage ist, mein 'Nein' zu akzeptieren.

"Du siehst so scharf aus", murmelt Adam wieder und verschluckt dabei fast die Hälfte der Buchstaben.

Ein fettes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht auf und seine Augen flattern komisch. Zum Glück war es nur für einen kurzen Moment. Ich habe wenig Lust darauf, Adam vom Boden aufzusammeln, wenn er zusammenbricht.

"Okay, das wars. Du solltest erst mal schlafen gehen."
Genervt gehe ich an ihm vorbei, was ihm wohl gegen den Strich geht, denn er sieht mich wütend an und greift sich blitzschnell meine Handgelenke, die er dann auch fast zerquetscht und mich gegen die nächste Wand drückt.

"Was wird das jetzt? Willst du mich beißen oder was?", frage ich spöttisch."
"Ich will dich!", sagt Adam nur wütend und presst mich härter gegen die Wand.
"Ich will auch viel. Ich wollte dir schon lange eine knallen, und wenn du dein Vorhaben nicht bald aus deinem Kopf verbannst, dann wird die Schelle auch bald in deinem Gesicht landen!"

"Rede nicht so mit mir!"
"Du bist nicht mein Vater und du bist eindeutig besoffen, also lass mich in Ruhe", fauche ich ihn an. Ich hatte mir die Nacht irgendwie anders vorgestellt.

Wieder schüttel ich Adams Hände von mir ab und will an ihn vorbei schlüpfen, aber er drückt mich kräftig zurück gegen die Wand, sodass mein Kopf nicht gerade sachte dagegen stößt, jedoch wird der Schmerz im nächsten Moment ein wenig gelindert, als Adam seine weichen Lippen auf meine drückt.

Ich versuche ihn von mir los zu machen, allerdings löst sich meine Gegenwehr mit der Zeit auf, denn diesen wunderbaren Lippen kann ich einfach nicht widerstehen. Und schon gar nicht Adams Zunge.

Irgendwo zwischen Liebe und HassМесто, где живут истории. Откройте их для себя