Kapitel 3

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Ich setzte mich auf. Jetzt hatte Miguel doch tatsächlich die Frechheit besessen eine dieser Tussis zu mir zu schicken.

„Was?", keifte ich und betrachtete wütend die Türe. Natürlich blieb sie nach meiner Antwort nicht weiterhin verschlossen. Sie öffnete sich einen Spalt und ich sah das hübsche Gesicht einer Mexikanerin. Sie hatte grün-braune Augen und eine Lockenpracht auf dem Kopf, die Hannah vor Neid erblassen lassen würde. Hannah verbringt immer Stunden mit ihrem Lockenstab um sich Locken in ihre platten Haare zu zaubern.

„Ich bin Lucia!", die Mexikanerin war inzwischen ganz in mein Zimmer gekommen und ich konnte nicht anders, als sie mit großen Augen anzustarren. Sie trug kurze, wirklich sehr kurze, Hosen und ein enges Top.

„Du musst Jamie sein?", sie lächelte mich freundlich an und automatisch fand ich sie nicht nur wahnsinnig hübsch sondern auch noch sympathisch. Ich nickte leicht.

„Mhm."

„Hast du keinen Hunger? Das Essen ist gleich fertig!", Lucia ging unverfroren durch das Zimmer und betrachtete neugierig die wenigen Habseligkeiten, die ich mitgenommen hatte.

„Nein.", antwortete ich und beobachtete, wie sie sich meinen heiß geliebten Louboutins näherte.

„Oh mein Gott! Die sind der Wahnsinn!", quietschte sie als sie einen meiner beiden Babys in die Hand nahm. „Was hast du für eine Schuhgröße?", quäkte sie weiter, zog sich dabei aber schon ihren eigenen Schuh vom Fuß um mein Schätzchen anzuprobieren. Ich beobachtete sie stumm und um ehrlich zu sein auch geschockt.

„Wahnsinn! Sie passen! Und, wie sehe ich aus?", sie macht einen Kussmund und eine übertriebene Modelpose während sie mir meinen Schuh an ihrem Fuß präsentierte. „Die musst du mir unbedingt mal leihen!"

Sie zog den Schuh wieder von ihrem Fuß, betrachtete ihn noch einen Moment und stellte ihn dann ganz behutsam zurück in den Schrank.

„Also? Kommst du jetzt oder was?", sie grinste mich frech an während sie wieder in ihre Sandaletten schlüpfte.

„Ich habe keinen Hunger, sagte ich doch bereits!", murmelte ich und griff nach meinem Smartphone.

„Komm schon, wir alle wollen dich kennen lernen. Miguel hat so viel von dir erzählt!"

„Er kennt mich überhaupt nicht!", entgegnete ich bissig.

„Das kann man ja ändern, oder nicht? Komm schon, wir beißen nicht!", Lucia besaß tatsächlich die Dreistigkeit nach meiner Hand zu greifen und mich vom Bett hoch zu ziehen. Sobald ich stand entzog ich ihr meine Hand wieder. Etwas kritisch beäugte sie meinen engen Rock und die schicke Bluse, die ich trug.

„Läufst du immer so aufgetakelt herum?", fragte sie und deutete auf mein Outfit.

„Läufst du immer so nuttig rum?", schoss ich angepisst zurück. Sie hob ihre Augenbrauen nach oben.

„Nuttig?", fragte sie sichtlich verwirrt.

„Ja?", das konnte sie doch nicht ernst meinen. Ihr Outfit war weder schick noch hatte es Stil.

„Süße, es ist Hochsommer!", meinte sie und sah an sich herab. „Außerdem sind wir hier nicht so konservativ."

„Ich bin nicht konservativ!", was erlaubte sie sich?!

„Du vielleicht nicht, aber dein Umfeld war es!"

„Halt die Klappe!", ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Ohne auf mein Gezicke einzugehen ging Lucia zurück zu meinem Kleiderschrank.

„Was machst du da?", fragte ich als sie anfing meine Klamotten durcheinander zu bringen. Ehe ich mich versah warf sie mir Shorts und ein Tanktop zu.

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