Kapitel 22

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Ich hatte Lucia ihren Verrat schnell wieder verziehen. Heute war Fernandos Geburtstag und natürlich machte er eine Feier. Lucia hatte sich ein blaues Kleid von mir geliehen während ich Jeans und ein T-Shirt trug.

„Willst du echt so zu Fernandos Geburtstagsparty?", fragte Lucia mit hoch gezogener Augenbraue.

„Oh ja, ich hab keine Lust wieder mit einer Chica verwechselt zu werden!"

„Wie du meinst...!", Lucia reichte mir ihren roten Lippenstift.

„Danke."

„Du, Jamie. Ich glaub Chico mag dich.", Lucia machte einen Kussmund und betrachtete den Lippenstift auf ihren Lippen.

„Was? Wie kommst du jetzt darauf?"

„Na, so besorgt wie er nach dem Unfall war...! Hat er noch etwas gesagt, weil du seinen Wagen geschrottet hast?"

Ich grinste. „Ja, er gibt mir ein paar Fahrstunden. Ich musste ihm von meinen Unfällen in San Diego erzählen... Ehrlich gesagt hat er ziemlich schockiert gewirkt."

„Wundert dich das? Du fährst Auto wie ein dressierter Affe!"

„Was? Du bist echt gemein, Lucia!", rief ich halb lachend, halb schmollend aus.

„Du hast recht, der arme Affe. Er kann natürlich besser fahren als du!"

Ich griff nach dem Kissen, welches auf Lucias Sofa lag und schmiss es ihr ins Gesicht. Ihre dreckige Lache verstummte deswegen leider nicht.

***

Als wir in Fernandos Haus ankamen lief mir beinahe das Wasser im Mund zusammen. Es roch so fantastisch nach Gegrilltem. Natürlich waren auch wieder massenhaft Chicas anwesend. In ihrer Gegenwart fühlte ich mich noch immer richtig unwohl. Die meisten schenkten mir einen herablassenden Blick. Ich verstand echt nicht, wieso. Schließlich entdeckte ich Becca an einem der Tische.

„Da ist Becca!", rief ich über die Musik hinweg Lucia zu.

„Gehen wir zu ihr!", Lucia grinste und ich lief ihr hinterher.

„Hallo ihr zwei!", Becca stand auf und umarmte uns herzlich. „Schön, dass ihr hier seid!"

„Gleichfalls.", Lucia zwinkerte Becca zu. „Holen wir uns einen Drink?"

„Für mich lieber nicht...!", ich hatte das letzte Mal schon ordentlich Scheiße gebaut. Heute würde ich nüchtern bleiben. Es reichte schon, dass einige der Chicas nicht mehr geradeaus laufen konnten, und es war noch nicht einmal dunkel.

„Wie du meinst. Du kannst einen Saft haben!", Lucia streckte mir die Zunge heraus. Lucia und Becca hatten sich Cocktails geholt und mir einen Saft mitgebracht. Wir saßen nun schon seit einiger Zeit an einem der Tische und unterhielten uns. Immer wieder schaute ich mich um und suchte nach Chico. Bisher hatte ich ihn noch nicht gesehen. Dafür hatte ich aber Bella entdeckt. Sie tanzte gerade mit einem großen Kerl, der die Blicke gar nicht von ihr lassen konnte. Sie war wirklich bildhübsch, ich verstand überhaupt nicht, warum Lucia sie als Bitch bezeichnete. Sie wirkte echt nett.

„Wieso so abgelenkt?", Becca grinste mich fragend an.

„Ich? Oh... ich weiß nicht.", murmelte ich leise.

„Sie wartet auf ihren Chico!", flötete Lucia während sie Knutschgeräusche imitierte.

„Halt doch die Klappe!"

„Was? Chico? Echt?", Becca sah mich erstaunt an.

Ich wurde rot während Lucia kräftig nickte.

Verschiedene WeltenWhere stories live. Discover now