Verliere nie den Mut!

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Der nächste Tag kam viel zu schnell für die immernoch am Boden zerstörte Fire. Jukka hatte ihr gut zugeredet und ihr versichert, dass alles gut werden würde, doch er wusste ebenfalls, das es keine Hoffnung mehr für ihn gab.

Diesen Morgen sollte es dann soweit sein. Jukka sollte öffentlich mit Pfeil und Bogen erschossen werden. Die Wache holte ihn schon etwas früher ab, um ihn noch etwas mit Peitschenschlägen zu quälen, da die Hinrichtung durch einen geübten Bogenschützen nicht qualvoll genug war. Das unmenschlichste daran aber war, dass sie die arme Fire zwangen alles mit anzusehen.

Schon beim ersten Peitschenhieb konnte sie nicht mehr zu dem armen Mann sehen, wessen Rücken nun eine tiefe, blutende Furche zierte. Sie wollte wegsehen, doch ein Wachmann hielt ihren Kopf zu Jukka gedreht fest. Jukka schrie und fluchte, doch ihm tat es mehr wegen Fire leid. Sie war einige Grausamkeiten gewöhnt, sie war schließlich eine Piratin, aber sonst ging es immer um ihre Feinde und nicht um ihr einziges "Familienglied". Ja, Jukka war ihre Familie und sie hatte geschworen zu kämpfen. Und das tat sie nun! Ohne zu zögern, hatte sie ihre Ferse nach oben schnellen lassen und traf den Wachmann direkt in die Kronjuwelen. Dieser krümmte sich vor Schmerz. Sofort legte der Foltermeister die Peitsche zur Seite und versuchte das Mädchen festzuhalten. "Fire! Was zur Hölle machst du da?!", rief Jukka entgeister, welcher nicht wollte, dass seine Schwester sich wegen ihm in Schwierigkeiten brachte. "Ich werde dich nicht kampflos aufgeben!", antwortete sie entschlossen und trat gerade in den fetten Wanst des Mannes, der Jukka ausgepeitscht hatte. Weitere Wachen kamen, wurden aber ebenfalls von Fire niedergeschlagen. Kaum hatte sie kurz ein paar Sekunden Zeit, durchtrennte sie die Fesseln ihres Bruders und rannte mit ihm in den dunklen Gang. Geradewegs in Faramirs Arme. "WACHEN!!!", rief dieser sofort, "Was soll das hier bitte werden?! Glaubtet ihr wirklich eine Chance zu haben?! Die Gänge ziehen sich kilometerweit durch den Fels und an jeder Ecke stehen Wachen! Ihr habt nicht die geringste Chance zu entfliehen!" "GEH MIR AUS DEM WEG, LANDRATTE!! ICH WARNE DICH!!! SONST MACHST DU BEKANNTSCHAFT MIT DIESEM MESSER!!!" Mit einer schnellen Handbewegung hatte Fire einem Bewusstlosen Soldaten ein Messer aus der Tasche gezogen und hielt es Faramir nun an die Kehle. Dieser hatte sie jedoch recht schnell mit seinem Schwert entwaffnet. "Mach besser keine Dummheiten!", drohte er, wärend er sein Schwert auf sie richtete. "Eigentlich sollte ich dich für diese Aktion ebenfalls töten lassen...", er legte eine Sprechpause ein, welche von Fire direkt genutzt wurde: "Von mir aus töte mich, aber dafüe lässt du Jukka gehen!" "Wahrlich, ich bin geneigt das Angebot anzunehmen, aber andersherum wäre die Sache rentabler für mich", sagte Faramir kühl. In diesem Moment traf auch die herbeorderte Verstärkung ein. "Bringt ihn zur Mauer. Sie wird zusehen und ich werde eigens dafür sorgen, dass sie den Blick nicht abwendet, bis er tot am Boden liegt", ordnete er mit strengem Blick an. Fire funkelte ihm böse entgegen, hatte aber keine Chance sich aus seinem festen Griff zu wenden.

Zusammen wurden Jukka und Fire nach draußen vor eine große Steinmauer geführt. Dort wartete schon eine riesige Menschenmenge darauf, die Hinrichtung mitansehen uu können. Jukka wurde von zwei starken Wachmännern festgehalten, wärend ein großer Bogenschütze den Platz betrat. "Verlier nie deinen Mut Fearless Fire-Heart! Wenn das Ende naht, werden wir uns wiedersehen!" Kaum hatte Jukka den letzten Satz beendet, flog schon ein Pfeil in rasender Geschwindigkeit auf ihn zu und durchbohrte ihn auf Höhe des Herzens. "Nein..." Es war nicht mehr als ein Hauchen, das Fire von sich gab. "NEIN!!", schrie sie nun energisch und versuchte sich aus Faramirs Griff zu winden, doch sie wurde sofort zurückgezogen und prallte gegen seine feste Brust. Tränen rannen nun ungehindert über ihr hübsches Gesicht und sie brach an Ort und Stelle zusammen. Dunkelheit umfing sie und sie spürte, wie sie hart mit dem Kopf auf dem festen Pflasterstein aufschlug. Dann war ihre Besinnung komplett von ihr gewichen. "Bringt ihn weg und sperrt das Mädchen zurück in ihre Zelle", befahl Faramir ruhig.

Wärend er sich auf den Weg in den Thronsaal machte, verspürte er Mitleid für das Piratenmädchen. Er würde es zwar nicht zugeben dürfen, doch er hasste es, immer streng und brutal sein zu müssen. Viel lieber würde er wie früher mit seinem großen Bruder Boromir den Schwertkampf trainieren, oder in die Bibliothek gehen und ein Buch über die Geschichte Gondors lesen.

KämpferherzWhere stories live. Discover now