How to train your....horse?

444 26 1
                                    

Als Fire am nächsten Morgen erwachte, hatte sie inmernoch ihre Reisekleidung an. Auf dem Tischchen stand etwas Brot, Wurst und ein Krug Wasser mit einem Becher. Sie aß ein wenig und verließ dann ihr Zimmer. Die beiden Frauen waren gerade dabei sauber zu machen und bemerkten erst gar nicht, dass ihr Besuch inzwischen wach war. Erst als die Größere beim Kehren ausversehen Staub in Fires Richtung kehrte und diese niesen musste, hörten sie kurz auf zu putzen. "Verzeihung", entschuldigten die beiden sich und deuteten auf die Türe. Ahnungslos trat Fire ins Freie. Dort saß der alte Mann vom Vortag auf einer Bank und ließ sein Gesicht von der warmen Morgensonne bestrahlen. "Guten Morgen", begrüßte die Frau ihn. "Oh, ihr seid wach! Sehr gut! Ich muss mit euch sprechen!", reagierte er mit einem starken südländischen Akzent und deutete neben sich auf die Bank. Etwas unsicher setzte Fire sich, gespannt, was es denn so wichtiges zu besprechen gab. "Wie lautet euer Name?", fragte der Mann, als wolle er eine Vermutung überprüfen. "Fearless Fire-Heart... also..ähm.. zumindest wurde ich von meinem Ziehvater so genannt. Ob ich überhaupt einen Namen besitze, weiß ich nicht..." Erst als sie diesen Gedanken aussprach, merkte sie, dass sie eigentlich überhaupt keine Ahnung hatte, wer sie eigentlich war. "Ihr sagtet, euer Ziehvater? Was ist mit euren leiblichen Eltern?", erkundigte der Greis sich weiter. Fire zuckte mit den Schultern. "Joe sagte, sie hätten mich alleine in einem Küstendorf auf der Straße gefunden." "Joe?" Der Mann sah sie fragend an. "Joe hat mich großgezogen", erklärte sie lächelnd, "Aber sagt mir, was interessiert es euch wo ich herkomme?" "Nur ein Gedanke... erzählt mir bitte noch etwas mehr...", antwortete der Alte. "...nur um sicher sein zu können...", fügte er leise hinzu. "Was?", fragte Fire etwas verdutzt. "Ach nichts, erzählt doch bitte", wechselte der Mann zurück auf das eigentliche Thema. "Nun, es gibt nicht viel zu erzählen. Ich bin bei Joe unter Piraten aufgewachsen und dann hat es mich nach ein paar Schlachten hier her verschlagen", erklärte die Frau recht knapp. "Wo habt ihr gelernt so mit Pferden umzugehen?", fragte der Greis wieder nach einigen Sekunden des Schweigens. "Ähm... ich..ich weiß nicht so recht...Intuition?" Fire hob die Schultern und machte dem Mann somit deutlich, dass sie wirklich keine Ahnung hatte. "Mhm...verstehe...Pferde...Intuition.... wie Aghan...", murmelte dieser leise vor sich hin. "Wie bitte?", fragte die Frau verwundert über die leisen Worte des Mannes. "Könntet ihr mir das mit der Intuition noch etwas verdeutlichen? Irgend ein Beispiel oder eine Demonstration?", fragte er imteressiert weiter. "Am einfachsten wäre das natürlich, wenn ich ein Pferd vor mir hätte...", gab Fire zu bedenken, "Ich habe da so eine Idee!"

So kam es, dass der Mann, der sich schließlich als Angrim vorgestellt hatte den Jungen Lorgan und Fire in die Wildnis reiten ließ um ein Pferd zu fangen, damit die Frau Bildlich erklären konnte, wie man zu denken und zu handeln hatte, wollte man ein Pferd beruhigen oder gar zähmen. Zur Überraschung der Frau sprach er ihre Sprache und das sogar extrem gut. Oft sahen sie die Herden über die Ebenen und Hügel ziehen. Fire achtete jedoch stets darauf, dass sie einen großen Bogen um alle Rappen machten. Sie hatte keine Lust sich beim Training an ihren verstorbenen Hengst Shadow erinnern zu müssen. "Wie wäre es mit einem Pferd von denen da drüben?!" Lorgan deutete auf eine Herde die am Hang eines Hügels friedlich graste. "Perfekt!", ließ Fire vernehmen. Unter den Pferden war kein einziger Rappe. "Gut. Welches soll ich fangen?", fragte der Junge, gespannt auf den weiteren Verlauf der Zähmungsaktion. "Ähm... ich wäre für den großen, braunen Hengst. Gleich der neben dem Apfelschimmel!", schlug die Frau vor. "Nichts leichter als das! Sorg du nur dafür, dass er nicht in Richtung des Flusses dort hinten flüchten. Dort beginnt eines der Olifanten-Territoien. Glaub mir, da willst du nicht durchreiten!" Mit diesen Worten gallopierte Lorgan einen großen Bogen um die Herde, um aus der Richtung in die er gedeutet hatte, zuschlagen zu können. Fire sorgte in der Zeit dafür, dass der Hengst, die sie fangen wollten nicht den anderen Pferden hinterher galoppierte. Sonst hätte sich der Fang als recht schwierig erwiesen.
Es dauerte nicht allzu lange, bis die beiden Reiter mit einem wilden Pferd im Schlepptau zurück zum Dorf ritten. Sofort stellten sie das Tier in die Umzäunung, damit Fire Angrim sofort zeigen konnte, wie man ihrer Meinung nach am besten mit einem Pferd interagierte um es möglichst schnell und einfach zu beruhigen.

KämpferherzWhere stories live. Discover now