Samstag

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"Siehst du?! Fire kann auch nett sein. Wenn man eben auch nett zu ihr ist!" Pippin lief neben Faramir her in Richtung Krankenstation. Es war Samstag, also mussten heute alle Verbände der Frau gewechselt werden. "Schon", kam die knappe Antwort des Mannes. "Damals in Minas Tirith war sie nur so kratzbürstig, weil sie ja auch echt bescheuert behandelt wurde. Du hättest Jukka nicht töten lassen sollen. Da wäre Fire viel erspart geblieben. Es ist echt ein Wunder, dass sie dir so weit verziehen hat, dass sie sich sogar von dir behandeln lässt." Der Kleine war in seinem Element. Er redete und redete und hörte bis zu Fires Zimmer nicht mehr auf. "Ist gut, Pip! Ich hab's verstanden!", machte Faramir ihm klar, wärend er die Klinke drückte. Die Piratin schlief gerade wieder.

"Sicher, dass du sie so aufwecken willst?", fragte der Heermeister, als Pippin ihm erzählt hatte, was er vor hatte. "Absolut", antwortete dieser gespielt empört über die Zweifel des Mannes. Faramir runzelte die Stirn. Langsam schlich der Hobbit um Fires Bett herum. "Ich würde das nicht tun", kam die Warnung von seinem Freund. "Ach was, das geht schon", versuchte Pip ihn zu beruhigen. "Naah, ich weiß nicht..." "Pssst! Ruhe!" Noch bevor der Kleine seinen Plan in die Tat umsetzen konnte, war die Frau von dem Gerede der Beiden aufgewacht. "Was ist denn hier los?", fragte sie verwundert über den Tumult so früh am Morgen. "Guten Morgen!", begrüßte Pippin sie fröhlich. "Guten Morgen, Kleiner", erwiderte sie seine Begrüßung. "Guten Tag, Fearless Fire-Heart", meldete sich nun auch Faramir zu Wort. "Hallo", sagte nun wieder die Frau, "Was steht heute an?" "Zusätzlich zur Arznei müssen heute auch noch die Verbände gewechselt werden. Deshalb habe ich Pippin mitgenommen", erklärte der Mann. Der Hobbit nickte eifrig.

"Also schauen wir mal!" Der Heermeister zog Fire die Bettdecke weg, um richtig an die Schienen heran zu kommen. Ihm stockte im ersten Moment der Atem, da kaum eine Stelle am Körper der Frau unbedeckt war. Überall waren Verbände und Schienen. Auch Pippin machte große Augen. "Noch nie eine verletzte Frau gesehen? Macht schon, mir wird kalt!", riss die Piratin ihre Besucher aus den Gedanken. "Äh... nun..., ich hätte nicht erwartet, dass es so extrem ist", gab der Mann zu. Pip nickte, sein Blick immernoch auf einen blutgetränkten Verband gerichtet.

"Wie habt ihr das denn hinbekommen?", fragte Faramir, wärend er eine Schiene nach der anderen löste und die Bandagen darunter abwickelte. "Ich wurde von einem Troll weggeschleudert", antwortete die Frau schulterzuckend. Der Mann sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Wie gesagt, mir wird kalt, also bitte ein wenig mehr bandagieren und ein bisschen weniger reden. Okay?" Fire hatte keine Lust über solch unschöne Themen zu reden. Wenn sie auch nur an den Sturz dachte, wurde ihr komplett schlecht, von der Erinnerung an die Schmerzen, welche inzwischen schon ein Stück weit abgeklungen waren. Zum Glück!

Nach ungefähr einer halben Stunde war Faramir fertig mit den Verbänden und Pippin machte sich schonmal daran die Flaschen mit den grünen Deckeln aus der Schublade
zu holen. Widerwillig schluckte Fire die Arznei und die Schlaftropfen und war dann recht schnell eingeschlafen. Der Mann war direkt zur goldenen Halle aufgebrochen, da er keine Lust auf eime stundenlange Diskussion mit Eowyn hatte. Der Hobbit hatte beschlossen, seiner Freundin noch etwas Gesellschaft zu leisten. Auch wenn die Frau schlief, setzte er sich auf den Stuhl neben dem Bett und begann alte Geschichten zu erzählen. "Einmal haben Merry und ich bei einem Bauern Rüben und Kohlköpfe geklaut. Er hat uns kreuz umd quer durch die Maisfelder gejagt. Irgendwann haben wir dann Frodo und Sam über den Haufen gerannt. Wir sind mit ihnen dann einfach so mitgegangen und weil Sam einfach dämlich ist, sind wir einen Abhang hinunter gefallen." Pippin kicherte bei der Erinnerung an das kleine Abenteuer, welches sich dann zum größten seines Lebens entwickelt hatte. "Über ein paar Irrwege sind wir dann nach Bruchtal gekommen. Da wurde dann beschlossen, dass Frodo irgendsoeinen Ring in den Schicksalsberg werfen soll. Ich hab erst gegen Ende so einigermaßen verstandrn wieso, aber das ist ja eigentlich auch egal, weil jetzt ist es sowieso vorbei....." Der Hobbit redete und redete und man hätte meinen können, dass sich auf Fires Gesicht ein leichtes Lächeln gebildet hatte.

KämpferherzDonde viven las historias. Descúbrelo ahora