Auf zum schwarzen Tor

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Nachdem die Soldaten wieder aufgebrochen waren, hatte Éomer sich scheinbar wieder beruhigt, denn er ritt nun schweigend neben Fire her. Hinter ihm auf dem Pferd saß Merry, welcher nicht so recht wusste, wie er mit einer fremden Frau umgehen sollte, welche scheinbar gut mit seinem Cousin befreundet war. "Hast du Angst?", fragte die Piratin den Hobbit, welcher unsicher in die Ferne starrte. "Ein wenig...", antwortete er leise. "Tröstet es dich zu wissen, dass auch ich Angst habe?", fragte sie weiter. "Du hast Angst?", fragte diesmal Éomer. "Falls du es nicht bemerkt haben solltest, ich rede gerade mit Merry! Nicht mit dir!", blockte die Frau sofort ab. Der Hobbit musste kurz kichern, dann nickte er. "Woher kennst du Pip eigentlich?", fragte er vorsichtig nach. "Ich saß wegen Piraterie im Gefängnis von Minas Tirith. Pippin hat mich da durch Zufall in meiner Zelle entdeckt", antwortete Fire. "Und wie bist du freigekommen?", fragte nun wieder Merry. "Das würde mich auch interessieren!", meldete sich wieder Éomer zu Wort. "Halt dich einfach aus der Sache raus! Es geht dich nichts an!", maulte die Frau wieder los. Wodurch Merry wieder kichern musste. "Der Heermeister Faramir hat um Verstärkung für die Verteidigung Gondors gebeten. Als Gegenleistung kamen die gefangenen Piraten die gekämpft und überlebt hatten frei", erklärte die Piratin. "Ihr seid eine Piratin?!", fragte nun Éomer wieder entgeistert. "Och Junge, Ja! Halt dich einfach aus dieser Unterhaltung raus! Was interessiert es dich überhaupt, was ich mache und wer ich bin?!", fragte Fire wütend. "Man wird doch wohl noch fragen dürfen!", beschwerte sich der Mann. "Du aber nicht!", erwiederte die Frau. Merry beugte sich etwas in ihre Richtung und flüsterte: "Ich glaube Éomer steht auf dich." "WAS?! IGITT!!", entfur es ihr. "Hey, das stimmt doch gar nicht!", beschwerte sich der Reiter Rohans. Merry viel vor Lachen fast vom Pferd wärend Fire angewiedert das hübsche Gesicht verzog, wovon der Hobbit noch mehr lachen musste. Die Frau schüttelte den Kopf und trabte dann zu Gandalf nach vorne um sich mit Pippin unterhalten zu können. Er saß vor Gandalf auf dessen Pferd Schattenfell.

"Was lacht Merry denn so?", fragte der Hobbit neugierig. "Ach nichts Wichtiges. Er denkt Éomer steht auf mich und lacht sich nun über meine Reaktion kaputt!", antwortete die Frau. "Oh achso! Es sieht aber wirklich so aus, als hätte er Gefallen an dir." Pippin warf ihr ein schiefes Grinsen zu. "Ach komm, bitte nicht!", sagte Fire etwas beleidigt. "Er ist ein guter Krieger", mischte sich nun auch Gandalf in die Unterhaltung ein. "Aber er nervt!", quengelte die Piratin wie ein kleines Kind. Das brachte den Zauberer zum Lachen und auch Pippin konnte sich kaum noch auf Schattenfells Rücken halten. "Ähm.. Fire? Du sagtest doch im Pferdestall, dass du schonmal auf Shadows Rücken saßt. Was hast du damit gemeint?", fragte der Kleine neugierig. "Also das war so: Ich war von den Häusern der Heilung auf dem Weg zurück zur Schlacht. Leider war der Weg weit und ich hatte mich auch schon einige Male verlaufen. Als ich dann endlich in den 5. Festungsring einbog, stand da ein Rappe. Er hat gebuckelt und ist gestiegen und wollte mich nicht durchlassen. Ich habe ihn so gut es ging beruhigt, weil ich ihn brauchte um rechtzeitig zur Schlacht zurückzukehren. Als er dann endlich ruhig war, bin ich aufgesprungen und bin dann nach draußen geritten," erklärte sie. "Du sast aber beim Satteln so aus, als hättest du keine Ahnung von dem was du gemacht hast...", stellte Pippin fest. Die Antwort folgte sofort: "Ich habe eigentlich auch keine Ahnung von Pferden, aber ich schlag mich halt irgendwie durch..."

"WIR SIND GLEICH DA!!", rief Aragorn von der Spitze des Zugs. Sofort wurde Gandalf ernst und auch das Grinsen des Hobbits verschwand augenblicklich. Am Horizont konnte die Piratin eine gigantische Felswand erkennen, in der ein riesiges Tor der einzige Einlass zu sein schien. Hinter dieser Art Mauer erstreckte sich das Schattenland Mordor, in wessen Zentrum ein riesiger Vulkan seinen Platz hatte. Der Schicksalsberg! In seinem Feuer wurde der Eine Ring geschmiedet und nur dort konnte er vernichtet werden. Nicht unweit des Vulkans stand ein gigantischer Turm, an dessen Spitze ein lidloses, feurig rotes, Auge thronte. Das war alles was vom dunklen Herrscher Sauron übrig war, und doch stellte er eine grausame Gefahr dar. Der Blick des Auges schien sich regelrecht durch Fires Körper zu bohren. Sie erschauderte bei seinem Anblick.

Aragorn ritt mit Gandalf, Éomer und einem Soldaten Gondors auf das Tor zu und rief: "DER HERR DES SCHATTENLANDES SOLL HERAUSKOMMEN!!" Kurz darauf öffnete es sich einen kleinen Spalt breit und eine blasse Gestalt ritt auf einem mageren Pferd nach draußen.
Er hielt etwas hoch, das in der Sonne glitzerte. Sie beredeten noch etwas und plötzlich rastete Aragorn aus und schlug der Gestalt den Kopf ab. Schließlich kamen sie zurück. Wärenddessen öffnete sich das Tor komplett und ein gigantisches Heer aus minimum millionen Orks marschierte hinaus. Aragorn hielt eine flammende Rede, wodurch Fires Zweifel am Vorhaben der Krieger vollends verschwanden.
Nachdem der Mann seine Ansprache beendet hatte, liesen allesamt ihre Pferde frei. Sie wollten die unschuldigen Tiere nicht mit sich in den Tod reißen. Die Piratin gab Shadow noch einen raschen Kuss auf die Stirn und schickte ihn dann mit einem Klaps auf den Hintern in die Freiheit. Kaum waren die Pferde am Horizont verschwunden, bildeten die Orks einen Ring um die Soldaten Gondors, Rohans und die Kämpfer die keinem König einen Eid geschworen hatten. Nun gab es kein Zurück mehr.

"Für Frodo!" Mit diesen Worten rannte Aragorn auf die gigantischen Mengen an Orks zu. Es war verrückt, doch hatten sie keine andere Wahl. Todesmutig folgten ihm die Soldaten in die Schlacht und somit in den sicheren Tod.

KämpferherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt