Standpauke und Lichtblicke

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Nun sah Fire wieder besser aus. Sie war zwar immernoch etwas blass, aber mehr konnten die Heilerinnen momentan nicht für sie tun. "Ich werde jetzt ein ernstes Wörtchen mit dem Heermeister reden. Susette, Sie bleiben bei dem Mädchen, falls es aufwacht!" Mit diesen Worten huschte die Oberschwester aus dem Raum. Draußen saß Faramir auf einer Bank, wie ihm befohlen wurde. "Folgt mir!", sagte die Heilerin streng. Der Heermeister lief ihr mit großen Schritten hinterher, bis sie in einer Art Verwaltungszimmer standen. "Was gibt es so dringendes, Schwester Annabell?", fragte Faramir, welcher offensichtlich keine Ahnung hatte, worum es ging. "Wie konnte das mit dem Mädchen passieren?!", fragte Schwester Annabell ernst, "Ist euch eigentlich bewusst, was für Qualen dieses arme Kind durchstehen musste?! Noch zwei Stunden länger, und wir hätten ihr direkt den Gnadeschuss geben können!" "Denkt ihr, es macht mir Spaß, die ganze Zeit den Bösen spielen zu müssen? Ich habe doch keine Wahl!", versuchte Faramir sich zu verteidigen. Anabell zog eine Augenbraue hoch. "Das ist kein Grund, Menschenleben aufs Spiel zu setzen! Ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebt!", schimpfte die Heilerin weiter. "Denkt ihr, ich könnte weiterhin ein Heer befehligen, wenn mein Vater erfahren würde, dass ich seine Befehle missachte, nur um eine Piratin zu retten?! Mir macht das ganze Theater doch auch keinen Spaß!" Faramir sah die Frau entschuldigend an. Diese verdrehte nur die Augen. "Seid ihr kastriert, oder warum traut ihr euch nicht eigene Entscheidungen zu treffen? Ihr seid ja keine fünf Jahre mehr alt! Wenn sowas noch einmal vorkommt, dann habt ihr ein Problem! Das verspreche ich euch!", sagte Annabell wütend. Dann deutete sie Faramir den Raum zu verlassen.

Er fand es ja selbst nicht richtig, die Gefangenen wie Tiere hausen zu lassen, doch was sollte er tun? Sein Vater hasste ihn. Wenn er sich seinem Befehl wiedersetzen würde, könnte er ihm nie wieder in die Augen sehen. Außerdem befanden sie sich im Krieg. Zügig lief er zum Thronsaal. Dort sollte Pippin seinen Schwur ablegen. Erst dann gehörte er offiziell zur Armee... Das war es! Faramir hatte DIE Idee! Er lief sofort noch schneller. Im Thronsaal wartete sein Vater bereits darauf, dass sein Sohn der Zeremonie beiwohnte.

Pippin sagte brav seinen Spruch auf und dann begab Denethor sich zu Tisch. "Vater, ich habe eine Idee, wie wir ganz schnell viele Soldaten bekommen könnten", begann Faramir zu sprechen. "Und wo willst du so viele Männer hernehmen?", grummelte dieser. "Wir haben hunderte Gefangene. Wenn wir ihnen die Freiheit versprechen, würden sie vielleicht für uns kämpfen", präsentierte der Heermeister seine Idee, "In der Zelle bringen sie nichts außer Brotkosten." "Und was macht dich so sicher, dass sie dir folgen und dich nicht hinterrücks erdolchen?", fragte sein Vater immernoch misstrauisch, "Kümmer dich lieber darum, dass Osgiliath zurückerobert wird!"

Das Ganze endete damit, dass Faramir losgeschickt wurde, Osgiliath zurück zu erobern. Er wusste, dass er keine Chance hatte, doch musste er es versuchen. Für seinen Vater. Bevor er in Kriegsrüstung auf sein treues Ross stieg, erzählte er Gandalf von seinem Plan, damit er ihn ausführen konnte, falls Faramir jeh nicht zurückkehren sollte. Denn sonst hätte Minas Tirith wohl keine Chance, den bevorstehenden Krieg gegen Mordor zu überstehen.

Fire war inzwischen Aufgewacht. Sie fühlte sich schon besser, doch war sie noch recht Schwach. Laut Annabell würde sie aber schon bald wieder mit beiden Beinen im Leben stehen. Nun durften Gandalf und Pippin sie im Krankenzimmer besuchen.
"Hallo, geht es dir besser?", fragte der kleine Hobbit, als er neben das Bett getreten war. Fire nickte. Ihre Augen hatten sich recht schnell wieder an ein gewisses Maß an Helligkeit gewöhnt, doch musste der Raum trotzdem noch etwas abgedunkelt werden, da sie laut Schwester Susette sonst erblinden könnte. "Guten Tag, mein Name ist Gandalf. Der kleine Peregrin hier hat dich in der Zelle gesehen und mich sofort alarmiert. Ohne ihn, wärst du jetzt wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Doch was mich sehr interessieren würde, wie lautet euer Name?", beendete Gandalf seine Begrüßung. "Ich habe keinen richtigen Namen. Auf dem Schiff, auf dem ich aufgewachsen bin, bekam ich aber den Titel Fearless Fire-Heart. Für meine Freunde einfach Fire", sie machte eine kleine Sprechpause, "Ich danke dir Peregrin. Ich stehe tief in deiner Schuld." Fire wusste nicht warum, doch sie hatte das Gefühl, den beiden vertrauen zu können. Pippin schüttelte den Kopf. "Nenn mich einfach Pippin. Das tun alle, bis auf Gandalf. Außerdem schuldest du mir gar nichts. Ich habe nur getan, was ich für richtig hielt."

KämpferherzTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang