17 - Scheiße (Lesenacht 1)

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Den ganzen Tag über hatte ich meine Eltern kein einziges Mal gesehen, auch nicht gegen Abend, als ich duschen ging. Abwesend legte ich die von mir herausgesuchten Kleider auf den Toilettendeckel. Etwas, das ich täglich machte. Etwas normales, und dennoch vollkommen neues. Ich bemerkte nicht unbedingt viel, was mir allerdings auffiel waren die fehlenden Shampoo – Flaschen, die verschwundene Bodymilk und der leere Fleck, an dem sonst immer Isabelles Haarspray gestanden hatte. Max' und Izzys' Shampoos waren weg, stattdessen standen vollkommen neue Flaschen da. Ein komplettes Macadamia – Pflege – Set thronte nun auf dem zweituntersten Metallregalbrett an der Wand. Dort, wo immer Kokosnuss – Zeug stand.
Das untere Brett war leer. Max' Sachen wurden entfernt. Kein Star Wars – Shampoo mehr, kein Spongebob – Duschgel mehr. Weg. Einfach weg. Alle anderen Fächer waren voll, nur Max' nicht,
Schnaubend stieg ich in die Dusche und drehte den Wasserhahn auf. Ich merkte kaum, dass das Wasser viel zu heiß war, dass es meine Haut verbrühte. Das Brennen an meinen Fingerknöcheln, als das Wasser durch die Mulbinde sickerte, war nur ein vager Schmerz. Ungehindert und vollkommen automatisch wusch ich meine Haare, bedeckte meinen Körper mit Duschgel. Meine Muskeln, insbesondere meine Bauchmuskeln schmerzten, eine Folge des übertriebenen Trainings, das ich heute absolviert hatte. Alles nur, um mich nicht mit meinen Gefühlen auseinandersetzten zu müssen. Alles umsonst, denn in der Einsamkeit unter der Dusche kam alles wieder in mir hoch.
Max war tot.
Weg.
In knapp zwei Monaten würde ich anfangen zu studieren.
Max war tot.
Da war dieser komische Typ, der immer zu glitzern schien, und verdrehte mir den Kopf, verwirrte mich.
Mein Bruder war tot.
Ich war mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob ich nicht doch schwul war. Schließlich tauchte Magnus immer wieder in meinen Gedanken auf. Oder in meinen Träumen. Ich wurde ihn verdammt nochmal einfach nicht los.
Außerdem hatte ich keine Ahnung, wie sich Verliebtsein anfühlte. Ich konnte beschreiben wie sich Küsse anfühlte, wie es sich anfühlte, mit einem Mädchen zu schlafen, doch davon, wie es war, verliebt zu sein, hatte ich keine Ahnung. Und, na ja, ich war zu unsicher, um zu Jace zu rennen oder Izzy zu fragen. Jace hatte Clary. Und mit ihr sah er glücklich aus, es sah sie an, als wäre sie der Grund für sein Strahlen, er vergötterte sie. Clary erwiderte diese Gefühle, wie ich immer wieder aufs Neue bemerkte. Nur sah ich nur, wie die beiden miteinander aussahen, nicht, wie es um ihre Gefühle stand. Dass sie sich liebten war außer Frage, und ich war mir sicher, dass sie irgendwann einmal heiraten würden. Allerdings quälte mich schon seit geraumer Zeit, wie sich das anfühlte. Ja, ich hatte im Internet sehr viel gelesen, doch ich war mir sicher, dass sehr viel davon Mist war. Gut, bei Magnus' Berührungen fuhr mir immer ein Kribbeln durch meine Gliedmaßen, und ab und an konnte ich nur noch oberflächlich atmen, wenn er in meiner Nähe war, doch ich fühlte keine dieser Schmetterlinge im Bauch, wenn er bei mir war.
Langsam spülte ich meine Haare aus und meinen Körper ab, dann trocknete ich mich ab und sah mich im Spiegel an. Meine Haut war knallrot, die Augen blutunterlaufen und glanzlos, meine Haare hingen mir nass über die Stirn. Die schmerzenden Muskeln in meinen Oberarmen stachen hervor, meine Schultern waren von dem ununterbrochenen Wasserstrahl noch röter als alles andere. Kurz gesagt: Ich sah scheiße aus.
Passiert.
Müde zog ich mich an, danach ging ich die Treppen nach unten. Weder Izzy, noch ich hatten das Wohnzimmer aufgeräumt, sodass ich beinahe wieder in eine Glasscherbe trat, als ich in die Küche wollte. Unversehrt angekommen schenkte ich mir ein Glas Wasser ein und starrte einfach nur die Wand gegenüber an. Solange, bis das Wasserglas leer war und Jace plötzlich im Türrahmen stand.
„Wie lange stehst du da schon?", fragte ich, während ich das Glas in die Spülmaschine stellte.
„Eine Weile. Alec, ich...", setzte er an, doch ich unterbrach ihn: „Spars dir."
Darauf schwieg er, blieb allerdings stehen. Wachsam sah er zu, wie ich mich auf die Theke hievte und den Kopf in meinen Händen vergrub. „Scheiße", murmelte ich und brachte somit vieles auf den Punkt.
„Scheiße", bestätigte Jace. Ich sah auf. Er stand nun direkt vor mir und streckte mir seine offene Hand entgegen.

Hallo und herzlich Willkommen zur Lesenacht! Habt ihr alle Chips?
Okay, nein, ihr braucht keine Chips. Schokolade geht auch.
Also, folgendes: Ich habe sechs Kapitel, geupdatet wird jede halbe Stunde. Was bedeutet, dass der Spaß bis um 22:30 Uhr geht. Und danach muss ich ins Bett, weil ich morgen um 12 wieder aus dem Haus muss. Okay, halb 12. Yaaaaaaay. 

Seid ihr bereit, Kinder?
(Ihr müsst jetzt 'Aye, Aye, Capitain' sagen)
Geht das nicht lauter?
(Nochmal)
OOOOOOOOOOOH!
Wer wohnt in 'ner Ananas ganz tief im Meer?
(Ihr: Spongebob Schwankopf!)

Weiter weiß ich nicht, ups xD

Viel Spaß?

Real Life - MalecWhere stories live. Discover now