Tag 6.2 [20.04.2016]

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Stegi P.o.V.

Hier war ich also, umrundet von Schränken, in deren Kleidung ich sicheelich zweimal reinpassen könnte. Alle sahen groß stark und muskulös aus und zwischen ihnen ein kleiner, mittelmäßigtrainierter Blondschopf, dem es noch nicht mal richtig gelang seine Schultasche morgens zu packen.

Da mich das Gerede von diesem neunmalklugen Coach herzlich wenig ineressierte, versank ich lieber noch ein wenig in meiner Traumwelt, bevor ich dann wieder in die Realität musste.

Ich weiß noch genau, wie ich meine Mutter gestern davon überzeugen musste, dass ich auch genau der richtige Typ fürs Basketballspielen sei.

Zuerst hatte sie mir kein Wort glauben wollen und war schon kurz davor mich auszulachen. Doch dann legte sich ein Schalter in ihr um und sie fing an diese Idee super zu finden. Ich hingegen stellte mir während dieser Zeit einfach nur die Frage, ob ich so Recht mit meinen Argumenten und meinen Behauptungen hatte. War ich denn wirklich der Typ für Basketball? Tim würde ich nie das Wasser reichen können.

Tim, wie er hier stand in seinen Sportklamotten, seiner besonderen Ausstrahlung...gestalkt von einem hoffnungslosen Romantiker

Ehe ich mich versah und bevor ich meine Gedanken sortieren konnte, erklang ein schriller Ton direkt neben meinem linken Ohr.

"Also, wenn du es nicht für nötig hälst mir zuzuhören, bedeutet das für mich, dass du schon alle bedeutenden Dinge weißt und kannst. Es wäre mir eine Freude dich ein paar Körbe werfen zu sehen."

Erschrocken zuckte ich zusammen und fühlte, wie mein pochendes Herz mir förmlich in die Hose rutschte. Das Zweite, das ich vernahm, war das Lachen der Ikeaschränke und das Dritte, die Worte des Coaches, die in meinem Kopf wiederhallten. Schweiß machte sich auf meiner Stirn und meinem Körper breit, was mich zittern ließ.

Spätestens jetzt musste ich meiner Mum innerlich Recht geben. Ich war kein Typ für Basketball, beziehungsweise allgemein Mannschaftssport.

Ich sah, wie der Coach sich kurz umschaute und sich dann mit einem siegessicheren Grinsen im Gesicht wieder zu mir wendete, "Also, wenn du doch schon alles weißt, dann hast du doch auch sicherlich kein Problem damit ne Runde gegen Tim zu spielen."

Immer noch mit der selben Mimik im Gesicht sah ich zuerst den Coach und dann Tim an, der ganz gelassen mit dem Basketball in der Hand am Eingang der Halle stand.

"Aber, aber", stotterte ich vor mich her. "Kein aber. Tim!", schrie der Coach jetzt nach Tim. "Was ist denn?", fragte der Braunhaarige, während er auf uns zu kam. "Du hast doch sicherlich kein Problem damit unserem Neuling zu zeigen, wo es lang geht oder?"

Kurz blickte Tim zu mir, richtete dann seinen Blick wieder zum Coach,

"Es wird mir ein Vergnügen sein."

'Hast du mal wieder toll gemacht, Stegi. Wirklich klasse!'

"Also jetzt mal ehrlich, ich denke niemand kann hier perfekt Basketball spielen. Es nennt sich doch 'Training' oder? Wir sind hier um es zu lernen und wenn wir es schon perfekt könnten, bräuchten wir erst gar nicht zu kommen,", meinte ich leicht zornig und im Nachhinein auch ziemlich überrascht, da ich so viel ohne zu stottern sagen konnte.

Bedrohlich baute sich der Coach vor mir auf, "Willst du wirklich meine Trainingsweise hinterfragen du kleiner Taugenichts? Sieh dich doch mal an. Mit diesen Armen und diesem Oberkörper. Aus dir wird niemals ein echter Mann. Als Strafe für dein Rumgemotze rennst du mir nach dem Training noch 20 Runden lang um den Außenplatz."-" Aber Sir.."-"Nichts aber. Entweder du rennst mir 20 Runden um den Platz oder du kannst gleich nach Hause gehen."

Das konnte der doch jetzt wirklich nicht von mir verlangen. Nach dem Training verschwitzt noch mal 20 Runden um den Platz rennen? Bei solchen Temperaturen abends. Der Typ hat sie doch nicht mehr alle.

Und was macht Tim? Er steht einfach nur da und verteidigt mich nicht mal ein kleines bisschen. Hilft sogar noch dem Coach. Aber ganz ehrlich.

Was hab ich mir denn groß von der ganzen Sache erhofft?

Dass Tim mich mehr wahrnimmt?

Er öfters mal mit mir etwas unternimmt?

'Ach Quatsch Stegi red dir das wieder aus.'

"Dann geh ich halt", sagte ich kleinlaut und rannte in die Umkleide, während mir ein paar einzelne Tränen das Gesicht runterliefen.

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Habt ihr Lust mir irgendwelche Fragen zu stellen? Ich bin krank und hab Ferien 🙆

Selbstmitleid ✔️

Tut mir Leid, hoffe euch hat das Kapitel gefallen 🐨❤️

Damn, he is gay! | Stexpert (Reupload)Where stories live. Discover now