Tag 39 [23.05.2016]

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Tim P.o.V.

"Tim? Was machst du denn hier?", verwundert musterte mich mein bester Freund. Es war schon spät am Abend und eigentlich sollte ich schon längst wieder zu Hause sein, doch es gab eine Sache, die ich unbedingt noch zu regeln hatte.

Seitdem Kuss zwischen Stegi und mir gestern ging mir die Sache einfach nicht mehr aus dem Kopf. Lieber hatte ich diese Sache endlich aus der Welt geschafft, als mich noch länger mit ihr rumzuschlagen. Auch wenn die nächsten Minuten ziemlich schwer für mich werden würden. Ich musste es tun. Für Stegi, mich und seine Freundschaft zu Tobi.

"Es gibt da eine Sache über die ich mit mir reden muss.", setzte ich langsam zum Sprechen an.
"Sag mir nicht du hast Stegi geschwängert! Ich wusste doch er ist ein Mädchen!", ungläubig starrte mich mein bester Freund an.

Auch wenn man ihm deutlich ansehen konnte, dass er das gerade eben Gesagte als Witz meinte. Zum Scherzen war mir gerade nicht zu mute. Im Gegenteil sogar. Es machte mich in einer gewissen Hinsicht verdammt sauer, dass er meinen Freund gerade "Mädchen" genannt hatte. Nicht, dass es schlimm war ein Mädchen zu sein. Nur die Weise wie er es gesagt hatte, machte mich verdammt wütend.

"Stegi ist kein Mädchen.", meinte ich nur kalt, mit einem eher hochnäsigen Blick. "Ist ja in Ordnung. Also was gibt es? Warum kommt der liebe Tim so spät noch am Abend zu seinem besten Freund gerannt? Etwa, um ihm zu sagen, dass er die Wette abbricht, weil er sich in Stegi verliebt hat? Wenn, dass der Fall ist, dann kannst du gleich wieder nach Hause gehen."

"W-wie? Woher weißt du das?", mir stockte der Atem. Wie konnte Rafi so schnell dahinter kommen? War er in Wirklichkeit ein Spion oder so etwas in der Art, der darauf ausgesetzt war alles mögliche über mich herauszufinden?

"Weil das mein Plan war.", antwortete er gelassen, schulterzuckend.

Jetzt war bei mir alles durchgebrannt. Das alles hier war Rafi's Plan? Aber warum das Ganze?

"Bist du so schwer von Begriff? Das alles war mein Plan. Komm am Besten rein. Ich hab keine Lust darauf, dass die Nachbarn alles mitbekommen.", meinte und zog mich am Handgelenk hinter sich durch die Tür.

Im Ganzen Haus war es leise. Heißt also, dass seine Familie mal ausnahmsweise nicht zu Hause war. Zum Glück.

"Setz dich hin. Wäre wahrscheinlich besser, wenn du das alles im Sitzen erfährst.", sagte er, es sich auf dem Sofa bequem machend.

Immer noch verwirrt setzte ich mich zu ihm, einen gewissen Abstand zwischen uns habend.

"Also. Vor ungefähr nem Monat war ich ja auf dieser einen Party von denen aus der Klasse über uns. Als ich gerade nach Hause gehen wollte ist auf einmal Tobi in mich reingerannt und hat nicht den Anschein gemacht mich irgendwie loszulassen. Weil es so aussah als wäre er alleine da und er in so einem Zustand nie im Leben nach Hause hätte gehen können, habe ich mich dazu entschlossen ihn nach Hause zu bringen. Ja, ich weiß. Der sonst so fiese Rafi kann auch mal nett zu anderen sein. Auf jeden Fall hat er es dann irgendwie geschafft mir dann seine Adresse zu geben und ich habe ihn nach Hause getragen. Andernfalls wäre er noch umgefallen. Während ich ihn also so durch die dunklen Straßen getragen habe, hat es der Junge für nötig gehalten mir seine gesamte Lebensgeschichte zu erzählen. Und wenn ich sage 'ganze' dann meine ich auch 'ganze'. Da war wirklich alles von 'Meine Schwester hat mich als Baby in Kleider gesteckt' bis hin zu 'und ab diesem Tag wusste ich, dass das mein Lieblingsbuch ist' dabei. Der Typ hat mir wirklich meinen letzten Nerv geraubt. Kurz bevor ich ihn dann also einfach auf den Boden hätte fallen lassen und ihn somit alleine mitten im Nirgendwo zurückgelassen hätte, fing er plötzlich an von ihm und Stegi zu erzählen. "Du kennst doch Stegi oder? Der kleine Blonde. Wir sind schon seit keine Ahnung wie langer Zeit miteinander befreundet und ich will unbedingt nur das Beste für ihn. Er soll endlich mal jemanden finden, der sich um ihn kümmert und ihn zum Lachen bringt. Ich kann da ja nicht der Einzige sein. Weiß du an wen ich da gedacht habe? An Tim. Auch wenn ich ihm gegenüber ziemlich skeptisch bin und die ganze Zeit versuche Stegi vor ihm zu beschützen, bin ich mir sicher, dass er im Inneren ein guter Kerl ist. Wäre doch schon süß oder? Was meinst du? Die beiden zusammen? Nur leider hab ich keine Idee wie ich die beiden zusammen bringen soll. Dann werde ich wohl weiterhin einen auf 'Halt dich fern von Tim' machen müssen bis mir irgendwas einfällt." Das hat er damals zu mir gesagt. Vielleicht war es der Alkohol oder ich hatte einfach zu viel Mitleid mit ihm, aber ab diesem Moment habe ich mir geschworen dich und Stegi zusammenzubringen. Tobi habe ich davon nichts gesagt. Ich habe ihn einfach vor seiner Haustür abgesetzt und bin nach Hause gegangen. Wie es aussieht hat er keine Ahnung mehr, was an diesem Abend passiert ist. Ist wahrscheinlich auch besser so. Aber jetzt sag mal. Dachtest du wirklich ich würde dich einfach so meine Schwester daten lassen?", und damit beendete mein bester Freund seine Erzählung.

Ich saß einfach nur da. Mir fehlten die Worte. In diesem Moment befand sich nichts in meinem Kopf.

Das alles war gar keine Wette? Es war alles nur ein ziemlich riskanter Versuch Stegi und mich zusammenzubringen?

Sowas hätte ich wirklich nie von Rafi erwartet. Also wirklich. Ich hätte ihm niemals im Leben zugetraut, dass er mit sowas um die Ecke kommen würde.

"Sorry.", mumelte er leise.

"Sorry? Für was entschuldigst du dich denn bitteschön? Ich muss dir dankbar sein!", glücklich fiel ich ihm um den Hals.

"Wieso das denn jetzt?", verwirrt starrte ich mich an.

"Dank dir habe ich realisiert, dass es nicht darum geht, wie jemand aussieht, wie groß seine Brüste sind oder welche Markenklamotten er trägt. Es kommt auf seinen Charakter an. Was er liebt, was er nicht leiden kann. Ohne dich hätte ich Stegi niemals 'richtig' kennengelernt. Ich weiß, dass das, was ich jetzt sagen werde, das wahrscheinlich kitschigste überhaupt ist. Doch ich bin froh dich als besten Freund zu haben.", fröhlich stand ich auf. Rafi tat es mir gleich.

"Ich bin auch froh dich als besten Freund zu haben.", lächelte er leicht zurück.

"Ich werd dann mal Stegi davon erzählen, wenn es in Ordnung ist."

"Mach das. Bis morgen!", zum Abschied umarmte er mich noch ein letztes Mal, ehe ich die Haustür hinter mir zu machte.

Hastig nahm ich mein Handy ihn die Hand und tippte auf Stegis Kontakt. Kaum hatte dieser abgenommen musste ich wieder anfangen zu lächeln.

"Tim? Warum rufst du mich so spät noch an? Ist etwas passiert? Geht es dir gut?"

Süß wie er sich Sorgen machte.

"Du wirst nicht glauben, was ich gerade erfahren habe."

~Ende~

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Hey.

Es war eine lange Reise.

Es war schön mit euch.

Wir sind dann mal in Alaska.

Vergesst nicht den Kuchen zu essen.

Epilog wird noch kommen.

@Akina-chan01 hat dieses unfassbar tolle und wunderschöne Bild gezeichnet und uns angeboten, es in die Story zu stellen

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@Akina-chan01 hat dieses unfassbar tolle und wunderschöne Bild gezeichnet und uns angeboten, es in die Story zu stellen. *Applaus* 👏👏 :D

Ne also es sieht echt toll aus, das war keine Ironie xD

Ne also es sieht echt toll aus, das war keine Ironie xD

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LG 0815_Standartfiction

Damn, he is gay! | Stexpert (Reupload)Where stories live. Discover now