Woche zwei

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Noch immer Hölle pur.

Es wird nicht besser. Es wird schlimmer. Zeit heilt alle Wunden. Ich glaub da nicht mehr dran. Genauso wenig wie an Glück. Weil ich so etwas nicht habe. Er ist immer noch weg. Keiner weiß genau, wo. Doch. Vielleicht Carlisle. Oder Esme. Aber sie sagen es keinem. Nicht Alice. Oder will sie es mir nur nicht sagen? Weiß sie vielleicht Bescheid? Selbst wenn. Was soll ich tun? Ich kann nichts ändern. Bin doch nur ein einfacher Mensch. Ein leidender Mensch. Wieso müssen wir auch fühlen können? Es bringt nur Schmerz. Die Decke scheint auf mich herab zu fallen. Alles engt mich ein. Wie ein Albtraum. Nur schlimmer. Weil es Wirklichkeit ist.

Noch immer Hölle pur.

~~~~~***~~~~~

Am Sonntag wurde ich entlassen, ohne Krücken. Der Arzt hatte gesagt, meine Knochen wären einzigartig, weil die Verletzung so schnell verheilte.

Ich hatte gedacht, wenn das Weiß um mich herum nicht mehr wäre, das mich immer an seine Worte erinnerte, würde es mir besser gehen, doch da hatte ich mich geirrt. Und zwar gewaltig geirrt. Ich saß in meinem Zimmer, starrte die Wände an und fühlte mich leblos. Nicht so leblos, wie ich es war, als ich ein Vampir geworden war, sondern anders. Es war, als wäre all das Leben und Glück, die Freude und mein Lachen aus mir gesaugt und verschwunden. Einfach weg und nicht auffindbar. Es war Sonntag, und ich konnte nichts tun als dasitzen und trauern. Obwohl trauern nicht das richtige Wort war; trauern tat man eigentlich nur, wenn jemand gestorben war, doch so weit ich wusste, lebte Edward noch – obwohl er das auch nicht wirklich tat, er existierte, darauf einigte ich mich dann. 

Nein, ich litt, und zwar Höllenqualen. Genau sagen, ob es so schlimm war wie damals in meinem Traum, als er mit mir Schluss gemacht hatte, konnte ich nicht, aber auf jeden Fall war es unerträglich. 

Ab und zu traute sich Charlie nach oben in mein Zimmer, um zu fragen, wie es mir ging oder ob ich Hunger hätte, doch wenn ich ihn wütend anstarrte oder ihn einfach ignorierte, suchte er schnell das Weite. Ich war nicht fair, das wusste ich, doch was sollte ich machen? Ich wollte Gesellschaft, gleichzeitig wollte ich allein sein und nachdenken und einfach nur vor mich hin weinen und leiden. Es war nicht einfach mit mir, und ich war mir dessen durchaus bewusst. Im Krankenhaus hatte ich nahezu nichts gegessen, jetzt verweigerte ich ebenso jegliche Nahrung, trank nie etwas oder ging irgendwohin. Als ich noch in diesem weißen Zimmer gefangen gewesen war, hatte mich Alice täglich besucht, auch Jake kam oft, doch jetzt saß ich einsam hier auf meinem Bett, während jeder meiner Atemzüge in meiner Brust schmerzte. Sie fühlten sich sinnlos an. Wieso sollte ich atmen, wenn mir die Luft genommen wurde?

Als es klopfte, wollte ich schon wieder meine Abwehrhaltung einnehmen, doch als ich merkte, dass das Klopfen irgendwie anders klang, wartete ich einen Moment lang. Das konnte nicht Charlie sein, er klopfte nie an, und wenn er es tat, klang es laut und poltrig. Jetzt war es zaghaft und leise, unsicher, ob ich Eintritt gewähren würde. Als ich nichts sagte und mich nicht rührte, wurde erneut geklopft. Stöhnend stand ich auf. Meine Beine fühlten sich komisch an, wie Gummi oder ein anderer unbeständiger Stoff, das Laufen fiel mir ungemein schwer. Mein Kopf tat weh und dröhnte, einen kurzen Augenblick wurde mir schwarz vor Augen, dann drehte sich der Raum und ich musste mich auf den Boden fallen lassen. Ein drittes Mal klopfte es. Ich kämpfte mich nach oben und versuchte noch einmal, den Weg zur Tür gehen zu können, ohne mir lebensgefährliche Verletzungen zuzuziehen. Ich nahm den Türgriff in die Hand, drückte ihn nach unten und öffnete die Tür. Meine Augen schauten in zwei goldbraune.

„Hallo Alice“, murmelte ich und wusste nicht, ob sie mich verstanden hatte. Ich sprach sehr undeutlich.

Für den ersten Moment sah sie wie immer aus, doch als ich sie länger betrachtete, fiel mir die Veränderung auf. Ihre Haut war unnatürlich blass, selbst für einen Vampir. Ihre Augen glänzten nicht, sie waren nicht flüssig oder warm, sondern leer und ausdruckslos. Unter ihnen zeichneten sich große violettfarbene Halbmonde ab, die Haut schien an diesen Stellen regelrecht geschwollen zu sein. Ihre Lippen waren spröde und ausgetrocknet, ihre Mundwinkel nach unten gezogen. Alices Haare, die sonst voluminös von ihrem Kopf abstanden, fielen nun kraftlos neben ihren Wangen hinab. Sie sah so aus wie ich, wenn ich am Boden zerstört war – was meinen jetzigen Zustand nur untertrieben beschrieb – nur viel hübscher und trotzdem vollkommener. Bei ihr wirkte es wie eine aufgeschminkte Maske, als könnte sie sie mal eben schnell abwaschen und würde danach wieder frisch und erholt aussehen.

„Hi Bella“, flüsterte sie, ihre Stimme gesenkt, sodass es einer Trauermelodie glich.

Ich ging einen Schritt zurück und zeigte mit einer Hand flüchtig auf mein Zimmer. „Willst du reinkommen?“

„Liebend gern.“

Ich ging zurück zu meinem Bett und setzte mich langsam, Alice ließ sich neben mir in die Kissen fallen. Eine ganze Weile lang sagte keiner von uns etwas, wir saßen einfach nur nebeneinander. Manchmal seufzte ich, manchmal tat sie es.

„Bella“, sagte Alice plötzlich.

Ich fuhr zusammen. „Ähm … Ja?“

„Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich“, meinte sie leise. „Welche möchtest du zuerst hören?“

„Die Schlechte.“

Sie nickte. „Er wird … nicht zurückkommen. Zumindest sehe ich das nicht in der Zukunft, also plant er es nicht oder verschwendet keinen Gedanken an eine mögliche Rückkehr.“

Das musste ich erst einmal setzen lassen. Er würde nicht zurückkommen. Nie wieder. Nicht wieder kommen hieß, er war für immer weg. Allein oder mit anderen, das war mir egal, aber er war weg. Und er würde sich nie wieder hier blicken lassen. Er ließ seine ganze Familie hier, die ihm immer so viel bedeutet hatte, und kam nicht zurück. Wie musste es wohl Alice gehen, wie seinen anderen Geschwistern? Oder noch schlimmer, Carlisle und Esme? Daran wollte ich nicht denken.

Ich schluckte, um sprechen zu können. „Und die Gute?“

„Wir wissen, wo er ist und dass er keinen Unsinn anstellen wird“, erklärte sie mir.

„Und wo ist er?“, brachte ich in einem Atemzug hervor.

Sie holte tief Luft. „In Denali, bei Tanja, Irina und Kate.“

Und wieder musste ich erst darüber nachdenken. Er war also in Alaska, bei Freunden der Cullens. Somit würde ihm nichts passieren, deswegen war das erst einmal gut. Doch die andere Sache war, dass er bei Tanja war. Er hatte mir einmal erzählt, dass sie ihm gegenüber Interesse gezeigt hatte, großes Interesse sogar. Er hatte abgelehnt, doch würde er es wieder tun? Würde er sich ihr dieses Mal vielleicht hingeben? Aber er wusste doch, dass sie ihn nicht wollte, weil sie ihn liebte, sondern weil es die Art von den drei Schwestern war, so mit Männern umzugehen. Wäre es ihm egal? Die alleinige Vorstellung war grausam, weswegen ich sie schnell unterwarf und mich wieder Alice zuwandte.

„Und … Alice“, flüsterte ich. „Er denkt nicht an eine Rückkehr, das verstehe ich. Heißt es aber deswegen, dass er nie wieder zurückkommt? Er kann sich doch einfach … später dafür entscheiden, oder?“

Sie zuckte niedergeschlagen die Schultern. „Es ist möglich. Aber wir beide kennen ihn und wissen, dass er ein verdammter Sturkopf ist.“

„Nein, der Sturkopf von uns beiden bin ich“, sagte ich und musste tatsächlich ein wenig schmunzeln.

„Mag sein, was ich aber sagen will, ist … weißt du noch, in deinem Traum? Als er dich verlassen hat, um dir nicht zu schaden?“

„Wie könnte ich das vergessen?“

Sie nickte. „Und so ist er auch in Wirklichkeit. Wenn er etwas für absolut und hundertprozentig richtig hält, dann bleibt er darauf bestehen wie ein Besessener.“

Ich seufzte. „Also ist es ausgeschlossen.“

„Vielleicht“, sinnierte sie vor sich hin. „Aber vielleicht auch nicht. Ich bin mir nicht sicher, inwiefern er meine Gedanken jetzt lesen kann, wegen der Entfernung. Und selbst wenn, dann weiß ich nicht, ob ich ihn gut genug beeinflussen kann, um ihn wieder hierherzulocken. Es tut mir leid, aber wir können nur auf ein Wunder hoffen.“

„Alice, ich glaube nicht mehr an Wunder.“

„Das musst du aber.“

„Wieso? Es ist doch sowieso hoffnungslos. Er ist weg, was soll ich dagegen tun? Ich bin doch nur ein einfacher Mensch, ohne Kräfte oder sonstiges.“

Sie schüttelte den Kopf. „Du bist nicht nur ein einfacher Mensch. Du bist etwas Besonderes. Rede dir nicht ein, du wärst durchschnittlich oder ungebraucht. Wir alle brauchen und lieben dich. Also, noch bin es nur ich aus der Cullensfamilie, aber bald werden dich auch die anderen in ihre Herzen schließen, ich muss es ja wissen. Und du bist diejenige, die immer an ihn geglaubt hat, ihn nicht aufgegeben hat, immer gehofft hat, es würde endlich gut werden. Du bist es, die sich nächtelang ihre Augen ausweint, sich ihr Herz kaputtmachen lässt für jemanden, der es noch nicht zu schätzen weiß, aber du tust es, weil du daran glaubst, er könnte es einmal tun. Du liebst ihn von ganzem Herzen, würde er jetzt plötzlich ganz und wirklich für immer verschwinden, würdest du das nicht überleben, und das macht dich zu dem, was du bist. Du bist Bella, die bedingungslos und unwiderruflich in meinen Bruder verliebt ist, die um ihn kämpft, obwohl es manchmal sinnlos und kraftraubend war und noch werden wird, die einfach sie selbst ist und hofft, so geliebt und verstanden zu werden. Bald wird auch er merken, was für ein wundervoller Mensch du bist und wird gar nicht anders können als zurückkommen, niederknien und dich um Verzeihung bitten. Zwar sehe ich das nicht, noch nicht, aber ich glaube daran, und das solltest du auch tun. Ich weiß, es ist schwer und kostet viel Mut, doch willst du mit dem Wissen leben, es nicht voll und ganz versucht zu haben? Bitte, wenn du es nicht für irgendjemand anderen tun willst, dann tu es für dich, nur für dich ganz allein, und für die schöne Zukunft, die du mit ihm haben kannst, wenn du jetzt nicht aufgibst. Du weißt, ich stehe immer hinter dir, und auch dein bester Freund wird für dich da sein, wenn es mal bergab geht. Dafür sind wir da Bella, wir lieben dich und deswegen helfen wir dir, wo wir können und lassen dich nicht im Stich.

Also, ist es hoffnungslos?“, fragte sie mich schließlich und mir schossen sofort die Tränen in die Augen. Ich konnte sie nicht zurückhalten, und so liefen sie über, rannen an meinen roten Wangen hinab und tropften an meinem Kinn herunter auf meine Hände. Ich schluchzte und schniefte, und als ich ihren kalten Arm um meine Schultern spürte, wurde es noch schlimmer. Ich klammerte mich an Alices zierlichem Körper fest und weinte ihre Bluse voll, die wahrscheinlich sündhaft teuer gewesen war. Sie strich mir sanft mit ihrer Hand über den Rücken, summte ein beruhigendes Lied, das ich nicht kannte, leise in mein Ohr und war einfach nur da. Lange saßen wir so auf meinem Bett, und als ich wieder ruhiger wurde, löste ich meinen Klammergriff um ihren Körper und lehnte mich zurück. Beschämt schaute ich auf den nassen Fleck auf ihrer Schulter, den meine Tränen verursacht hatten.

„War die sehr teuer?“, fragte ich unsicher und zeigte auf ihre Bluse.

Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ach, ich habe tausende davon.“

Ich schaute sie ungläubig an.

„Ja, sie war teuer, aber ich habe ganz, ganz viele von denen!“, beteuerte sie mir.

Seufzend ließ ich mich rücklings auf mein Bett fallen. „Und?“

„Was und?“, fragte Alice.

Ich kicherte unwillkürlich. „Kannst du nicht sehen, was ich dich fragen will?“

„Nein“, sagte sie mit ernstem Blick. „Ich konzentriere mich nicht auf solche Einzelheiten, da die eigentlich unwichtig sind und andere Dinge jetzt im Vordergrund stehen, du erinnerst dich?“

„Stimmt“, sagte ich und nickte.

„Also, was willst du fragen?“

„Ob du nicht irgendetwas mit mir vorhast, um mich auf andere Gedanken zu bringen.“

Offensichtlich konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen; also hatte sie schon Pläne für mich, na super. Aber Ablenkung war bei mir jetzt willkommener als irgendetwas anderes, also klatschte ich in die Hände, setzte mich auf und schaute sie erwartungsvoll an.

„Na los, erzähl schon! Was hast du mit mir vor?“

Ihr Grinsen wurde breiter. „Gefällt dir die Bluse, die ich anhabe?“

Verwirrt musterte ich sie. Ja, ich fand sie sehr hübsch, um ehrlich zu sein. Sie war hellblau, lag eng an ihrem kleinen, dünnen Körper an und hatte einen V-Ausschnitt, der nicht zu viel verbarg, aber auch nicht zu aufdringlich war. Die Knöpfe waren leicht silbern und glänzten, die Ärmel waren lang, lagen genauso eng an ihren Armen an wie der Rest des Stoffes und wurden am Handgelenk weiter, sodass ihre zierliche Hand von dem blau eingerahmt wurde. Also nickte ich nach einiger Verspätung.

„Dann gehen wir dir auch so eine kaufen, gleich nächste Woche!“

Mein Enthusiasmus war sofort zu spüren. „Du willst mit mir shoppen gehen?“ Das Wort sprach ich aus, als wäre es ein Schimpfwort, für das man einige Jahre einsitzen müsste.

„Du sagtest etwas von Ablenkung.“

„Das stimmt.“

Sie machte eine Unschuldsmiene. „Also? … Bitte …“

„Alice, tu mir das nicht an …“

„Bitte!“

Jetzt hatte ich mich tatsächlich erschrocken, vor Alice. „Na gut. Aber nur, weil du es bist.“

Und damit war ihre Begeisterung nicht mehr zu stoppen. Sie fing an zu reden und hörte nicht vor Mitternacht wieder auf, immer ging es nur um Tops, Blusen, Röcke und Pumps, und ich hörte irgendwann nur noch mit einem Ohr zu. Natürlich war ich hell auf begeistert, dass ich Alice mit meinen Problemen und meinem Unglück noch nicht an den Rande des Wahnsinns getrieben hatte und dass sie mich noch besuchte, trotz dass ich so schlecht gelaunt und totbetrübt war, aber irgendwann brauchte ich auch meinen Schlaf und die Stunden, in denen ich immer nachdachte. Ich wollte nicht, dass sie ging, denn gerade jetzt hatte ich höllische Angst vor dem Alleinsein und der Tatsache, eines Morgens aufzuwachen und erneut feststellen zu müssen, dass alles nur geträumt war. Aber meine Kräfte waren jetzt im Moment auf dem niedrigsten Punkt angelangt, nie hatte ich gedacht, so tief sinken zu können, vielleicht waren diese Schmerzen auch vergleichbar mit denen, die ich gefühlt hatte, als Edward mich verlassen hatte; ich wusste es nicht. 

Es war anders, Alice bei mir zu haben anstatt Edward. Natürlich war es etwas anderes, sie war in einer Hinsicht meine Schwester, er eigentlich mein Mann, doch das war nicht das, was mich so verwirrte und mir dabei etwas anderes klarmachte. Mit ihr war es einfach, Spaß zu haben, auf sie konnte ich zählen, ihr würde ich mein Allerliebstes anvertrauen, eben wie eine Schwester und beste Freundin in einem. Und Edward, er war einfach alles gewesen. Er – und meine Tochter – waren mein Leben gewesen, Edward hatte mich in den Schlaf gesungen, in seinen Armen hatte ich die besten Träume finden können; obwohl ich keine gebraucht hatte, da ich schon neben dem Schönsten gelegen hatte. In seinen Augen hatte ich immer meinen persönlichen Frieden gefunden, seine Stimme war der schönste Klang gewesen, der mich immer begleitet hatte. Ich brauchte sie beide, aber eben auf verschiedene Arten, und so gemein es jetzt rüberkommen würde, ich musste Alice bitten zu gehen, damit ich schlafen konnte.

„Alice?“, fing ich an und wie auf Absprache entwich mir ein Gähnen.

Sie nickte. „Oh, ich verstehe. Du bist müde. Tut mir leid, dass ich dich so lange wachgehalten habe. Ich gehe jetzt und werde morgen noch einmal bei dir vorbeischauen, dann machen wir auch einen Tag aus, an dem wir nach Port Angeles gehen, okay?“

„Ist gut. Tschüss, Alice“, murmelte ich – die Müdigkeit nahm jetzt rasend schnell von mir Besitz – und umarmte sie zum Abschied.

„Tschüss, Bella. Und schlaf gut.“

Unendlich kaputt sank ich in die Kissen und machte mir gar nicht erst die Mühe, mir die Decke über den Körper zu ziehen. Wenn mir zu kalt werden würde, würde ich schon aufwachen und sie mir dann überstreifen können, dachte ich, dann schlief ich ein. Doch bevor ich das tat, gingen mir noch einige Fragen durch den Kopf: Nahezu die ganze Zeit dachte ich darüber nach, dass ich von Edward träumte, aber wieso tauchte er nicht in einem Einzigen von diesen Träumen auf? Wenn ich es gerade jetzt so sehr wollte, um ihn wenigstens einmal am Tage bei mir zu wissen, wieso war er dann nie da? Was musste ich tun, um das zu ändern? Oder war es vielleicht die Absicht meines Unterbewusstseins, das wusste, würde ich zu oft von ihm träumen, würde es mich völlig zerreißen, und das mich somit schützen wollte?

Ich wusste nicht mehr, wann die Fragen aufgehört hatten, sich wie verrückt in meinem Kopf umherzudrehen, aber schließlich war es mir auch egal. Hauptsache war, ich hatte meine Ruhe und konnte mich erholen für einen weiteren, schmerzvollen und tränenreichen Tag ohne Edward.

Bis(s) zum Erwachen - Wie ein Déjà-vuWhere stories live. Discover now