Woche vier

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Wie soll das weitergehen?

Es ist grauenvoll und schmerzhaft, und ganz nebenbei bringt es mich um! Mach doch jemand, dass es aufhört … Bitte? Aber er kommt nicht zurück. Nie.

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„Dad, ich gehe mit Alice in die Stadt!“, rief ich Charlie entgegen, als ich mir meine Jacke überwarf und aus der Tür gehen wollte.

„Schon wieder?“

„Was heißt denn hier schon wieder?“, fragte ich. „Das war letzt Woche, Dad. Wir Mädchen brauchen solche Tage einfach.“

Er streckte den Kopf aus dem Wohnzimmer und sah mich nickend an. „Okay, Mädchenzeug. Davon verstehe ich nichts. Nun ja, bis später!“

Hoffentlich …, ging es mir durch den Kopf, als ich die Haustür hinter mir zuschlug. In einem Haus voller Vampire, die mich voraussichtlich nicht mögen werden, was soll da schon passieren? Heftiger Sarkasmus.

War wirklich schon März? Und sollte es im März nicht wärmer sein? Das fragte ich mich, als mir eine heftige Windböe ins Gesicht klatschte und mir die Sicht raubte. Als ich wieder klar sehen konnte, erkannte ich Edwards Aston Martin Vanquish – wie mir Alice erklärt hatte und von dem ich einfach nur froh war, den Namen aussprechen zu können – und daneben Alice, wie sie an ihn gelehnt auf mich wartete.

„Hi Bella“, begrüßte sie mich, als ich neben ihr angelangt war, und küsste mich auf die Wange.

„Hi Alice.“

„Bereit für den Vampirbesuch?“

Ich schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Lass uns fahren, bevor ich es mir noch einmal anders überlege.“

Sie kicherte, stieg dann ein und ich setzte mich neben sie. Neben dem Geruch nach Leder, das über die Sitze und das Armaturenbrett gespannt war, erkannte ich noch etwas, und es brachte mein Herz zum vollkommenen Stillstand. Ganz vage, undeutlich und doch so klar schlich sich Edwards berauschend köstlicher Duft in meine Nase. Zuerst nahm ich ihn nur sehr schwach war, doch plötzlich übermannte mich dieser Duft und überrollte mich mit verwirrend traurigen Gefühlen, die mir die Luft raubten. Hektisch zog ich die Luft zwischen meinen zusammengekniffenen Lippen ein und presste sie schnell wieder heraus. Warum war mir das letzte Woche nicht aufgefallen?

„Ist Edward viel damit gefahren?“, brachte ich heraus.

„Man kann fast sagen, es ist sein Lieblingsauto.“

Ich atmete lange aus. „Verstehe.“

„Was verstehst du? Warum fragst du?“

„Der Geruch.“

Sie verdrehte die Augen. „Bitte, Bella, nehm es mir nicht übel, aber ich kann nicht alles vorher desinfizieren, nur damit du ungestört durch dein Leben gehen kannst.“

„Ich weiß, das verlange ich ja auch nicht“, sagte ich leise. „Es war nur eine Feststellung.“

„Dann ist ja gut.“ Sie klang gereizt.

„Alice“, fragte ich sie deshalb, „bist du irgendwie wütend oder so?“

Sie schüttelte den Kopf und lächelte mich an. Es war ein aufrichtiges Lächeln. „Ja, aber das hat nichts mit dir zutun.“

Ich hob meine Augenbraunen. „Bist du dir da ganz sicher?“

„Naja“, sagte sie vorsichtig. „Eigentlich hat es schon etwas mit dir zutun …“

„Ha, sag ich doch! Ich bin sowas von erledigt!“

„… aber es ist nicht deine Schuld“, vollendete sie ihren Satz.

Bis(s) zum Erwachen - Wie ein Déjà-vuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt