Park Desaster

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Eines Tages kam es mal wieder dazu, dass Stark mich zu einem mittäglichen Spaziergang ausführte und wie immer konnte er seine dämlichen Kommentare nicht für sich behalten, weswegen ich mir heute vorgenommen hatte, mich ein bisschen zu rächen.

Wir hielten gerade an einem Hotdog-Stand, welcher unmittelbar an einem kleinen See lag und Stark unterhielt sich wie immer mit ein paar Frauen, während er einen Becher Cola trank.
Ich ergriff die Chance und sprintete urplötzlich los.
Die Frauen kreischten, das Getränk flog im hohen Bogen aus der Hand zu Boden. Wir steuerten den See an und ich zerrte ihn mit in das - für mich angenehm - kalte Wasser.

Eine kleine Abkühlung an einem so heißen Tag ist doch etwas tolles, oder nicht?

Die Leine ließ er kurz darauf los, um sich über Wasser zu halten und ich paddelte die Situation genießend an's Ufer der anderen Seite.
Ohne mir sinnig erscheinenden Grund, ergriff irgendeine alte Lady meine Leine und hielt sie fest. Ihr Enthusiasmus dabei war meiner Meinung nach ein bisschen übertrieben, da sie mich beim Erfassen beinahe erwürgt hätte, trotzdem schaute ich vergnügt dem ungeschicktem Planschen von Stark zu, welcher sich langsam aber sicher wieder fing und zu uns schwamm.
Er fand das anscheinend nicht so witzig wie ich, denn er riss ruckartig die Leine aus der Hand der Frau und ging stampfend zur nächstgelegenen Bank, auf welche er sich nieder ließ.

Nachdem die Frau kurz weg war und ich sie beinahe vergessen hatte, kam sie plötzlich auf uns zu, gefolgt von einer kleinen Fußhupe, welche sofort als sie mich sah anfing zu kläffen, und setzte sich neben Stark.

"Ihre Hündin ist sehr ungezogen. Sie müssen ihr öfter Lektionen erteilen, sonst denkt sie noch, dass sie sich sowas erlauben darf. Eine gute Erziehung ist das A und O! Am besten packt man sie in Situationen wie diese am Nacken und drückt sie zu Boden. Nur so können Sie zu der Autoritätsperson werden, die ein Hund braucht."

Was soll das denn jetzt?
1. Hat jemand gefragt?
2. Wer ist die überhaupt?
3. Die bringt den nur auf falsche Gedanken.

Wie auf's Stichwort fing Stark an zu lächeln und erhob sich.

Och ne, das macht der doch nicht wirklich.

Ich guckte ihn entsetzt in die Augen und wich einen Schritt zurück. Er packte mich rabiat am Nacken, um darauf meinen Kopf ruckartig auf den Boden landen zu lassen.

"So richtig?"

Dies sagte er mit einem gehässigen Unterton.

"Ja, toll machen Sie das. Wo kämen wir denn auch hin, wenn irgendwann mal keiner mehr seine Haustiere richtig erzieht?"

Ach, halt die Klappe!

Als er sich nun endlich von mir abwandte und sich noch weitere Stunden bis zur Abenddämmerung über Erziehungstipps mit der alten Kröte unterhielt, verkroch ich mich währenddessen unter die Bank.
Ich wurde aber nicht von der dämlichen Töle in Frieden gelassen, denn diese tollte die ganze Zeit ohne Pause um mich herum. Biss mich, kratzte mich und sprang auf meinen Rücken hinauf.

Meine Geduld hing am seidenen Faden.

Ich hatte überhaupt keine Lust mehr, hatte Hunger, war müde und wollte endlich weg von hier. Also verließ ich mein Plätzchen und wollte eigentlich an der Leine ziehen, um Stark auf die derzeitige Uhrzeit aufmerksam zu machen, doch die Ratte blieb an mir kleben.
Stark grinste sich einen und die Frau fand es süß, wie wir mit einander "spielten".

"Ich finde ja, dass ihr Weibchen einem Wolf zwar sehr ähnelt, doch scheinbar auch nur ein normaler Schoßhund wie alle anderen ist. Sie kann sich ja nicht mal gegen meinen Zwerkspitz wehren."

Sie lachte herzhaft, doch das brachte meine Nerven ans Ende.
Ich packte den Floh am Nacken und biss ordentlich zu. Er jaulte auf und die alte Schachtel sprang von der Bank. "LASS MEIN BABY RUNTER, DU UNGEZOGENES BIEST!" Kreischend kam sie auf mich zu, doch ich fletschte die Zähne und knurrte sie drohend an, worauf sie erschrocken zurückwich.
Stark erhob sich nun ebenfalls langsam und schaute mich ernst an. "Blue. Lass ihn runter. So-fort!" Ich war wütend. Die ganze Situation machte mich einfach nur so verdammt wütend. All das, was in den letzten Wochen passierte, kam plötzlich nach und nach in mir hoch gebrodelt.
Die Frau begann um Hilfe zu schreien und wurde immer hysterischer. "Beruhigen Sie sich. Sie machen die Situation nicht besser!" Doch sie hörte nicht. "SEI'N SIE ENDLICH STILL!" Endlich war sie leise und stand nur noch erstarrt im Hintergrund.
Der Köter hing schlaff an meinen Mundwinkeln hinunter und es kam nur noch ein leises Wimmer von ihm. Stark wandte sich wieder mir zu. "Überleg jetzt genau was du tust. Es muss nicht so ausarten."
Plötzlich sah ich wie die Frau im Hintergrund sich bewegte und aus dem nichts heraus eine Waffe zückte.

Well, that escalated quickly.

"Lassen Sie das! Sind Sie total verrückt geworden?! Stecken Sie gefälligst die Waffe weg! Sie können noch jemanden verletzten!"

"Das habe ich auch vor!"

Ich starrte die Waffe wie gebannt an. Dieses Gefühl kam nach langer Zeit des Schweigens wieder an die Oberfläche. Langsam trennte ich mich von der Außenwelt und gab ohne jeglichen Einfluss die Kontrolle an meinen Alter ab.

Mit dem Entsichern der Waffe machte es auch bei mir 'Klick'.
Ab da an ging alles sehr schnell.
Zuerst brach ich der Töle den Hals, verwandelte mich zurück und während ich den Leichnam in den See schleuderte, packte ich die Waffe, verpasste der Dame einen Tritt in die Magengrube, sodass sie drei Meter in die andere Richtung flog. Binnen der darauffolgenden Sekunden wollte ich ihr in den Kopf schießen, doch verfehlte knapp, da mein Arm weggeschlagen wurde.
Ich hörte ein paar Schreie und sah im Augenwinkel, während ich nun mit dem Lauf auf Stark zielte, Menschen um ihr Leben rennen.
Stark hielt etwas in der Hand und ehe ich realisierte was es war, lag ich vor Schmerzen zuckend auf dem Boden.
Das Halsband hatte ich komplett vergessen. Natürlich übernahm genau ab diesem Moment ich die Kontrolle wieder und schrie. Die Stromschläge hörten nicht auf. Stark stand nur wie gelähmt da und starrte mich finster dreinblickend an.
Nach einer Ewigkeit stoppte es. Ich musste kämpfen, nicht in Ohnmacht zu fallen und blieb einfach nur zuckend auf dem Boden liegen.

Nach einem Anruf von Stark kamen auch schon zwei Hubschrauber und ein Jeep an.
Ein paar Leute verfrachteten den bewusstlosen Körper der alten Frau in den Jeep, während gepanzerte Soldaten mich in den Helikopter schleppten und Stark in den anderen einstieg.

Im Helikopter wurden mir die Hände auf dem Rücken verbunden und wie auch meine Beine, sodass ich nicht eigenständig stehen, geschweige denn gehen konnte. Abschließend wurde ich zwischen zwei Soldaten auf eine Bank gesetzt und wir flogen los.
Da ich wusste, wo es hingehen würde und den Platz auch schon kannte, verbanden sie mir auch dieses Mal nicht die Augen.

Wir landeten nach langer Zeit auf dem Helicarrier und ich wurde über die Tragfläche in eine neue Zelle verfrachtet.
Und wenn ich neu sage, meine ich auch neu.
Sie war sehr modern, wie extra für mich angefertigt und mit Kameras an jeder Ecke modifiziert.
Meine Hände und Füße wurden mit einer Art Handschellen an den jeweiligen Gelenken gesichert, nur sah es nun ganz danach aus als könne man diese beliebig ein- und ausfahren lassen.

Ohne einen Mucks zu sagen verließen die Wachen den Raum und ich war alleine.

Es ist was es istTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang