Schmerzen und der Metallarm

1.3K 61 13
                                    

Nach ein paar Sekunden zog Sam die Rollos der Tür hoch und schaute mich emotionslos an. Gleich darauf ließ er sie wieder runterfallen.

"Da steht ein Mädchen vor der Tür!"

"Na und?"

Steve!

Ich klopfte stärker und rief seinen Namen. Die Tür wurde aufgerissen und Sam schaute mich wütend an.

"Woher kennst du-"

Ich stieß ihn weg und betrat das Haus. Steve stand neben dem Frühstückstisch, von welchem Romanoff aus mir einen überraschten Blick zuwarf. Ich erwiderte ihn düster und Steve kam auf mich zu gelaufen.

"Was-"

Er wollte nach meinen Arm greifen, doch ich packte ihn schnell am Handgelenk und stoppte somit seine Bewegung. Er schaute mich perplex an und ich ließ ihn wieder los, um mich auf einen Stuhl niederzulassen.
Ich unterdrückte die Schmerzen und Sam kam bedrohlich auf mich zu.

"Wer bist du, wie hast du hierher gefunden und woher kennst du Steve?"

Genannter schaute sich aufs Handgelenk und sah den Blutabdruck, den ich hinterlassen hatte.
Ich hingegen atmete tief ein und aus und ignorierte Sams Durchlöcherung.

"Sie ist verletzt."

Romanoff kam dazu und musterte meinen Arm. Ihre Hand kam näher und ich drückte mich stärker in die Rückenlehne.

"Ich will ihn mir nur angucken."

Ich schaute sie weiterhin finster an und sie ließ die Hand fallen. Nun ersetzte Steve ihren Platz und hockte sich vor mich hin. Er schaute mir in die Augen und ich erwiderte den Blick vertrauensvoll, dann nahm er meinen Arm vorsichtig und schaute ihn sich an.

"Eine Schusswunde... Die Kugel steckt noch."

Ein stechender Schmerz durchzog meinen Arm, als er ihn leicht drehte und ich verzog mein Gesicht.

"Wir müssen sie daraus holen."

Er erhob sich und mein Herzschlag, wie auch meine Atmung erhöhten sich.
Romanoff besorgte einen Verbandskasten und Sam ohne weitere Worte Pinzette, Messer und Feuerzeug aus der Küche. Steve trug mich währenddessen in ein anderes Zimmer und legte mich auf ein Bett.

"Ich will dich nicht anlügen. Es wird sehr weh tun."

Ich wollte das nicht. Ich hatte zu große Angst und schaute nun zu den anderen beiden, die mich mit ernsten Gesichtsausdruck musterten.
Steve nickte ihnen zu und sie stellten sich links und rechts von mir auf. Nun fixierten Romanoff meine rechte Schulter und Oberkörper und Sam meinen linken Arm, welcher nun frei lag.
Steve zog sich Einmalhandschuhe aus dem Verbandskasten an und hatte plötzlich einen Holzlöffel in der Hand.

"Hier. Beiß darauf."

Er legte ihn mir zwischen die Zähne und meine Angst wurde immer größer.
Er nahm ein Tuch und schüttete viel Desinfektionsmittel hinauf, danach wischte er damit das Blut von meinem Arm runter, was allein schon höllisch weh tat.
Nun erhitzte er die Messerspitze mit dem Feuerzeug und setzte sich direkt vor die Wunde.

"Bereit?"

Ich wollte hastig den Kopf schütteln, doch stand zu sehr unter Schock und schaute ihm nur flehend in die Augen.
Ich sah, dass es ihn genauso sehr schmerzte, das nun tun zu müssen und er fing an.
Zuerst drückte er das heiße Eisen in der Wunde gegens Fleisch und ich schrie. Ich versuchte mich loszureißen, doch es ging nicht. Sie hatten mich zu fest im Griff. Immer wieder trampelte ich mit den Füßen in das Bett hinein und schlug meinen Kopf in alle Richtungen. Der Holzlöffel zerbrach und mein Schrei wurde lauter, als je zuvor.
Nach einer gefühlten Unendlichkeit legte er endlich dieses Scheißding weg und wollte nun mit der Pinzette fortfahren.

Es ist was es istWhere stories live. Discover now