Aufmunterungsversuch

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Steve Rogers P.O.V.

Blue lag jetzt bereits seit zwei Tagen nur im Bett und hatte kaum etwas getrunken, noch gegessen. Wenn ich sie fragte, wie es ihr gehen würde, machte sie immer nur dieses typische "mhm" im Sinne von "gut" und starrte weiter emotionslos aus dem Fenster.
An dem einem Abend, nachdem ich den Mietvertrag unterschrieben hatte und sie nach langer Suche fand, trug ich sie in das große Schlafzimmer gerade durch.
Tja und seit dem lag sie da.

In dieser Zeit hab' ich nicht wirklich viel geschafft, da ich mich die meiste Zeit um Blue sorgte und versuchte zu kümmern, doch heute wollte ich zu mindestens schon mal einkaufen gehen, da die Lebensmittel, welche ich im Kiosk neben an besorgt hatte, sich langsam dem Ende neigten.
Ich ging also ins Schlafzimmer und sagte Blue Bescheid. Ohne Antwort ihrerseits machte ich mich auf dem Weg. Zur Orientierung nahm ich noch den Flyer von Mishawaka mit und natürlich mein Geld. Ich bekam es damals von S.H.I.E.L.D. zusammen mit einem Apartment nach der Katastrophe in New York im Gegenzug dazu, dass ich immer für sie erreichbar sei. So viel sazu.
Auf der Karte war ein 'Walmart Supercenter' eingezeichnet, nicht weit von hier, doch für einen Fußmarsch zu weit. Ich beschloss in den Kiosk zu gehen und nach einem Anruf zu fragen.

Aus dem Haus raus, folgte ich dem Bürgersteig nach links entlang, überquerte die Straße und betrat den vorhin angesprochenen Laden.
Vorne an der Kasse lieh mir der Verkäufer sein Handy und ich rief mir dankend ein Taxi.
Der Wagen war nach ca. 5 Minuten angekommen und ich gab meiner Hilfe $10 für seine freundliche Geste, welche er überrascht annahm.
Ich stieg ein und sagte dem Fahrer, wo ich hin wollte. Die Fahrt dauerte eine Viertelstunde und nachdem ich den geforderten Preis bezahlt hatte, nahm ich mir vor, auf jeden Fall ein/zwei Rucksäcke hier zu kaufen, damit ich, selbst mit viel Gepäck, wieder mit dem Motorrad fahren könnte.

Nach 1,5 Stunden hatte ich alles, was ich brauchte: Kleidung in M, da die Frau in ihrer zugehörigen Abteilung meinte, dass Mädchen in ihrem Alter durchschnittlich diese Größe hätten, zwei neue Shirts für mich, eine Brieftasche, zwei große Rucksäcke, Zahnbürsten und co. und natürlich genug Lebensmittel für die nächsten Tage. Ich ließ mich in der Elektronikabteilung beraten und kaufte mir ein Handy mit SIM-Karte. Kein all zu großes. Nur für Anrufe.
Draußen probierte ich es auch gleich aus und rief mir wieder ein Taxi. Der technische Fortschritt von heute konnte schon praktisch sein.

Vollbepackt schloss ich die Tür zur Wohnung auf und erschrak.
Blue stand in der Küche und auf der Insel war eine relativ große Blutlache.

"Oh Gott, was ist passiert?!"

Müde schaute sie mich an und anscheinend wollte sie sich was zu Essen machen, da in der Spüle ein großes Messer lag und ungeschnittenes Brot daneben.
Sofort stellte ich alles auf den Boden und ging schnellen Schrittes zu ihr. Sie hatte sich an der linken Handinnenseite verletzt. Es sah ganz schön schlimm aus und ich nahm ihre Hand und hielt sie unter den Wasserhahn.

"Das tut jetzt ein bisschen weh, erschreck dich nicht."

Kaltes Wasser lief nun über die Wunde und ich suchte nach dem Erste Hilfe-Kasten.

"Wo ist er denn..."

Dann im Badezimmer unter dem Waschbecken fand ich ihn endlich. Bewaffnet kam ich zurück in die Küche und legte ihr einen Druckverband an.

"Ok, setzt dich schon mal an den Esstisch. Ich koch' uns was."

Nachdem ich den Einkauf ausgepackt hatte, tat ich das auch und bereitete uns ganz simpel Spaghetti Bolognese zu.

Ich muss auf jeden Fall das Kochen noch üben, da ich ihr nicht jeden Tag nur Spaghetti Bolognese anbieten kann.

Ich füllte zwei Teller, legte sie mit Besteck auf den Esstisch und setzte mich dazu.

"Geht's?"

Ihr Blick blieb auf dem Teller fokussiert und sie nickte stumm. Nun nahm ich Löffel und Gabel in die Hand und drehte ein paar Nudeln auf. Ich schob sie mir hungrig in den Mund und konnte beobachten, wie Blue dabei herüberschielte, ehe sie es mir nachmachte. Nur hingegen zu mir, hatte sie viel zu viele Nudeln auf einmal genommen und auf dem Weg zum Mund fiel ihr die Hälfte wieder raus. Halb auf den Teller, halb auf Shirt und Hose. Ich musste grinsen über ihr verdattertes Gesicht, welches sich die Sauerei anschaute.

"Schmeckt es?"

Mit vollen Backen sah sie mich an. Sie hatte alles voller Soße, sodass es ihr fast bis zu den Ohren reichte. Sie wandte sich Augen verdrehend wieder dem Essen zu und ich grinste in mich hinein.
Wir aßen beide auf und es war richtig, dass ich ihr nicht direkt einen Lappen geholt hatte, da sich das Dilemma wiederholte. Ihre Seite sah aus wie ein Schlachtfeld, während meine im Gegensatz wie sauber geleckt war. Ich schickte sie duschen und räumte alles auf. Nachdem ich damit fertig war, legte ich ihr die frischen Klamotten, Zahnbürste und -pasta vor die Tür und ging auch duschen.
Es war wirklich Zeit, da von mir aus bereits ein strenger Geruch ging und meine Haare anfingen zu strähnen. Es geriet einfach in Vergessenheit die letzten Tage.

Ich kam gerade rechtzeitig aus der Dusche als ich hörte, dass sie auch fertig war, da das Wasser nicht mehr lief. Ich ahnte schlechtes, schnappte mir ein Handtuch und band es mir um.
Tropfend eilte ich aus der Tür und sah von weitem, wie Blue sich auf das Bett zu bewegte.

Nicht schon wieder...

"Ähm, Blue?"

Sie hielt inne und schaute zu mir. Ich musste mir was überlegen...

"Also... Ich habe gedacht... Äh... Wir könnten in die Mall gehen?"

Sehr gut.

"Klamotten für dich kaufen... und so!"

Sie nickte stumm und motiviert ging ich zurück ins Bad, um mich anzuziehen und meine Zähne zu putzen. Blue hatte bereits Schuhe an und saß im Wohnzimmer auf der Couch. Sie trug das schwarze T-Shirt und die Jeans, die ich ihr gekauft hatte.

"Passen dir die Sachen? Ich war mir nicht sicher bei der Größe..."

"Ja, danke."

Wow, der erste Satz von ihr in den letzten 2 Tagen.

Ich lächelte ihr zu, doch sie schaute nur emotionslos wieder auf den Boden. Ich seufzte und zog mir dann auch die Schuhe an.

"Gut, wir können!"

Es ist was es istWhere stories live. Discover now