Lösung in Sicht

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Steve Rogers P.O.V.

Ich bekämpfte gerade ein paar dieser Chitauris und sah wie ein schneeweißer Wolf mit Zepter im Maul aus dem Stark Tower gerannt kam.
Er schaute sich irritiert um und verschwand dann in Richtung des benachbarten Gebäudes. Als er dieses erreichte, verwandelte er sich in das mir bekannte Mädchen mit zotteligem, ebenfalls weißem Haar und eilte durch die Tür.

Nun verstand ich ihre Hektik, denn der Hulk kam zwei Sekunden später sie verfolgend aus dem Hochhaus gestürmt und brüllte wütend, als er sah, dass sie weg war.
Doch er machte sich direkt auf die Suche, ehe ich ihm seine gesuchte Information hätte geben können, indem er weit weg auf ein anderes Gebäude sprang. War vielleicht auch besser so.

Ich eilte ohne zu zögern dem Mädchen hinterher und betrat ebenfalls das Hochhaus.
Sie war schon weit gekommen, denn ich sah sie nicht mehr auf dem Erdgeschoss, also rannte ich zur Tür, welche als Aufschrift "Treppe" hatte, und hastete die einzelnen Stockwerke hinauf, die ich alle nach ihr absuchte, bis ich sie gemütlich den Korridor entlang laufen sah. Sie hatte mich noch nicht bemerkt, also schlich ich mich von hinten so weit an sie ran, bis ich nur zwei Meter von ihr entfernt war.
Ich wollte den Überraschungseffekt nutzten, um einen Vorteil zu ergattern, also rannte ich auf leisen Solen auf sie los.
Selbst als ich nur noch einen halben Meter von ihr entfernt war, hatte sie mich noch nicht bemerkt, was mich erstaunte.
Ich holte gerade zum Schlag aus, da machte sie plötzlich einen Schritt zur Seite und zog mir mit dem Zepter die Beine weg, sodass ich stöhnend auf dem Boden landete.
Es schlug mir die Luft aus den Lungen und als ich die Augen öffnete, sah ich, wie sie mir das Zepter vors Gesicht hielt.

"Keine falsche Bewegung."

Ich hatte keine andere Wahl als liegen zu bleiben, also dachte ich nicht mal darüber nach, wie ich mich am besten aus dieser Situation befreien könnte.

"Wieso tust du das?"

Ich wollte das Geschehen hinauszögern, da ich nicht alleine auf dem Schlachtfeld vorhin war, und somit jemand mir zur Hilfe eilen könnte.

"Denkst du, ich habe eine Wahl?"

"Natürlich hast du das! Jeder hat eine Wahl."

Sie lachte in sich hinein und guckte dann emotionslos aus dem Fenster.

"Meine Wahl ist schon lange entschieden worden, als ich mich dazu bereit erklärte, Loki bei seiner Befreiung zu helfen. Vielleicht auch schon viel früher..."

Natasha:"Steve, ich bin auf dem Weg."

"Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun."

Nun lächelte sie mich an.

"In meiner Situation? Wie viele habe ich denn schon auf dem Gewissen? Zehn? Zwanzig? Oder gar Fünfzig?"

Ihre Augen wurden glasig und ihre Stimme fing an zu zittern.

"Das warst nicht du! Ich weiß, dass da jemand in di-"

"Nein! Du weißt gar nichts. Ja, es stimmt, ich war nicht ich selbst bei all diesen Morden. Ich war nicht ich bei unserer ersten Begegnung. Doch ich war ich, als ich im Zellenraum euren Anzugträger erm-"

Sie konnte nicht weiter sprechen, da schnürte es ihr die Stimme ab und ihre Tränen verteilten sich über ihr ganzes Gesicht. Man merkte, dass es ihr unangenehm war, doch mir öffnete sie damit die Augen... Ich hatte sie immer als kaltherzige Killerin angesehen, aber das war sie nicht. Natürlich gab es da diese eine Seite von ihr, die dieser Beschreibung vollkommen gerecht wurde, doch Dr. Banner hatte recht...

Sie hatte sich wieder beruhigt und atmete tief ein und wieder aus.

"Man muss akzeptieren, wann es zu spät ist."

"Nein, muss man nicht! Wir kriegen das in den Griff. Es ist jetzt unglaubwürdig, wenn das grade von mir kommt, aber vertrau mir! Agent Coulson war der festen Überzeugung, dass du unsere Rettung bist. Dass du ein Teil der Avengers werden kannst. Eine Heldin."

Sie formte mit ihren Lippen den Namen 'Coulson' und schaute kurz zu Boden.
Nun sah sich mich wieder an, doch dieses Mal mit wütenden Blick.

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich ein Held sein kann?!"

Sie wurde hysterisch und ich wich so gut es ging zurück, doch das folgte nur, dass sie mir folgte, meine Arme nicht hinter her kamen, und ich somit wieder mit dem Rücken auf den Boden landete. Sie hielt mir das Zepter nun direkt unters Kinn, sodass die Spitze ein wenig in meinen Hals stach.

"Ich bin nicht wie ihr! Ich bin nicht durch und durch gut und sorge mich um das Wohl der Menschen! Ich bringe sie um! Ich bin nichts anderes, als das was jeder in mir sieht: eine Bestie! Geschaffen um Unheil überall zu bringen! Verdammt dazu in Zellen zu verrotten und das Tageslicht nie wieder zu erblicken. So ist es doch!"

"Nein, du liegst falsch. Ist Dr. Banner dazu verurteilt, nur weil er eine gewaltige Ladung Gammastrahlen abbekam?"

Ich sah wie Agent Romanoff den Raum leise betrat und sich von hinten an sie ranpirschte.

"Ist Agent Romanoff dazu verurteilt, weil sie eine ehemalige Kopfgeldjägerin ist? Bin ich dazu verurteilt, weil ich ein aus dem Reagenzglas entstandener Mutant bin? Wir alle haben eine Vergangenheit, die wir nicht ändern können, doch wir nutzen sie, um zu helfen und das kannst du auch."

Ihre Wut verflog langsam und sie machte den Mund auf, als wollte sie etwas sagen. Doch Romanoff verpasste ihr einen Schlag gegen die Schläfen und sie fiel ohne Ton zu Boden.

"Ist alles ok?"

Sie half mir auf und ich nickte nur benommen, dann nahm sie das Zepter aus Blues Hand und sah aus dem Fenster Links um die Ecke.

"Ich weiß nun, wie wir das alles hier ein Ende bereiten können, aber du musst mir ein bisschen Rückendeckung geben."

"Gut."

Sie ging ein paar Schritte zurück und schoss ein Fenster kaputt.

"Gib mir mal Schwung."

Ich hielt meinen Schild bereit und sie sprang mit Anlauf hinauf, worauf ich sie Richtung Scheibe stieß und sie sich eines dieser Chitauri-Flugapparaten schnappte, welches zum selben Zeitpunkt an uns vorbei flog. Als ich bemerkte, dass sie von zwei anderen dieser Dinger verfolgt wurde, die versuchten sie abzuschießen, holte ich Schwung und warf meinen Schild auf jene, sodass beide abstürzten und es wieder zu mir zurückgelangte.
Ich blickte zu Blue, welche noch immer ohne Bewusstsein da lag, und sich nicht regte.

Was soll ich nur mit ihr machen?

In diesen Moment stürmten drei dieser Chitauri auf unsere Etage und schossen auf uns beide. Ich stellte mich mit dem schützend vor Blue und begann diese zu bekämpfen.
Als ich den letzten nach einiger Zeit endlich besiegt hatte und zu Blue sehen wollte, war sie verschwunden.
Ich eilte hoffend, dass sie nicht von jemanden entführt und/oder angegriffen wurde die Treppen hinauf aufs Dach und konnte gerade noch sehen, wie sie Anlauf nahm und vom Gebäude hinunter sprang.

"Nein!"

Es ist was es istWhere stories live. Discover now