Kapitel 1.2: Wendepunkt

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   ,,Man, sieht der gut aus!", begrüßte Mila mich etwas zu laut. ,,Pshhh, nicht so laut", zischte ich ihr zu und schaute mich um. Er war weg, spurlos verschwunden und ich wusste nicht mal sein Namen. Verdammt! Wieso hab ich nicht einfach ihn gefragt?!Leicht verzweifelt stellte ich fest: ,,Er ist weg!"

Mila zog mich an der Hand: ,,Komm Paula, schmollen kannst du auch später!" ,,Ich schmolle nicht!", meinte ich stur, aber ließ mich von meiner besten Freundin mitziehen. Wir beeilten uns so sehr wie nur möglich, obwohl die sportliche Mila einen sehr großen Vorsprung aufgebaut hatte. Keuchend und mit Seitenstechen kam ich zusammen mit ihr vor dem Krankenhaus an. 

,,Glaubst du, ich werde ihn wieder sehen?", fragte ich, als ich wieder zu Atem kam. ,,Bestimmt! Komm, lass uns gehen!",  meinte sie und ging weiter. Ich folgte ihr: ,,Wohl eher unwahrscheinlich oder? Er war doch bestimmt schon 20, oder?" 

Wir begrüßten die uns bekannte Dame an dem Empfangstresen und liefen zum Krankenzimmer meines Großvaters. Nummer 156, wie schon seit fünf Jahren. Der Krebs meines Opas Reinhard war schon im Endstadium, es konnte sich nur noch um Stunden oder Tage handeln, die er noch lebte. Bei dem Gedanken daran, fing ich schon fast wieder an zu weinen.

Der erste Engel- Engel leben nicht #TeaAward2018Where stories live. Discover now