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Keuchend fuhr Nevid aus dem unruhigen Schlaf auf und sah sich panisch um. Allmählich begann seine Atmung sich wieder zu regulieren und als er das Hotelzimmer erahnt hatte, in dem er übernachtete, begann auch das Pochen seines Herzens nachzulassen. Müde sackte er wieder in sich zusammen, starrte aber mit offenen Augen an die schattenumhüllte Decke. Der Traum schien sich in seinen Gedanken festgesetzt zu haben, denn alles, was er vor seinem inneren Auge sah, waren die grünen, geschockten Augen des Mädchens.

Was zur Hölle wollte sein Unterbewusstsein damit sagen?! Nevid verstand den Traum nicht und dennoch musste es etwas geben, irgendeinen Anhaltspunkt. Soweit er wusste hatte er noch nie so echt geträumt. Noch nie hatte er sich danach so gut an alle Details eines Traumes erinnert wie an diesen. Wieder sah er die herbstliche Umgebung, spürte den kalten Lufthauch, hörte das Knacken des Laubes unter sich. Und dann ihre Stimme. Ihr Aussehen. Sie kam ihm seltsam bekannt vor und etwas in ihm schrie ihn beinahe an, zu verstehen. Doch er verstand nicht.

Verzweifelt fuhr der weißblonde Junge sich über die Augen und seufzte, an Schlaf war nun nicht mehr zu denken. Seine warme Hand fuhr zu dem Lichtschalter neben dem Holzbett. Sanftes Licht ließ das Zimmer aus der Dunkelheit auftauchen.

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Sein Traum ließ Nevid auch noch die darauffolgenden Tage nicht in Ruhe und immer wieder tauchten verschieden Abschnitte vor seinem inneren Auge auf. Er befand sich gerade auf dem Weg zur Bushaltestelle, da er mit dem nächsten in die  Innenstadt fahren wollte, als etwas ihn zurück zog. Ruckartig blieb er vor dem Café Mariposa  stehen. Er wusste nicht, was ihn dazu gebracht hatte doch er wusste, dass er auf diesen Instinkt hören sollte. Also betrat er leise den Innenraum und hoffte, dass niemand die aufschwingende Türe bemerkt hatte. Unsicher blickte er sich um. Nein, keine Menschenseele hatte auf den Eingang betrachtet. Nicht das lachende Pärchen, nicht die Mutter mit dem Kleinkind, nicht der äußerst gelangweilt dreinblickende Kellner, nicht der komische Typ, der genau ihn anzuschauen schien, nicht die ältere Dame, nicht- Stopp. Komischer Typ? Der mich anschaut?

Irritiert ließ Nevid seinen Blick wieder in die Ecke schwenken wo er gemeint hatte, den Typ erblickt zu haben. Tatsächlich saß dort ein junger Mann, jedoch unterhielt dieser sich gerade mit seiner Gesprächspartnerin und Nevid war bereits kurz davor sich zu sagen, dass er den Blick nur eingeredet hatte. Doch etwas hielt ihn dort wo er war. Den kannte er doch irgendwoher... Doch ihm wollte nicht einfallen, wer er war. Vorsichtig trat er ein paar Schritte näher. Die Frau lachte und auch der Mann begann zu lachen, allerdings schien es bei ihm eher gekünstelt und gequält. Dir Blondine redete weiter und der Typ sah sie an, wirkte aber eher gelangweilt.

Doch weshalb war Nevid sich nur so sicher, ihn bereits ein Mal gesehen zu haben?! Von der Schule? Nein. Von seinem FSJ? Nein. Sportverein? Auch nicht. Erneut lief er einige Schritte auf das Paar zu und musterte beide.

Kurz blitzte eine Erinnerung in Nevid auf, als er die blauen Haare des Mannes bemerkte, doch er bekam sie nicht zu fassen. Des Weiteren trug er eine schwarze Brille und wenn Nevid nicht alles täuschte stach auch die ein- oder andere Sommersprosse hervor. Seine Lederjacke hatte er über dem Stuhl gelegt und vor ihm stand eine Tasse Kaffee.

Ein blauhaariger, sommersprossiger Brillenträger... Wann und wo hatte Nevid so jemandem denn gesehen?! Seine Gedanken fuhren auf Hochtouren und er kniff seine dunkelblauen Augen zusammen.

Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

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Hehe, mieser Cut, ich weiß ^^

Was meint ihr, wer der Typ ist?

Und wieso ist er Nevid aufgefallen?

Wünscht mir Glück, ich schreibe morgen eine Mathe Klausur :((

Wisst ihr, was eine wirklich dumme Idee war? Das ganze Kapitel ohne Brille zu schreiben weil ich zu faul war sie zu putzen -.- jetzt habe ich Kopfschmerzen

So nah und doch so fern | BoyxboyWhere stories live. Discover now