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Schweigend liefen sie nebeneinander durch das knackende Laub und hingen ihren Gedanken nach. Nevid konnte noch immer nicht fassen, was soeben geschehen war: Maximilian hatte ihm erlaubt, bei ihm zu wohnen! Die Glücksgefühle durchströmten seinen gesamten Körper und er konnte nun seit bereits zwanzig Minuten nicht mehr aufhören zu grinsen. Und außerdem würde er morgen Lorik wieder sehen... Bei diesem Gedanken machte sein Herz einen kleinen Hüpfer.

,,Du, Mille?", fragte er vorsichtig und blickte den Blauhaarigen mit den vor Kälte roten Wangen an. Ein ,,Hm" ertönte, was Nevid als gut gelauntes ,,Ja, was ist?" übersetzte. ,,Stellst du mir dann auch deine Freunde vor? Auch... Lorik?" Der Unsichtbare konnte nicht verhindern, dass seine Stimme kurzzeitig einen kleinen Ausflug in höhere Ebenen.

Nun sah sein zukünftiger Mitbewohner doch von dem blätterübersäten Asphalt auf und blickte dorthin, wo er Nevid vermutete. Ein wenig verwirrt hob er die Augenbrauen, bis ihn wohl schließlich ein Geistesblitz durchfuhr, denn er begann er zu grinsen. ,,Aha, ist da etwa jemand verliebt?", kam auch schon prompt die neugierige Frage, die den Angesprochenen augenblicklich rot werden ließ. Nevid biss sich leicht auf die Unterlippe. Ja, mit seiner Frage hätte er wohl solch eine Gegenfrage erwarten können, dennoch war er unschlüssig, was er nun sagen sollte. Die Wahrheit? Aber was, wenn Maximilian ihn doch nicht bei sich aufnehmen würde weil er etwas dagegen hatte?

,,Komm schon, Nev. Du bist in Lorik verliebt, stimmts'? Und du bist auf Lara eifersüchtig...", hakte der Neugierige nach. Ugh, Lara... Wie Nevid diesen Namen hasste. Das Bild an die Blondine, die mit gespielt schmerzverzerrtem Gesicht neben Lorik gestanden hatte, tauchte in seinem Kopf auf und Nevid ballte die Hand zu einer Faust.

,,Nev?"

Oh, er musste ja noch antworten... Aber so, wie Maximilian es gesagt hatte, schien er kein Problem damit zu haben, dass Nevid Lorik süß zu finden schien. ,,Ja...", gab er also zurück. Und wartete gespannt auf die Reaktion. Doch der andere schien nicht reagieren zu wollen. ,,Mille?", fragte Nevid mit leichter Angst. ,,Hm? War doch klar, dass du auf Lorik stehst, sonst hättest du ja wohl kaum so nach ihm gefragt. Und nein, ich hab kein Problem damit, bevor du fragst. Es ist mir echt egal in wen du verliebt bist- solange es nicht Julianne oder Lara ist."

Doch, jetzt war der Moment gekommen, in dem Nevid sich nicht mehr zurückhalten konnte.  Er drehte sich zur Seite und legte stürmisch seine Arme um den Oberkörper Maximilians und drückte ihn fest. Dieser schien zuerst überrascht und versteifte sich unter ihm, bevor er sich entspannte und die Umarmung erwiderte. ,,Oha, was ist denn jetzt los?", lachte Maximilian, ,,weißt du, wie komisch es ist, jemanden zu umarmen aber ihn nicht sehen zu können? Und weißt du wie bekloppt ich gerade aussehe?" Nevid schmunzelte. ,,Danke für alles", antwortete er dann und löste sich vorsichtig.

,,Menno, du warst warm", beschwerte Maximilian sich, ,,und wofür hast du dich bedankt? Wenn dann müsste ich mich für mein Verhalten entschuldigen. Weil weißt du, ich bin zwar ein bisschen abergläubisch aber es passiert nicht jeden Tag, dass plötzlich jemand unsichtbares auftaucht! Du hast keine Ahnung, wie du mich erschreckt hast aber trotzdem hätte ich dich nicht rauswerfen sollen, das ist selbst unter meiner Würde."

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Na, meint ihr, dass Maximilian ein Date für die zwei klar macht?

Ugh, ich will nicht mehr. Mag mich einer erschießen?

So nah und doch so fern | BoyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt