So nah und doch so fern | Boyxboy

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,,Ahhh"

Lautes Gekreische ließ Nevid plötzlich aus seinem Schlaf hochfahren und er brauchte einen Moment, bis er die Orientierung wiedergefunden hatte: Das Sofa war so unbequem wie eh und je, doch hatte der Unsichtbare sich nicht getraut, seinen Mitbewohner zu fragen, ob er auch in dessen Bett schlafen dürfe (obwohl es locker groß genug wäre). Er gähnte und streckte sich, während er an den vergangenen Abend dachte. Nachdem er nämlich bei Maximilian daheim angekommen war, hatte dieser ihm ein paar Klamotten gegeben, die auch seinem neuen Mitbewohner passten und ihn unter die Dusche geschickt- sollte Nevid das eigentlich als Beleidigung ansehen?

Anschließend hatte Mille, wie Nevid ihn nun nannte, eine Flasche Wein gefunden und geöffnet, sozusagen zur Feier des Tages. Und dann hatten sie geredet, über Nevids Gefühle zu Lorik, über Julianne, über Nevid und sein Leben allgemein... Es war spät geworden, zumindest zu spät um am nächsten Tag bereits um halb acht aufzustehen zu müssen.

,,Neeevv", quäkte es durch die ganze Wohnung und der Angesprochene verdrehte seine Augen. Reichte es nicht, dass sein Rücken schmerzte? Musste er jetzt auch noch das Zimmer des morgenmufflerischen Mille betreten? Beschwer dich nicht, bis gestern hattest du noch gar kein Zuhause, wurde er sofort von einer inneren Stimme angefahren.

,,Was denn?", rief er zurück, stand allerdings trotzdem auf und tapste barfuß durch den Raum bis hin zur Türe des Schlafzimmers, die unter Quietschen aufschwang. ,,Nev, Nev, NEV, komm her, ich muss dir was zeigen!" Von wegen Morgenmuffel... Der Typ war heute ausgesprochen gut gelaunt, was Nevid augenblicklich misstrauisch werden ließ. Sein Blick schweifte über den nackten Oberkörper der noch im Bett sitzenden Brillenschlange und er ertappte sich bei dem Gedanken, ob Lorik wohl genauso gut aussehen, wenn er eines Morgens neben ihm aufwachen würde.

,,Hier! Schau!", schrie Mille und hielt sein Handy in die Luft, allerdings zu weit nach rechts, sodass Nevid erst dessen Arm in seine Richtung drehen musste. Julianne hatte geschrieben: Hey Maxi, mir geht's jetzt langsam wieder besser, wie wärs wenn wir unser Date am kommenden Montag nachholen ;)?

,,Freut mich... Aber hör bitte in Zukunft auf, mich aus dem Schlaf zu schreien", kommentierte Nevid gähnend.

,,Hallo? Hast du die Nachricht eigentlich gerade gelesen? Sie will sich noch Mal mit mir treffen! Und sie hat ein Zwinkersmiley geschickt!", empörte sich Mille und sah durch Nevid hindurch. Dieser musste leise lachen, während ihm ein Gedanke kam.

,,Ja, ich hab das schon verstanden, ganz so blöd bin ich auch nicht. Aber weißt du, was lustig ist?", er ließ dem Blauhaarigen keinerlei Zeit zu antworten, ,,eigentlich habe ich dich nur "kennengelernt" weil ich wollte, dass Janni sich in mich verliebt..."

Der verwirrte Blick veränderte sich zuerst zu ungläubig und anschließend schockiert. ,,D-du wolltest was?", hauchte dieser. ,,Nein, warte! Nicht falsch verstehen!", versuchte Nevid, sich zu erklären, ,,keine Sorge, ich will nichts von Julianne. Wir waren früher Mal zusammen und ich dachte mir halt, dann könnte sie mich auch noch ein Mal lieben. Aber naja, dann habe ich Lorik gesehen und die Lage hat sich ein bisschen verändert..."

Die Erleichterung war Mille deutlich anzusehen. ,,Okay, interessant... Aber sag Mal, du bist doch in Lorik verliebt? Das heißt du stehst auch auf Männer... starrst du mir dann die ganze Zeit schon auf den Oberkörper?", fragte er grinsend. Ups... Nevid lief rot an und blickte ertappt zur Seite, was sein Mitbewohner zum Glück nicht sehen konnte.

,,Hast du schon Mal in den Spiegel geschaut?!", konterte er allerdings grinsend, ,,als ob ich sowas angaffen würde!"

Und mit diesen Worten drehte er sich um und lief in die Küche, um sich seinen dringend notwendigen Kaffee zu machen.

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Bald ist Silvester. Eww. Als ob 2018 besser wird.