So nah und doch so fern | Boyxboy

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Ich hatte eigentlich nicht Mal vor jetzt zu updaten, aber als kleines Dankeschön für die ganzen Kommentare hier das Date von Nev und Kjell 😇

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Nevid blieb für einen Moment noch auf dem Sofa sitzen, atmete ein letztes Mal tief ein und folgte dann seinem Mitbewohner. Noch hatte er Kjell nicht darüber informiert, dass er wieder sichtbar war und war nun umso gespannter auf die Reaktion des Brünetten. Langsam lief er auf die zwei Männer zu, die vor einander gegenüber im Türrahmen standen.

Der Schwede grinste wie immer vergnügt, während Mille angespannt und mit verschränkten Armen dem anderen feindselig in die Augen starrte. Hochgradig eifersüchtig, stichelte Nevids Unterbewusstsein und bereitete ihm augenblicklich ein schlechtes Gewissen.

Und genau in dem Moment, in dem Kjell die Augen überrascht und auch schockiert aufriss wusste der Weißblonde, was er zu tun hatte.

,,D-du... bist du Nevid?", stotterte der Neuankömmling überrumpelt und fuhr sich mit den Händen durch das Gesicht. Nevid lachte und bejahte. ,,Aber, wie...?"

Besitzergreifend und aus reiner Intuition legte Mille einen Arm um Nevids Schultern und grinste den Verwirrten herausfordernd an. Wie gewohnt bildete sich augenblicklich eine leichte Gänsehaut auf den Armen Nevids und das altbekannt Kribbeln wurde wieder stärker.

Durcheinander huschten Kjells Augen ungläubig von Nevid zu Mille und wieder zurück:,,Seid ihr...?"

Jetzt war der Moment gekommen in dem Nevid dem Schweden die Wahrheit sagen musste, dass er und der Blauhaarige nicht zusammen waren, doch etwas in ihm sträubte sich dagegen, so wie zuvor bereits. Wenn er ehrlich war, so wollte er überhaupt nicht mehr auf das Date mit Kjell gehen. Es lag nicht an dem Brünetten aber gleichzeitig doch. Er wusste nicht genau, was Kjell von ihm wollte, ob er ernsthaft an einer Beziehung und Gefühlen interessiert war oder sich von Janni mit einem One-Night-Stand ablenken wollte... Nevid vermutete letzteres und hoffte, dass er dem Schweden damit nicht Unrecht tat.

Mille zog Nevid noch ein Stückchen näher zu sich und wollte bereits genervt anfangen, die Sache klar zu stellen, als ein ,,Was zum..." hinter Kjell ertönte. War heute etwa der Tag der unbeendeten Sätze?! Und wer zur Hölle war das jetzt?

Nun war es an Mille und Nevid, überrascht zu sein, denn hinter dem Schweden stand niemand anderes als... Lorik. Die schwarzen Haare waren vorne ein wenig nach oben gestylt aber ansonsten sah er genau so aus wie damals, als Nevid ihn zum ersten Mal gesehen hatte.

,,Äh ja, wer auch immer ihr zwei seid... Maxi, ist Nevid da?", sprach der Student seinen Kommilitone an und hatte wohl beschlossen, die anderen zu ignorieren. Obwohl oder genau weil die Situation so absurd wirkte, musste Nevid lachen. Als Begrüßung hob er die Hand. ,,Ich bin Nevid", schmunzelte er dann und sah den selben verwirrten Gesichtsausdruck wie zuvor, diese Mal jedoch auf Loriks Gesicht.

,,Und du bist...?", meldete Kjell sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu Wort. Nevid wollte bereits antworten, wurde jedoch von seinem Mitbewohner unterbrochen.

,,Ein homophobes Arschloch, das hier nichts verloren hat, wenn es nicht verprügelt werden will", zischte der Brillenträger mit unverhohlenem Hass und war im Begriff einen Schritt auf den Schwarzhaarigen zuzugehen, doch Nevid hielt ihn davon ab und strich dem Blauhaarigen besänftigend über den Rücken. Er seufzte.

,,Also, dann erklär' ich Mal... Mille und ich sind zusammen. Seit zwei Tagen und Kjell, es tut mir Leid, aber ich wollte dir das persönlich sagen, deshalb hab' ich dich trotzdem herkommen lassen." Die Lüge rutschte ihm heraus als wäre sie die Wahrheit und Nevid spürte im selben Moment, wie Mille sich unter seiner Berührung kurz verspannte. Vorsichtig schielte er zu ihm hin und musste feststellen, dass die zuvor noch hasserfüllte Brillenschlange wie verrückt grinste.

,,Aber das ward ihr doch neulich schon, als ich hier war?", hakte Lorik verwirrt nach. Mille lachte. ,,Nein, da wollten wir dich nur loswerden."

Kjell schwieg und kaute gedankenverloren auf seiner Unterlippe. Er tat Nevid Leid und am liebsten hätte er den Schweden in die Arme genommen. Die Trauer in den Augen dessen war allerdings so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war. Kjell zuckte mit den Schultern.

,,Er ist homophob, sagst du?", fragte dieser dann wie aus dem Kontext gerissen, zeigte auf Lorik und legte den Kopf schief, als Maximilian augenverdrehend nickte. Ein teuflisches Lächeln huschte Kjell über die Lippen. Und dann ging alles ganz schnell: Mit einer Bewegung, die Nevid nicht von dem Schweden erwartet hätte, drehte dieser sich zu dem Schwarzhaarigen, umfasste dessen Gesicht und presste seine Lippen auf dessen, der mit schockgeweiteten Augen da stand. Er ruderte mit den Armen in der Luft, bevor er seine Situation begriff und vorsichtig die Augen schloss.

Mille und Nevid derweil wechselten einen hochgradig verwirrten Blick. ,,Was soll das?", fragte der Weißblonde tonlos, woraufhin der Blauhaarige nur mit den Schultern zuckte.

,,Aber es gefällt mir durchaus besser, als wenn du derjenige wärst, den Kjell da küsst", flüsterte er grinsend. Empört schlug Nevid dem Größeren auf den Oberarm.

Der Kuss war zu Ende. ,,Meine Diagnose: Nicht homophob sondern nur durchaus verwirrt über seine Sexualität", grinste Kjell, ,,also dann, euch zwei viel Glück. Ihr passt gut zusammen, vielleicht sieht man sich ja Mal wieder."

Mit diesen Worten drehte der Brünette sich um als wäre nichts gewesen und lief auf die Treppe zu. Er ließ einen mehr als nur verwirrten Lorik zurück, der sprachlos zu sein schien, denn er fasste sich ungläubig an die Lippen, sah erst Mille und Nevid an und dann dorthin, wo Kjell verschwunden war.

,,Ich muss los", presste er heraus und rannte beinahe fluchtartig die Treppe nach unten.

,,Wow, ein Abend voller Verwirrungen."

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