Kapitel 02

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Alex lächelte mich leicht an, während ich mir auf meine Unterlippe biss. Es war klar gewesen, dass ich irgendjemanden von früher treffen würde, jedoch hatte ich nicht gedacht, dass es Alex sein würde. Nicht einmal verabschiedet hatte ich mich von ihm, im Grunde hatte ich mich von niemandem verabschiedet.

„Es ist schön dich wieder zu sehen, Amilya.“, sprach er dann und kam auf mich zu, worauf er sich neben mich auf die Stufen setzte und mich ansah. Ich hatte nie wirklich etwas gegen Alex gehabt, er war immer nett gewesen, aber im Moment wollte ich nur in Ruhe eine rauchen.

Auch Alex fiel die Zigarette in meiner Hand auf und sofort zog er seine Augenbrauen zusammen und sah mich fragend an.

„Seit wann rauchst du?“

„Schon länger.“, antwortete ich nur und nahm noch einen Zug. Alex sah wirklich noch so aus wie früher, er hatte sich kein Stück verändert, außer dass er nun breiter als zuvor war. Sofort fragte ich mich, wie es wohl seiner kleinen Schwester ging, aber ich fragte ihn nicht, da ich mir denken konnte, dass es ihr gut ging.

„Du hast dich sehr verändert.“, mit seinen Augen musterte er meine kurzen Haare und ich nickte nur, fuhr mir dann mit meiner Hand durch meine Haare und warf die Zigarette weg.

„Was machst du hier?“, ich wusste, dass Alex nicht in dieser Gegend wohnte, also früher wohnte er nicht hier und ich glaubte nicht, dass er hierher gezogen war.

„Meine Familie ist bei Freunden in der Nähe und ich brauchte frische Luft, da es bei denen immer nur Streit gibt.“, er rollte mit seinen Augen und lachte leicht, während ich ihn nur ansah und wieder nur nickte. „Weißt du Amilya, nicht nur du hast dich verändert. Alles hier hat sich verändert.“, sprach er dann nachdenklich und ich zog meine Augenbrauen zusammen, fragend, wie er jetzt darauf kam.

„Was meinst du?“

„Na ja.“, fing er an und zuckte mit seinen Schultern. „Die Leute von früher, die du kanntest, sind nicht mehr so, wie sie waren.“

„Kannst du mal deutlicher werden und nicht nur so beschissene Sätze sagen, die mir keine Informationen bringen?“, er war anscheinend verwundert über meinen Ton, aber daran würde man sich gewöhnen. Ich war nun einmal nicht mehr das schüchterne Mädchen von früher, die Zeit hatte auch mich verändert.

„Gwen und Elias sind nicht mehr zusammen.“, was? „Und Justin und ich sind nicht mehr befreundet.“, okay, das waren wirkliche Veränderungen. Gwen und Elias waren das Traumpaar schlechthin und ich hatte es nicht einmal für möglich gehalten, dass sie irgendwann nicht mehr zusammen sein könnten. Sie waren ein Paar gewesen, bei dem man dachte, dass sie heiraten würden. Und auch das mit Justin und Alex schockierte mich. Sie waren die besten Freunde, machten alles zusammen und hatten bestimmt schon Dinge miteinander erlebt, die sie nur mehr zusammengebracht hatten. „Und Colin-“, er stoppte kurz und ich atmete tief durch, als sein Blick meinen traf. „Er ist ein verdammtes Arschloch.“

„Das ist nichts Neues.“, meinte ich dazu und zuckte mit meinen Schultern, als ich eine weitere Zigarette aus meiner Zigarettenschachtel nahm.

„So wie er jetzt ist, hatte keine gedacht, dass er es werden würde.“, ich wollte nicht wissen, wie dieses Arschloch heute war, aber Alex sprach weiter. Ich wollte nicht zuhören, musste es aber. „Er hat sich von uns allen abgewandt, nachdem du gegangen warst und jetzt ist er fast nur noch auf Partys, betrinkt sich und betrügt seine Freundin die ganze Zeit und sie weiß es genau, bleibt aber dennoch bei ihm.“

„Seine Freundin?“, es musste mich nicht wundern, dass er eine Freundin hatte, denn er war mehr als nur ein hübscher Junge und kannte man ihn, sowie ich ihn kennengelernt hatte, dann musste man ihn einfach lieben. Genau das war mein Fehler – ich hatte ihn geliebt.

IndecisionWhere stories live. Discover now