Kapitel 04

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Wieso war sie hier und was wollte sie hier? Ich konnte nicht glauben, dass sie wegen mir hier war oder wegen einer anderen Person, also wieso war sie zurückgekommen?

Und dann fiel mir ein, dass ihr Vater noch immer hier wohnte.

Sie besuchte ihn, sie war wegen ihm zurückgekommen und sofort, als mir dies bewusst wurde, fuhr ich mir durch meine Haare und musste leicht lachen, aufgrund der Hoffnung, die ich für einen Moment empfunden hatte, dass sie vielleicht doch wegen mir zurückgekommen war. Wieso sollte sie aber? Ich hatte ihr das Herz gebrochen, wobei sie es bei auch getan hatte, an diesem Tag, an dem sie gegangen war.

War sie noch immer so wie früher oder hatte sie sich verändert? Hatte sie mich vergessen und auch die Zeit, die wir miteinander verbracht hatten, als wir noch zusammen waren? Hatte sie einen Neuen gefunden, der besser für sie war, als ich es jemals hätte sein können?

Sofort schüttelte ich meinen Kopf und seufzte einmal. Es war mir egal – sie war mir egal. Sie war gegangen, hatte ihre Freunde verlassen und jeden, der sie brauchte. Nur weil sie meinte, wieder hier aufzutauchen, sollte ich keinen Gedanken an sie verschwenden, denn das was wir gehabt hatten, war vergangen und ich würde mir keinen Kopf mehr darüber machen, dass hatte ich lange genug, nach ihrem Verschwinden.

Ich sah weiterhin an die Decke meines Zimmers, in völliger Stille und biss mir auf meine Unterlippe.

Sehen wollte ich sie auch nicht. Ich wollte keinen mehr sehen, weswegen es mir auch immer noch tief in den Knochen saß, dass Alex mich besucht hatte, nur um mir etwas zu sagen, dass ich nicht wissen wollte.

Sofort, nachdem Alex auch diesen Satz zu mir gesagt hatte, hatte ich ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen und nun lag ich in meinem Bett und konnte es nicht lassen, über diese Scheiße nachzudenken. Ich hatte sie seit über einem Jahr nicht mehr gesehen, auch ihren Namen hatte ich nicht mehr gehört und jetzt kam sie zurück und wirbelte so einen Staub auf. Ich hasste es.

Ich hasste sie.

Ich hasste Amilya.

„Colin!“, rief eine mir bekannte Stimme meinen Namen und sofort rollte ich mit meinen Augen. Verdammt, ich wusste doch, dass sie wieder angekrochen kommen würde, aber gerade war es mehr als nur unpassend, denn meine Laune war schon seit langem nicht mehr so schlecht gewesen, wie in diesem Moment. „Colin?“

„Was? Verdammt?“, schrie ich zurück und sogleich ging meine Zimmertür auf und Jane stand da. Wir hatten mitten in der Nacht und mein einziger Gedanke war nur, wie sie eigentlich immer in mein verdammtes Haus kam. „Wie, zum Teufel, kommst du eigentlich immer in mein Haus? Welches Arschloch lässt dich immer rein?“, maulte ich sofort und stand auf, um auf mein Kleiderschrank zuzugehen und mir frische Klamotten herauszunehmen. Ich wollte einfach nur noch duschen und danach schlafen gehen, oder vielleicht würde ich auch nochmal ausgehen, ich hatte keine Ahnung.

„Ich habe mir eine Kopie deines Schlüssels gemacht.“, meinte Jane dann und zuckte mit ihren Schultern, während ich in meiner Bewegung inne hielt und sie geschockt ansah. War das ihr verdammter Ernst?

„Du hast dir, ohne meine Erlaubnis, eine beschissene Kopie meines Schlüssels gemacht? Bist du irgendwie gestört?“, meine Stimme war ruhig, was ein Anzeichen bei mir war, dass ich kurz vorm Ausflippen war. Jane natürlich schnallte dieses Anzeichen nicht und nickte nur. Amilya hätte sofort bemerkt, dass ich mehr als nur aggressiv war, aber Amilya war kein Bestandteil meines Lebens mehr und ich wollte auch nicht mehr, dass sie eines war.

„Wir sind zusammen, da dachte ich, dass ich auch einen Schlüssel für dein Haus haben könnte.“

„Nur mal so zur Erinnerung: Vor nicht einmal ein paar Stunden hast du mit mir Schluss gemacht und bist wie eine Furie aus meinem Haus gestürmt. Außerdem, wer hat die erlaubt einen Schlüssel für mein Haus zu haben? Es ist mein Haus und nicht deins!“

IndecisionWhere stories live. Discover now