Kapitel 31

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„Ich bring dich um, Colin!“, zischte ich, als er mir ein weiteres Mal die Speisekarte aus der Hand zog und sie hinter seinem Rücken versteckte, damit ich ja nicht bestellen konnte. Auch der Kellner, der ungeduldig vor unserem Tisch stand und einen genervten Blick drauf hatte, tötete Colin mit Sicherheit schon in Gedanken. „Der Kellner wartet auf unsere Bestellungen, deswegen hör auf, so unhöflich und kindisch zu sein, verdammt.“

„Er hat doch schon alle Bestellungen.“, meinte Colin und sein Grinsen wurde größer.

„Alle, außer meine!“

„Dann sag sie ihm doch.“

„Wie soll ich das, wenn du so ein Wichser bist und mir meine Karte die ganze Zeit klaust. Wieso hockst du eigentlich neben mir?“, wurde ich lauter und setzte mich mit meinen Knien auf die Bank, auf der wir beide saßen, während die Anderen die Situation zwischen uns nur beobachteten und nicht einmal daran dachten, etwas zu unternehmen.

„Hol sie dir doch.“, provozierte er mich weiter und rückte etwas weiter weg von mir, näher an die Wand heran und ich rückte ihm gleich hinterher.

„Gib mir die scheiß Karte!“ Ich versuchte um ihn herum zu fassen und an die Karte zu kommen, aber Colin reagierte schnell genug und zog diese weg, weswegen ich nun fast schon auf seinen Schoß krabbelte, um besser dran zu kommen. „Colin, man!“

„Amilya?“, holte mich Hunters Stimme aus meiner Mission und ich sah zu ihm, zog meine Augenbrauen zusammen, als er mir seine Karte hinhielt und dankbar nahm ich diese an, aber nicht, bevor ich aufgestanden und eine sichere Entfernung eingenommen hatte, damit Colin mir diese nicht auch noch wegnehmen konnte.

„Danke, Hunter.“, sagte ich und las schnell die Karte durch, worauf ich dem Kellner nannte, was ich wollte und kurz bevor er wieder verschwand, sah ich ihn entschuldigend an. „Ich entschuldige mich für diesen Idioten. Er braucht nur immer etwas Aufmerksamkeit.“

„Anscheinend.“, meinte der ältere Kellner und verschwand schnell wieder, bevor irgendjemand etwas hätte sagen können.

Als ich mich wieder auf meinen Platz setzte, entging mir der angepisste Blick von Colin nicht, den er Hunter zuwarf und ich konnte mir vorstellen, wenn Colin die Möglichkeit hätte, würde er Hunter über den Tisch hinweg packen und seinen Kopf auf den Tisch knallen. Ihm gefiel es nicht, dass Hunter so nett war und mir geholfen hatte, aber ich war glücklich darüber, denn jetzt würde ich endlich bald mein Essen haben, auf das ich schon die ganze Zeit gewartet hatte.

„Colin!“, holte Gwen ihn aus seiner Starre auf Hunter und sofort sahen seine blauen Augen zu Gwen, die sich etwas über den Tisch beugte. „Ich habe gehört, dass du in letzter Zeit bei Amilya wohnst. Ein Wunder, dass du noch lebst.“, sprach sie weiter und wieder könnte ich sie umbringen. Wieso, zum Teufel, musste sie jetzt damit anfangen?

„Ja, es ist schon ein Wunder, da sie mich sogar letztens versucht hat umzubringen.“

„Hätte ich es versucht, hätte ich es geschafft, Arschloch.“, maulte ich leise vor mich hin, aber Colin hatte es dennoch gehört, da sein Grinsen es mir bewies. Dieser Junge brachte mich wirklich an den Rand des Wahnsinns.

„Wieso lebst du zur Zeit bei ihr?“, fragte nun Hunter und nicht nur ich sah ihn verwundert darüber an, dass es ihn anscheinend wirklich interessierte. Ja, Hunter und ich waren vielleicht gerade dabei Freunde zu werden, aber dennoch verwunderte es mich, dass ihn so etwas interessierte.

„Warum wohl? Ihr Vater ist nicht da und ich nutze die Möglichkeit, um sie Tag und Nacht meinen Namen schreien zu lassen.“

„Colin! Labber keine Scheiße!“, spuckte ich und schlug ihm gegen seinen Hinterkopf. Ich wusste, er tat das, um Hunter zu provozieren, da, auch wenn er es nicht zugab, er mit Sicherheit eifersüchtig war. Wieso sonst, würde er so etwas einfach sagen und versuchen mir zu verbieten, etwas mit Hunter zu unternehmen? „Glaub Colin kein Wort, okay? Er will nur auf Wichtig tun.“, meinte ich nur zu Hunter, damit er nicht daran dachte, Colin zu glauben.

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