Kapitel 34

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Sofort als ich realisierte, was gerade passierte, riss ich meine Augen auf und legte instinktiv meine Hände gegen die Brust von Colin, um ihn von mir zu stoßen. Er jedoch, ließ sich nicht wirklich davon beeindrucken, denn er legte seine Hände einfach auf meine Hüfte, um mich dazu zu bringen, dort zu bleiben, wo ich war.

Seine Lippen waren noch immer so weich, wie früher, und es vernebelte mir meine Gedanken, und Sinne, als er sich mehr an mich drückte, mir somit näher kam und mir dadurch fast die Luft zum Atmen nahm, sowie meinen Verstand.

Wie macht er das nur, und das selbst noch nach so einer langen Zeit?

Seine Lippen lagen noch immer auf meinen, keiner bewegte sich auch nur einen Zentimeter, während ich mich nicht entscheiden konnte, was ich nun, in diesem Moment, tun sollte. Sollte ich es erwidern? Ihn wegschubsen? Oder ihm einfach nur für seine Dreistigkeit in die Fresse schlagen?

„Amilya.“, raunte er gegen meine Lippen, als ich noch immer nicht daran gedacht hatte, mich auch nur ein  bisschen zu bewegen. Ich war geschockt, dass ich nun hier stand, mit Colin, der mich küsste und berührte, wie er es nur früher getan hatte. Wieso aber konnte ich mich nicht einfach von ihm abwenden? Wieso wollte ein Teil von mir so sehr, dass er mich berührte und küsste? War ich irgendwie krank oder so?

Als ich ihm nicht antwortete, entfernte er sich ein weiteres Stück von mir, aber nur so weit, dass seine Lippen leicht meine berührten. Seine blauen Augen starrten in meine braunen, als meine Atmung sich wie schon so oft wegen ihm schneller wurde. Verdammt, wieso sah er mich so an, als ob ich alles wäre, was er wollte? Konnte er nicht damit aufhören.

„Amilya.“, flüsterte er nochmals gegen meine Lippen, mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich mir auf meine Unterlippe biss.

„Hm?“, machte ich nur, während seine Hände nun wirklich anfingen über meine Hüfte zu streicheln und sofort eine Gänsehaut entstand, obwohl meine Haut geschützt vor seinen Berührungen war, durch die Kleidung, die ich trug.

„Küss mich zurück.“

„Nein.“

„Amilya, küss mich zurück. Ich sehe dir an, wie du krampfhaft versuchst, dagegen anzukämpfen.“ Seine rechte Hand löste sich von meiner Hüfte, worauf er sie zu meiner Wange führte und federleicht mit seinen Fingerspitzen darüber strich, als wäre ich etwas Kostbares, das er um keine Umstände zerstören wollte.

Dabei hatte er mich schon längst zerstört.

„Hör auf zu kämpfen. Ich weiß, du willst dich fallen lassen, Spaß haben und ich weiß auch, dass du weißt, dass ich der einzige Mensch bin, bei dem du das wirklich kannst. Also, küss mich zurück und ich werde dich so glücklich machen, wie du es schon lange nicht mehr warst.“ Nun fuhr sein Daumen über meine Unterlippe, die wegen dieser Anspannung, die zwischen uns bestand, anfing zu zittern und ich schloss kurz meine Augen, versuchte meine Gedanken zu ordnen und klar zu denken, aber wie sollte ich das, wenn er mich so in den Wahnsinn trieb.

„Colin..“

„Sag nicht, dass wir das nicht dürfen, Amilya.“, unterbrach er mich sofort, als er anscheinend wusste, was meine nächsten Wörter gewesen wären. „Erinnere dich daran zurück, wie ich dich früher fühlen lassen habe, wie du unter mir die Kontrolle verloren hast und dir keine Sorgen um irgendetwas machen musstest.“, sprach er weiter, er wollte mich davon überzeugen, dass es das Richtige und Beste war und verdammt, er schaffte es. „Küss mich, baby.“

Als er diesen Kosenamen zu mir sagte, erinnerte ich mich an jedes Mal, wenn ich wirklich jede einzelne Sorge vergessen hatte und es stimmte, er war derjenige gewesen, der mir diese für eine Zeit lang genommen hatte.

IndecisionWhere stories live. Discover now