Kapitel 16

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Colins POV:

„Fass meine Hand nicht an, Jane!“, wieder zog ich meine Hand von ihr weg, aber Jane interessierte es nicht, weswegen sie meine Hand nochmals in meine nahm und ich mit meinen Augen rollte. Egal was ich tat, egal was ich sagte, sie nahm immer wieder meine Hand, während wir zu mir liefen. Keine Ahnung warum sie meinte, mich nach Hause zu begleiten, nachdem sie mich leider entdeckt hatte, als ich alleine nach Hause lief.

„Du bist mein Freund, also kann ich deine Hand auch halten.“, erwiderte sie nur und drückte meine Hand kurz, worauf sie mich angrinste. Ich rollte wieder nur mit meinen Augen und verstand nicht, wieso ich so ein Miststück wie sie am Arsch kleben hatte.

Amilya wäre nie so gewesen. Sie hätte darauf gewartet, bis ich ihre Hand genommen hätte.

Ich versuchte den Gedanken an Amilya zu verdrängen, aber es war schwerer als gedacht. Immer wieder sah ich ihre braunen Augen vor meinem geistigen Auge und ich musste schlucken. Ich konnte mich noch an jedes Wort erinnern, das ich zu ihr gesagt hatte, als ich betrunken war und sie mich nach Hause gefahren hatte.

Ich hatte es ernst damit gemeint, dass ich mir wünschte, ich hätte mich besser um unsere Beziehung gekümmert.

Was wäre aus uns als Paar geworden, wenn wir uns niemals getrennt hätten? Würden wir zusammenleben? Hätten wir eine Zukunft zusammen? Die Zukunft, die ich mir immer vorgestellt hatte, als sie neben mir lag und mich angesehen hatte, mit so viel Liebe, wie noch nie jemand zuvor?

Aber es gab keine Zukunft für uns – nicht mehr. Sie hasste mich, ich sie und dabei würde es auch bleiben. Die Hoffnung darauf, dass irgendetwas wieder zwischen und sein könnte, selbst wenn es nur eine Freundschaft war, hatte ich bereits verloren und ich dachte, ich würde nie wieder so etwas wie Hoffnung empfinden können.

Ohne Amilya - worauf sollte ich dann auch hoffen?

„Ist da Amilya? Joggt sie etwa?“, Jane riss mich aus meinen deprimierenden Gedanken und ich blickte auf. „Das hat sie auch mehr als nur nötig.“

„Halt die Fresse, Jane.“, zischte ich und hatte noch immer meinen Blick auf Amilya gerichtet, die mich und Jane anscheinend noch nicht bemerkt hatte. Ein gequälter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht, sie zerbrach sich wegen irgendetwas den Kopf.

Und dann sah sie uns an, ihre Augenbrauen zogen sich kurz zusammen, sie wurde langsamer, bis sie stehenblieb und ich an ihrem Gesicht erkannte, dass ihr irgendetwas klar geworden war – leider wusste ich nicht was.

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„Wie konntest du mir das antun, Colin! Ich dachte, ich bin dir wichtig!“, kaum waren wir bei mir Zuhause, erinnerte sie Jane plötzlich an irgendetwas, was sie anscheinend störte und schrie mich an. In der Öffentlichkeit mit mir, tat sie auf glücklich, aber kaum hinter geschlossenen Türen zeigte sie ihr wahres und hässliches Gesicht.

„Was labberst du hier wieder für 'ne Scheiße? Was habe ich dir bitte angetan?“, lachte ich und lehnte mich in meinem Stuhl zurück, während Jane wie eine Verrückte hin und her lief. Immer wieder blickte sie mich sauer an, was mich kalt ließ. Sie war nicht angsteinflößend. Eine Ameise wäre es sogar mehr, als das Mädchen vor mir.

Als sie meinen Satz realisierte, formte sie ihre Augen zu schlitzen, kam auf mich zu und bohrte mir beinahe schon ihre krallenartigen Fingernägel in die Brust.

„Tu nicht so, als wüsstest du es nicht!“, zischte sie, ich lachte und schlug ihre Hand weg, aggressiver als gewollt.

„Fass mich nicht an und spreche Klartext, Jane.“, seufzte ich und schob sie von mir weg, da ich keine Lust auf ihre Nähe hatte. Dieses Mädchen trieb mich in den Wahnsinn, und das nicht im guten Sinne.

IndecisionWhere stories live. Discover now