Kapitel 21

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„Hallo, Amilya? Hast du verstanden, was ich gerade gesagt habe? Colin hat Justin geschlagen!“, wiederholte die rothaarige vor mir nochmal und wieder sah ich sie nur unbeeindruckt an. Ich wusste schließlich, dass so etwas passiert war, denn ich war dabei gewesen und auch sozusagen der Grund gewesen für dieses Geschehen, da ich Colin ja das mit Justin und Jane erzählt hatte. „Schockt dich das nicht?“

„Wieso sollte es? Auf der ganzen Welt werden Menschen von irgendwelchen anderen geschlagen.“, ich zuckte mit meinen Schultern und ging hinüber zu meinem Fenster, das ich öffnete und schon holte ich eine Zigarette aus meiner Tasche und zündete sie an.

„Ja, das stimmt schon, aber Justin hat uns erzählt, dass Colin einfach so bei ihm Zuhause war und ihn ohne Grund geschlagen hat.“, und das war der Moment, in dem ich hellhörig wurde und nicht glauben konnte, was Gwen mir da gerade erzählte.

„Wie bitte? Justin hat gesagt, es war kein Grund vorhanden?“, meine Augen sahen zu Gwen, die nun mit ihren Schultern zuckte und daraufhin nickte. „Was genau hat er gesagt, Gwen.“

„Er hat uns gestern allen geschrieben, dass wir uns treffen müssen und als wir uns dann getroffen haben, hat er gesagt, dass Colin ihn geschlagen hätte.“, fing sie an zu erzählen und stand dann auf, worauf sie auf mich zu kam und sich neben mich auf den Fenstersims setzte. „Seine Nase war blau und deswegen haben wir ihm geglaubt, dass er geschlagen wurde. Wir haben ihn dann gefragt, welchen Grund Colin dafür hatte, und Justin hat nur mit seinen Schultern gezuckt und gesagt, dass er es nicht wüsste.“, beendete sie ihre Erzählung und sah mich fragend an, als ich meine Augenbrauen zusammenzog und meine Zigarette aggressiv im Aschenbecher ausdrückte.

„Verdammt, er ist so ein scheiß Lügner. Colin hätte wirklich mehr machen sollen, als ihm nur eine Faust zu geben.“, zischte ich und fuhr mir durch meine Haare, als ich mich wieder an Gwen wandte. „Sag mal, hast du Colins Nummer?“

„Ja, wieso?“, nun sah sie mich nicht nur fragend, sondern auch verwirrt an, und ich konnte es verstehen, da ausgerechnet ich, die Person, die Colin hasste und nichts mit ihm zu tun haben wollte, nun so etwas fragte.

„Gib mir bitte dein Handy, ich muss diesen Idiot anrufen.“

„Ist das sein scheiß Ernst?“, war das Erste, das Colin sagte, als er in mein Zimmer gestürmt kam und sich seufzend durch seine Haare fuhr.

Gwen und ich saßen auf meinem Bett, redeten über belanglose Sachen, bis Colin uns unterbrochen hatte. Ich hatte ihm alles am Telefon schnell erklärt und hatte ignoriert, wie geschockt er war, als ich ihm sagte, dass ich diejenige war, die am Telefon war.

Wenigstens wusste ich jetzt, dass er immer noch die gleiche Nummer wie früher hatte.

„Anscheinend ist das sein Ernst, Colin, sonst hätte er es ja nicht erzählt.“, meinte ich nur auf seinen Satz und wäre es das Normalste auf dieser Welt, kam Colin auf uns zu und setzte sich neben mich auf mein Bett – so nah, dass sich unsere Beine berührten.

„Ich hätte ihn zusammenschlagen sollen, anstatt ihn zu verschonen.“, brummte er und ich nickte nur zustimmend, während Gwen neben uns die Welt nicht mehr verstehen konnte.

„Okay, Leute, ich will jetzt endlich wissen, was los ist und das von Anfang an!“ Colin und ich sahen uns kurz an, als würden wir, ohne etwas sagen, miteinander reden, worauf Colin nickte und ich es ihm gleichtat. Na gut, zwar wollte ich, dass Justin es den Anderen selber erzählte, aber wenn er ein kleines Kind war, das sich nichts traute, dann mussten wir es wohl machen.

Wir erzählten alles Gwen. Die Sache mit Jane. Dass Justin mit ihr unter einer Decke war und er auch ein Grund war, wieso die Beziehung zwischen Colin und mir in die Brüche ging.

IndecisionWhere stories live. Discover now