Kapitel 26

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Bis zum Abend lag ich in meinem Zimmer auf meinem Bett und scrollte an meinem Handy durch Tumblr, denn etwas anderes fiel mir nicht ein. Mit meiner derzeitigen Serie Stranger Things war ich bereits durch und ich hatte keine Lust momentan eine neue anzufangen.

Was Colin nun tat wusste ich nicht, genauso, ob er das Essen, das er vorhin noch gemacht hatte, fertig zubereitet hatte, da er, nachdem ich einfach gegangen war, schnell ins Badezimmer gerannt war. Ich hoffte nur, dass er sich auch seine Hände danach gewaschen hatte, denn ich konnte mir gut vorstellen, was er im Badezimmer getrieben hatte – und ich würde dieses Badezimmer nun eine Zeitlang auch nicht mehr betreten, das war sicher. Zum Glück war es nicht mein Badezimmer gewesen.

„Amilya?“, hörte ich meinen unnützen Babysitter rufen und ich rollte mit meinen Augen, worauf ich aufstand und mich auf den Weg zu meiner Tür machte, um diese zu öffnen.

„Was?“, erhob ich meine Stimme und lehnte mich gegen den Türrahmen, während ich wartete, dass er zurückrufen würde, was er nun wieder von mir wollte. Genervt seufzte ich, als er nicht antwortete und ich fuhr mir durch meine Haare, während ich mir gerade vorstellte, wie ich ihn verprügelte, da ich so etwas hasste. Wenn er doch etwas von mir wollte, dann sollte er auch sagen was es war und nicht einfach nicht antworten. „Colin, was willst du?“, rief ich, während ich mich nun auf den Weg nach unten machte, wo ich ihn im Wohnzimmer auffand. Sein Blick lag auf seinem Handy, anscheinend bemerkte er mich nicht, weswegen ich mit meinen Augen rollte und auf ihn zu lief. Erschrocken wandte er sich an mich, als ich ihm einfach mit meiner flachen Hand gegen den Hinterkopf schlug.

Zumindest hatte ich nun seine Aufmerksamkeit.

„Alter, was sollte das?“, fragte er etwas sauer und rieb sich über seinen Hinterkopf. Anscheinend hatte ich stärker zugeschlagen, als ich eigentlich wollte, aber es war mir egal. Er hatte es verdient.

„Wieso hast du mich gerufen? Und nur mal so zur Info, antworte mir, wenn ich dir antworte, du handysüchtiger Spast.“, zischte ich und schwang mich aufs Sofa, um mich direkt neben ihn zu setzen, weswegen ich einen kurzen Blick auf sein Handy erhaschte. Er schrieb anscheinend mit einem Mädchen und ignorierte das kurze Stechen in meiner Brust, als ich erkannte, dass sie sich gegenseitig Herzchen schickten. „Du kannst vergessen, dass ich zulasse, dass du irgendein aufgegabeltes Weib hierher mitschleppst, um sie in irgendeinem Raum in meinem Haus zu bumsen.“

„Keine Sorge, wenn ich jemanden in deinem Haus flachlege, dann dich.“, grinste er und wackelte mit seinen Augenbrauen, während ich Kotzgeräusche machte und meine Augen verdrehte.

„Igitt.“ Ich schüttelte mich gespielt angeekelt und hob eine Augenbraue, was er mir nachmachte. „Nur weil du noch so heiß auf mich bist, wie früher, heißt das nicht, dass ich auch noch geil auf dich bin, Colin.“

„Du lügst dich doch selber an.“

„Na ja, ich musste mich schließlich nicht selbstbefriedigen, nach der Sache mit dem Eis.“, grinste ich ihn an und machte ihm somit klar, dass ich mitbekommen hatte, was er getrieben hatte. Ein Wunder war es, dass ich es nicht einmal auf irgendeiner Art und Weise eklig fand. Es war nun einmal etwas ganz normales, selbst wenn es in meinem vier Wänden passiert war, aber ich war selber schuld. Ich hatte ihm schließlich einen Ständer beschert und so wie ich Colin nun einmal kannte, konnte er den nicht einfach, ohne irgendetwas dagegen zu tun, verschwinden lassen, außer natürlich, er hätte jemanden, der den Job für ihn übernehmen würde.

„Ich weiß doch, dass du dich lieber darum gekümmert hättest, baby.“ Ihm machte es nichts aus, dass ich es wusste, aber das war mir schon klar gewesen. Wieso sollte es ihm auch peinlich sein? Colin war in dieser Hinsicht eigentlich schon immer offen gewesen, weswegen es mich nicht wunderte. „Außerdem gibt es für die Aktion mit dem Eis noch Rache, das ist dir hoffentlich bewusst?“, seine blauen Augen beobachteten mich genau, versuchten wahrscheinlich irgendeine Reaktion zu erkennen, aufgrund seines Satzes aber ich zuckte nur mit meinen Schultern, erwiderte seinem Blick und lächelte leicht.

IndecisionWhere stories live. Discover now