Indecision

Kapitel 19

„Also, willst du die ausführliche Erklärung, oder die zusammengefasste?“, fragte ich Colin vor mir und setzte mich in den Schneidersatz, als er kurz überlegte und dann mit seinen Schultern zuckte.

„Mir egal. Du kannst mir ja eine ausführlich zusammengefasste Erklärung erzählen.“

„Dein Ernst? Soll ich dir vielleicht noch eine Erörterung schreiben?“

„Wenn du es nötig hast.“, er zuckte wieder mit seinen Schultern, während ich mir mit meiner flachen Hand gegen die Stirn schlug und einmal tief durchatmete, um mich selbst zu beruhigen.

„Du bist so anstrengend, Colin.“

„Du bist auch nicht einfacher, Amilya und jetzt fang schon an zu erzählen, verdammt.“, maulte er leicht und ich hob nur eine Augenbraue. Wenn er schon eine Erklärung wollte, sollte er nicht so beschissen frech sein, sonst würde es nicht gut für ihn ausgehen.

„Verdammt, halt die Fresse und lass mich erst einmal den richtigen Anfang finden.“

„Kannst du dich noch daran erinnern, als wir mit der Gruppe das erste Mal zusammen campen waren und Jane plötzlich auch da war?“

„Natürlich.“

„Am gleichen Abend, als du schon geschlafen hast, bin ich wach geworden, weil irgendwer mit Jane vor unserem Zelt geredet hat und in diesem Moment konnte ich noch nicht identifizieren, wer es war, aber jetzt weiß ich, dass es Justin war.“, erzählte ich weiter und fuhr mir durch meine Haare, als ich Colin ansah, der mich interessiert ansah.

„Über was haben sie gesprochen?“

„Dass, wenn Jane bei uns sein würde, dass sie dich zurückbekommen würde. Dementsprechend war Justin derjenige gewesen, der Jane gesagt hatte, wo wir campen waren. Sie haben miteinander diskutiert, wie und wann du wieder zurück zu ihr kommen würdest und so eine Scheiße.“

„Denkst du etwa, die steckten unter einer Decke?“, fragte mich Colin dann und lehnte sich weiter vor, als würde ich eine unfassbar spannende Geschichte erzählen, was eigentlich auch anscheinend für ihn der Fall war.

„Ich denke es nicht nur, ich weiß es sogar, Colin. Allein Justins Reaktion hat es mir bewiesen.“, ich rückte weiter vor und seufzte dann. „Hast du dich nie gefragt, wieso Jane plötzlich immer da war? Oder warum sie von einem Tag auf den Anderen ein Bestandteil unserer Gruppe war?“

„Doch, habe ich.“

„Dann müsste dir ja nun klar werden, dass Justin der Grund war, wieso sie es so weit geschafft hatte. Ich wette mit dir, er hat die anderen dazu gebracht, Jane zu akzeptieren. Er hat ihr sozusagen Informationen gegeben.“

„Woher willst du das wissen? Vielleicht war das alles nur ein Zufall?“

„Wurde dir ins Gehirn geschissen, Colin? Als ob dieses Gespräch zwischen den Beiden nur ein Zufall war. Ich weiß, dass sie über uns gesprochen haben und so auch darüber, wie sie uns auseinanderbringen könnten. Erinnere dich doch nur daran, wie distanziert Justin zu uns war, als wir was miteinander hatten. Er wollte uns nie sagen, was sein Problem war.“, sprach ich weiter und versuchte ihm klar zu machen, was ich meinte. „Selbst als er zu dir gekommen war, um sich zu entschuldigen, dafür, dass er so scheiße zu dir war, wer war da dabei?“

„Jane.“, schlussfolgerte er und ich konnte beinahe sehen, wie sein Gehirn arbeitete.

„Genau. Und als alles zerbrach, als ich auch bereits weg war, war er nur bei Jane und hat sogar Alex vernachlässigt, obwohl sie beste Freunde waren.“, ich erwiderte Colins Blick und räusperte mich einmal. „Jane wusste nie etwas aber mir ist letztens eine Sache aufgefallen, egal wie klein sie auch war, aber es ist wieder ein Beweis dafür, dass Justin ihr Informant war.“