Kapitel 13.

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Benjamin

Ich glaubte für Orlando war es der schönste Tag in seinem Leben, als er endlich zu Emery durfte.
Seit er hier war, war eine Woche vergangen. Eine ganze Woche und Emery war noch immer so schwach, dass er nicht einmal laufen konnte!
Das war erschreckend.
Vorsichtig stellte ich das Glas Wasser auf dem wackeligen Nachtisch ab.
Orlando krabbelte auf das Bett und strahlte Emery an. Es war ein Strahlen, dass hatte ich noch nie zuvor bei ihm gesehen.
"Emery!", hauchte er und drückte einen Kuss auf dessen Stirn.
Emery lächelte. "Hey, Olli. Wie geht es dir?"
Orlando wartete einige Sekunden. Er starrte Emery einfach nur an. Dann schlang er plötzlich die Arme um ihn und begann zu weinen. So sehr, dass Emery nicht wusste, was er tun sollte. Er saß da.
Aber Orlando brauchte es. All die Anspannung wich von ihm ab. Die letzten Monate war er wie eine Marionette gewesen. Er hatte kaum gegessen und nur etwas getan, wenn ich ihm gesagt habe, was er tun sollte. Er hatte wirklich gelitten. Und sein Leiden hatte meines etwas gelindert. Ich hatte eine Aufgabe. Ich musste mich um Orlando kümmern. Auch wenn ich nachts müde und ruhelos in Gedanken bei Emery war.
"Olli. Ich bin auch froh.", hauchte Emery irgendwann und lächelte schwach. Aber er ließ ihn nicht los. Sie ließen sich nicht los.
"Habt ihr Hunger? ", fragte ich schließlich an den Fremden, der nur im Hintergrund saß und ins Nichts starrte. Er war kräftig und blond. Wir hatten noch nicht viel geredet. Aber er hatte Emery hergebracht. Und das reichte, dass ich ihm vertraute.
Er hatte nach uns gesucht. Er hatte alle gefragt. Vielleicht nicht alle ... Aber die richtigen. Und schließlich hatte er uns gefunden. Mich gefunden. Beim Untergrundbahnhof.
Er nickte nur. "Ja. Gerne."
Emery schreckte auf. Die Augen weit aufgerissen. Er starrte ihn an. Leichenblass. Am ganzen Körper am Zittern. "Du?!", kreischte er panisch und schlang die Arme um seinen klapprigen Körper.

Sorry, MasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt