Kapitel 35.

2.9K 158 77
                                    

Benjamin

Ich fror. Mein Bein zuckte unaufhörlich. Der Schmerz hatte es taub werden lassen. Mich taub werden lassen.Gegen die Schmerzen. Die Kälte klebte an mir.
Und ich ...
Ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgeben. Aber langsam verzweifelte ich.
Einmal war Amadeo gekommen und hatte mich mit einem Elefantenharken durch Gitterstäbe hindurch gequält.
Ich konnte mich weder aufsetzen noch richtig umdrehen. Alles tat mir weh vom Liegen. Von der Kälte. Vom Harken. Und gleichzeitig spürte ich es nicht mehr.
Es war seltsam.
Als wäre ich gar nicht mehr richtig hier.
Hier bei Amadeo.
Ich hasste Amadeo.
So sehr.
Warum hielt er mich hier fest?
Warum?
Was hatte er davon?
Warum war er so unberechenbar?
So ... so ... kalt und geheimnisvoll.
Ich schlang die Arme um den Oberkörper.
Mein Magen brummte. Mir war schlecht. Unglaublich schlecht.
Ich hatte Hunger.
Warum kam er nicht wieder?
Warum?
Er würde mich doch nicht verhungern lassen, oder?
Oder?!
Ich schrie heiser. Versuchte es noch einmal. Aber wieder hallte nur mein Echo im Raum unendlich laut zurück.
Ob es Emery gut ging? Und Cole? Und Orlando?
Ich war so ein Versager.
Ich saß hier fest. Ich kam einfach nicht raus.
Die Lampe spendete zwar etwas Licht, aber das brachte mich nicht weiter. Gar nicht.
Ich hustete leise.
Der Käfig hatte keine Tür. Und trotzdem war ich hier drinnen. Aber wo war dann das verflixte Schloss?!
Ich griff mir an die Kehle. Schreien war unangenehm.
Ich hatte Durst.
Am liebsten würde ich sterben. Es war schrecklich hier.
Aber das konnte ich ihnen nicht antun. Ich musste doch auf sie aufpassen.
...
Und Amadeo umbringen.

Sorry, MasterWhere stories live. Discover now