Teil 2

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Es ist Freitag. Endlich Wochenende! Morgen holen meine Schwester und ich unsere Hunde ab. Ich bin mega aufgeregt. Es sind zwei süße Bordercolliebabys. Ich habe mir einen schwarzen Jungen ausgesucht den ich Bolle nennen werde. Der andere Welpe ist ein Mädchen und soll Lia heißen. Sie sind so flauschig, so knuddelig so niedlich. Sie sind an dem Tag geboren als wir in New York angekommen sind. Ein paar Tage später haben wir sie kennen gelernt und besuchen sie seit dem täglich.
Ich bin völlig in meine Gedanken versunken als ich Matt bemerke der mich offensichtlich etwas fragt: „Also Was ist, kommst Du mit?" Ich habe keinen Schimmer was er meint. Und gucke ihn wie eine Eule an. Er lacht sich über mich schlapp und sagt prustend: „hörst du mir überhaupt zu?" ich schüttle schüchtern meinen Kopf und werde rot.
Er wiederholt seine Frage: „ Die 42. Etage trifft sich jeden ersten Freitag im Monat im Starlight. Hast du Lust mitzukommen?" Ich grinse begeistert. „Ja klar! Wieso fragst du da überhaupt?" Matt lacht laut und wir gehen uns gut gelaunt einen Kaffee ziehen. Die Arbeit am Projekt ist seit gestern Abend fertig. Wir lesen noch ein paar mal Korrektur und beschließen die Mappe gemeinsam in Herr Simons Büro abzugeben.
Zögerlich klopfe ich an die Tür. Herr Simons ist alleine in seinem Büro und schaut erschrocken auf als er mich mit Matt sein Büro betreten sieht.
„Gibt es ein Problem mit den Investoren, Finja?" Ich stutze. Er verwechselt mich gerade mit meiner älteren Schwester. Das ist ein großes Kompliment an mich, denn Finja ist alles was ich nicht bin. Sie ist hübsch, ihre blauen Augen strahlen eine natürliche Wärme aus. Sie ist perfekt gebaut und kann sich so elegant bewegen dass ich einfach nur neidisch bin. Wenn sie ihre Kampfübungen macht sieht sie aus als würde sie tanzen.
Ich dagegen bin etwas kleiner, unbeholfener und grünäugig. Sogar meine Haare glänzen weniger als ihre.
Ich schaue Herrn Simons mir meinen großen grünen Augen an und sage: „Sie verwechseln mich mit meiner Schwester. Ich bin Rana Green, die neue aus ihrem Großraumbüro." Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll und bleibe verschüchtert in der Tür stehen. Matt kommt nicht an mir vorbei und bleibt deshalb hinter der Tür. Herr Simons schaut mich mit seinen umwerfend blauen Augen an und mustert mich intensiv. Dann nickt er und fragt: „Sie sind nicht zufällig Zwillinge, oder?" Ich erröte und blicke zu Boden. „Nein" flüstere ich fast.
Er steht auf und kommt auf uns zu: „Kommt doch rein und setzt euch." er bietet mir galant einen Stuhl an und nimmt dann meine Hand als wolle er mir helfen mich zu setzen. Dem ist aber nicht so. Er hält meine Hand fest und schaut mir tief in die Augen: „Willkommen in unserem Haus Fräulein Green! Sie sind mindestens eben so liebreizend wie ihre Schwester. Darf ich sie heute zum Mittagessen einladen?" er schaut mich verführerisch lächelnd an. „Nein!" sage ich ohne zu überlegen. Er kneift ein wenig die Augen. Ich habe das Gefühl dass er jetzt auf der Jagd ist. Ich bin seine Beute und weil ich keine leichte Beute bin wird es ihm erst richtig gefallen. Er lächelt: „Weswegen seid ihr hier?" Er setzt sich wieder hinter seinen Schreibtisch. Matt nimmt mir den Ordner aus der Hand und überreicht ihn Herrn Simons. „Oh, ein erster Entwurf" freut der sich. Matt antwortet: „ Es wäre nett wenn du uns bis Montag sagst was wir ändern sollen. Dann dürfte das Projekt Mitte der Woche abgeschlossen sein."
Herr Simons nickt. „Sehe ich sie heute Abend im Starlight?" Ich bin zu perplex als dass ich antworten könnte. „Ja, wir werden da sein." antwortet Matt für mich.
Stumm gehen wir aus dem Büro. Ich gehe strammen Schrittes bis in den Pausenraum. Dort drehe ich mich zu Matt um und fauche ihn an: „Hättest Du mich nicht vorwarnen können dass ich dem größten Blödmann aller Zeiten begegne?" Matt grinst mich verdutzt an. „Und nein, ich meine nicht dich! Der alberne Anzugaffe geht ja mal gar nicht! Glaubt der etwa er sei der größte Stecher weit und breit?" Ich rede mich in Rage und Matt feiert ab. „Reg Dich ab, Prinzessin. Der Typ ist der größte Stecher im Büro. Die meisten deiner Geschlechtsgenossinnen fahren voll auf ihn ab." mir fallen fast die Augen aus dem Kopf so sehr starre ich Matt an. Ich schüttle ungläubig den Kopf. „Die haben dann aber keinen Respekt vor sich selbst, oder?" Matt grinst und wirkt sehr zufrieden. Da wir unser Projekt abgeschlossen haben machen wir eher Feierabend.
Ich gehe nach Hause und gehe in die Halle um zu trainieren. Mich körperlich auspowern tut mir bestimmt gut.
Am Abend überredet mich Finja dass ich mir eins ihrer Kleider anziehe. Sie will mir sogar ihr rotes leihen. Und die tollen Pumps. Normalerweise wäre ich Feuer und Flamme. Jetzt aber reagiere ich zögerlich. „Was überlegst Du? Mach Dich mal hübsch, sonst sieht dich nie jemand an." „Ich hab nur keinen Bock von den falschen angestarrt zu werden." lache ich. „Ach komm schon, mach dich locker. Die unbequemen kannst du dir doch mit Leichtigkeit vom Hals halten." Ich grinse sie an. „Und wie hälst du dir Herrn Simons vom Hals?" Finja schaut mich mit großen Augen an. „Gar nicht. Der beachtet mich nicht." Ich schaue sie erstaunt an. „Ehrlich. Wir arbeiten zusammen und das wars. Er hat noch nie ein Wort zu viel mit mir gesprochen." „Mich hat er gleich mal zum Mittagessen eingeladen. Ich könnte kotzen." Finja schaut mich ungläubig an.
Wir machen uns zurecht. Finja steckt mich in ihr Kleid, macht mir die Haare. Danach frisiere ich sie. Wir schauen in den Spiegel und sind mit dem Ergebnis zufrieden.
Finja nimmt mich in den Arm und freut sich dass sie nicht mehr alleine zu den Treffen gehen muss. „Es ist richtig ätzend gewesen. Herr Simons hat mich nie beachtet und die anderen hatten Angst vor mir weil ich so eng mit unserem Vorgesetzten zusammenarbeite. Ich saß immer einsam in der Ecke. Heute Abend haben wir Spaß!"
Wir nehmen ein Taxi und kommen im Starlight an. Es ist voll und die Musik dröhnt laut. Ich frage mich wie man hier Spaß haben kann. Ich würde am liebsten kehrt machen. „Hey, mach dich locker!" brüllt mich Finja an. „Beim nächsten mal nimmst du Rian mit. Der würde es hier gefallen." Rian ist meine eineiige Zwillingsschwester. Sie ist wilder und chaotischer als ich. Sie liebt diese Art von Musik und würde sich hier wohl fühlen. „Das mache ich wenn du dich heute Abend zusammen reißt und wenigstens so tust als ob." Finja schaut mich flehend an. Ich zucke die Schultern und führe sie auf die Tanzfläche. Wir tanzen ausgelassen. Ein paar Männer graben uns an aber wir beachten die nicht und die verziehen sich schnell.
Ich will Finja gerade vorschlagen etwas trinken zu gehen da umgreifen mich zwei starke Arme. Ich sehe in Finjas Gesicht und sie ist entsetzt. Ich ramme dem Unbekannten einen Spitzen Ellenbogen in die Seite so dass er keine Luft mehr bekommt. Ich drehe mich und ramme ihm ein Knie zwischen die Beine. Ich hebe die Arme um den Angreifer endgültig k.o. Zu schlagen, da realisiere ich dass ich gerade unseren Chef zusammenschlage. Das ist zu viel. Ich ergreife die Flucht. In der Tür begegnet mir Matt. Der schaut mich mit seinen großen braunen Augen an: „Prinzessin, was ist passiert?" „Herr Simons" ist alles was ich rausbringe. Ehe ich hier vor Matt anfange zu flennen renne ich lieber weg. Ich reiße mir Finjas Pumps von den Füßen und entschwinde in den Straßen von New York.

MattWhere stories live. Discover now