Gabriel muss nicht nur mit mir und Matt sondern auch mit Ryan und Freja arbeiten da wir eine gemeinsame Präsentation in LA haben. Wir fliegen von Montag bis Freitag. Finn kommt als Kindermädchen mit.
Gabriel versucht auf dem Flug gar nicht mit uns zu sprechen. Er ist ziemlich sauer dass er mitkommen muss. Er grummelt die ganze Zeit vor sich hin. Finn sitzt während des Flugs neben ihm und er tut mir leid. Gabriel ignoriert Finn komplett. Rico hat irgendwann Langeweile und er geht zu Finn und spielt mit ihm. Als Finn Rico durchkitzelt ärgert sich Gabriel weil er Ricos Tritte abbekommt. Finn erhebt sich wortlos und setzt sich auf Matts Schoß und dann unterhalten wir uns. Rico kuschelt mit Matt und Finn.
Ryan und Freja bereiten ihre Präsentationen vor. Irgendwann tausche ich mit Ryan die Plätze weil ich mit Freja noch sprechen muss. Matt und Ryan wollen die Graphiken bearbeiten. Die drei stecken die Köpfe zusammen und Gabriel schaut böse zu Ihnen rüber. Ich wundere mich kurz dass Gabriel so sauer zu den Jungs starrt wende mich dann aber wieder unserem Text zu.
In LA gehen wir erst einmal ins Hotel. Gabriel muss sich mit Finn das Zimmer teilen. Gabriel ist sauer doch Finn lacht ihn aus. „Ich schnarche nicht, ich stinke nicht und ich steh nicht auf dich. Es sollte kein Problem heute Nacht geben.". Gabriel bekommt große Augen. Er kann die letzte Bemerkung nicht einsortieren. Darum kommt er auf dem Weg zum Meeting zu mir um mich zu fragen. „Was meint Finn damit dass er nicht auf mich steht? Steht er auf Cassidy?" Ich zucke mit den Schultern. „Cassidy ist hübsch!" sage ich nur. „Sollte das eine Drohung sein?" fragt Gabriel misstrauisch. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Finn und du seid hier, Cassidy ist in New York." versuche ich ihn zu beruhigen. Gabriel schaut mich verächtlich an. „Und der Zwilling? Wo ist der?" Ich seufze. „Finn und Eki sind nicht so. Sie werden Cassidy nicht verführen." sage ich. Gabriel schaut mich skeptisch an. Ich werde einen Teufel tun und Gabriel aufklären dass weder Finn noch Eki auf Frauen stehen. Immerhin muss er heute Nacht neben Finn schlafen. Es könnte ihn unnötig irritieren wenn er weiß dass Finn auf Männer steht. Während des Meetings benimmt sich Gabriel wirklich sehr höflich zurückhaltend den anwesenden Frauen gegenüber. Abends sitzen wir in Ryans und Frejas Zimmer. Sie haben eine Suite und die Sitzgruppe ist gemütlich. Finn und Ryan bringen Elisabeth ins Bett. Rico darf noch auf bleiben. Er ist sehr stolz. Er sitzt auf Matts Schoß und lacht über Matts Späße. Als Elisabeth schläft kommen Ryan und Finn grinsend zu uns. Habt ihr noch Lust auf Pizza? Fragt Ryan. Ich lehne dankend ab. Ich hatte genug zu Abend gesessen. Matt würde eine Pizza mit essen. Gabriel ist entsetzt. „Wir sind in LA! Ihr werdet dich nicht allen Ernstes den Abend hier verbringen?" „Ich kann nicht weg." antwortet Ryan. Mein Baby schläft neben an. „Ich werde auch nicht mit meinem Sohn das Nachtleben erkunden." sagt Matt und gibt Rico einen Kuss. „Wenn du Bock hast komme ich mit dir mit." meint Finn. Gabriel schaut als sei ihm die Lust auf das Nachtleben gehörig vergangen. Finn setzt sich neben Matt und er fängt an mit Rico und Matt rumzualbern. Ryan und Freja lachen sich über die drei schlapp und ich hole Gläser und was zu trinken. Finn bringt Rico und Matt fluchen auf Schwedisch bei. Ryan sagt: „Finn, Matt! Ihr sollt dem Kleinen doch nicht so einen Mist bei bringen!" er lacht trotzdem über den Eifer den Rico zeigt. Gabriel ist irgendwann richtig genervt von uns und geht in sein Zimmer. Als Rico ins Bett gehen soll holt Finn das Märchenbuch. Er berichtet dass Gabriel tatsächlich alleine und extrem mies gelaunt auf dem Zimmer sei. Als Rico schläft ist irgendwie die Stimmung raus. Finn telefoniert mit Ernesto. Die beiden vermissen sich schrecklich. Der Dienstag und Mittwoch verläuft ähnlich unspektakulär. Am Donnerstag beschließen die Männer dann doch abends weg zu gehen. Freja und ich bleiben daheim da wir auf die Babys aufpassen. Irgendwann kommt Finn heulend heim. Ernesto hat mit ihm telefoniert und will Schluss machen. Für Finn bricht gerade die Welt zusammen. Freja und ich nehmen ihn erst einmal schützend in unsere Mitte. Wir können das nicht glauben. Ich lasse Finn erzählen und rufe dann Eki an was da los ist. Was Eki mir erzählt klingt noch schrecklicher als das was bei Finn angekommen ist. Ernesto ist vergewaltigt worden. Er hat daraufhin Finn angerufen um Schluss zu machen. Nun liegt er mit einem versuchten Suizid im Krankenhaus. Ich rufe Ryan an und bitte ihn dass wir früher fahren dürfen. Ich erkläre ihm grob an Telefon was passiert ist.
Ryan kommt mit den anderen beiden sofort heim. Finn telefoniert derweil mit Eki und Ask mit mir. Wir erfahren so gut es eben am Telefon geht was sich zu Hause für ein Drama ereignet hat. Ich berichte knapp was ich weiß. Ryan fackelt nicht lange sondern ordert seinen Piloten. Wir packen innerhalb von Minuten unsere Sachen und machen uns auf den Weg zum Flughafen. Finn sitzt zwischen Freja und mir und wir halten ihn die ganze Zeit. Er schluchzt zwischendurch immer wieder.
Als wir am Morgen in NY landen fährt Jake uns direkt ins Krankenhaus. Francesco sitzt am Bett seines Bruders. Thorsten, Tjorben und Eki erwarten Finn. Martha sitzt ebenfalls am Bett ihres Sohnes. Ihre Babys hat sie bei Maria gelassen. Ernesto wacht auf und ist erstaunt uns alle zu sehen. Finn geht zu ihm und nimmt den schluchzenden Ernesto fest in seine Arme. Er tröstet ihn ganz lieb. Ernesto würde am liebsten in Finn kriechen. Er ist so erleichtert dass sein Freund ihm bei steht. Wir lassen die beiden alleine und Thorsten und Eki nehmen sich Francesco zur Brust: „Wir müssen wissen was Ernesto passiert ist dass er sich umbringen wollte. Wer hat ihm das angetan und ist dir das gleiche passiert?" Francesco ist fertig mit den Nerven. Er blockiert immer stärker je mehr die beiden älteren bohren. Irgendwann nimmt Ryan den weinenden Jugendlichen in den Arm und tröstet ihn. „Du und Ernesto seid meine Lieblingsneffen. Ich will nicht dass ihr unglücklich seid. Bitte erzähle was passiert ist damit wir euch helfen können. Francesco schaut sich eng an Ryan gedrückt ungläubig um. Ihr seid nicht böse auf uns? Fragt er erstaunt und Eki fliegt fast der Boden unter den Füßen weg. Er geht auf seinen Freund zu und umarmt ihn einfach von hinten um ihm zu sagen dass er ihn liebt und ihm niemals böse sein könnte. Francesco schließt die Augen und weint. Er sieht dabei aber nicht mehr verzweifelt sondern glücklich aus. Thorsten umarmt die Gruppe nun ebenfalls und küsst Francesco auf den Kopf. „Du bist mein Sohn. Ich hab echt Angst um dich. Bitte lass mich dir helfen." Francesco gibt endlich nach und berichtet was ihm und Ernesto alles schreckliches passiert ist. Eki würde am liebsten sofort in die Schule stürmen und alles kurz und klein hauen. Thorsten ist nicht wirklich viel besonnener. Zum Glück hält Ryan die beiden auf. „Wir erstatten Anzeige. Das lassen wir nicht mit uns machen." Eki und Francesco strahlen ihn an. „Danke!" sagt Francesco.
