Teil 67

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Im Badezimmer höre ich Rian wie sie einem weinenden Carlo beruhigt. Auch er hat wohl eingekotet und die kleine Windel hat nicht viel geholfen.
Rian überredet Carlo sich sauber machen zu lassen. Carlo fragt sie mit weinender Stimme ob er ihr einen Blasen darf weil sein Po zu dolle weh täte. Rian erklärt Carlo liebevoll dass er ihr keinen Blasen könne. Sie hat gar keinen Penis. Carlo kann kaum glauben. Aber anscheinend erklärt Rian Carlo dass sie wirklich keinen Penis hat mit dem sie ihm weh tun kann denn Carlo ruft sehr erstaunt: „Wie siehst du denn dann aus und wo kommt denn da das Pippi aus dir raus?" Rian lacht. „Wenn ich nachher mal muss darfst du mit aufs Klo und hören wie es aus mir raus kommt." Matt und ich grinsen uns an.
Als Rian die Brause an macht weint Carlo wieder. Aber auch Rian lässt Carlo lauwarm duschen. Doch Rian ruft irgendwann nach Daryl. „Daryl, kannst du mal bitte Thorsten oder Tjorben holen? Carlo blutet wieder!" Daryl beeilt sich. Denn keine Minute später hören wir Tjorben der beruhigend auf Carlo einredet. „Zeig mir doch bitte deinen Po. Ich tu dir auch nicht weh! Versprochen!" Carlo dreht sich offensichtlich um. Tjorben erklärt Rana: Carlos Schließmuskel ist zerrissen. Der After blutet aber es scheint eine äußere Verletzung zu sein.
Tjorben gibt Rian  eine Salbe die ein Schmerzmittel enthält.
Rian cremt Carlo damit ein und der kleine stöhnt genussvoll. Rian sagt Carlo dass er das nicht stöhnen muss. „Aber Meister Li wollte immer dass ich so stöhne." verteidigt sich Carlo. „Das stöhnen signalisiert dass es dir gefällt." erklärt ihm Rian. „Hat dir das denn gefallen?" fragt sie ihn. „Ja, du hast es ganz schön gemacht. Und mein Po tut nicht mehr ganz so schlimm weh." sagt Carlo treuherzig.
Ich höre wie Rian ihn aus der Wanne hebt und abtrocknet. Dann föhnt sie ihn. Von dem Geräusch wacht Ricardo auf. Wir stehen auf und ziehen uns an. Ricardo läuft aufgeregt zum Frühstückstisch. Essen klingt in seinen Ohren traumhaft.
Daryl geht mit den Hunden los und sagt er wolle schnell Brötchen holen während wir den Tisch decken. Als er wieder kommt hat er ein großes Paket Windeln für ältere Kinder unter dem Arm. Carlo bekommt so eine Höschenwindel und er schaut Daryl dankbar an. „Cool, damit mache ich nix mehr dreckig." Ricardo schaut neidisch zu seinem Bruder. „Magst du auch eine haben?" fragt Daryl Ricardo ganz lieb. Ricardo strahlt ihn an und nickt.
Im Badezimmer weint Ricardo dann wieder. Ich nehme ihn in den Arm und frage was denn los sei. Ricardo beichtet dass seine Hose schon voll ist. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und streichle seine Tränen weg. „Das ist doch kein Grund zum weinen. Du weißt doch dass ich dich abduschen kann." beruhige ich ihn. „Aber meine schöne neue Unterhose ist futsch." sagt er geknickt. „Die kann ich dir auswaschen." tröste ich ihn. Er schaut mich an als sei ich ein Held. Ich dusche Ricardo also das zweite mal. Dieses Mal nur die untere Region. Und als er sich abtrocknet und  anzieht wasche ich seine bekackte Unterbuxe aus. Das ist ziemlich eklig. Zum Glück kann ich das ganz gut. Mir wird jedenfalls nicht schlecht davon. Meine Hände wasche ich anschließend sehr gründlich.
Wir gehen runter und setzen uns an den Frühstückstisch. Rian hat eine Diskussion mit Carlo. Der möchte gerne auf dem Fußboden unter dem Tisch sitzend essen. Rian kann ihm kaum begreiflich machen dass das keine gute Idee ist. Ask brummt nur „lass ihn doch wenn er es so toll findet." Ich frage Ricardo weswegen Carlo unter dem Tisch sitzt. Ricardo sieht mich ungläubig an. „Hunde gehören unter den Tisch." sagt er und nach einer längeren Pause weil ich nicht fassen kann was er da schiebt er hinterher: „Meister Li sagt wir sind Hunde." Daryl schaltet als erster was Ricardo erzählt. Er schnappt sich Carlo und zieht ihn in eine feste beschützende Umarmung. „Carlo, in dieser Familie bist du nicht unser Hund. Du bist unser Sohn!" Carlo schaut Daryl erst ungläubig an. Nachdem Daryl ihm einen Kuss auf die Stirn gegeben hat legt er seinen Kopf an Daryls Brust und schließt die Augen. Daryl setzt sich mit ihm auf dem Schoß an den Tisch und nimmt sich ein Rosinenbrötchen. Er hält es dem kleinen hin und der kann sein Glück kaum fassen. Er beißt in das Brötchen als sei es das köstlichste Essen auf der Welt. Ich setze mich neben Matt und habe Ricardo auf meinem Schoß.
Die Jungs schauen sich zwischendurch verschüchtert an, reden aber ansonsten kein Wort.
Nach dem Frühstück machen wir uns mit Tjorben und Thorsten auf den Weg. Ricardo ist erstaunt. „Räumen wir den Tisch nicht ab?" fragt er als wir nur unsere gebrauchten Teller zusammenstellen. „Die anderen wollen doch auch frühstücken." erkläre ich ihm. „Die schlafen noch." sagt Matt. Ich grinse Matt an und er umarmt mich. Ricardo läuft an Matts und meiner Hand. Carlo kann nicht laufen. Daryl trägt ihn zum Auto.
Im Krankenhaus erwarten uns schon Maria und Martha. Zum Blut abnehmen betäuben sie die Haut der Jungs mit einer Salbe. Dadurch merken sie den Piks nicht. Die körperliche Untersuchung führen Tjorben und Thorsten in Narkose durch. „Die Jungs haben ein Trauma. Wenn sie mitbekommen dass auch wir Ihnen wieder im Po rum puhlen kann es gut sein dass sie uns nie vertrauen." erklärt Tjorben.
Die Untersuchungsergebnisse sind niederschmetternd. Beide Jungs sind wohl mehr als einmal missbraucht worden. Ihre Schließmuskel existieren praktisch nicht mehr. Sie werden Windeln tragen müssen. Die beiden werden von Kopf bis Fuß fotografiert. Dann rufen sie die Polizei. Das Krankenhaus erstattet Anzeige gegen unbekannt. Die Polizisten versuchen wieder zu relativieren. Es seien schließlich Strassenkinder. Sie wären irgendwo in der Gosse geboren und die leiblichen Eltern hätten sich längst den goldenen Schuss gesetzt. Thorsten schaut die Beamten mit wütendem Blick an. Nur weil die Kleinen keine Eltern mehr haben heißt das nicht dass man sie unter Drogen setzen darf und so derbe misshandeln. Die sexuelle Gewalt sei ja die eine Sache aber die zahlreichen Hämatome und die mehr schlecht als recht verheilten Knochenbrüche sprächen eine deutliche Sprache. Die Polizisten nehmen sehr wiederwillig die Anzeige auf. Tjorben sagt wütend als sie weg sind: „eigentlich sollte man die Presse benachrichtigen. Das ist eine Sauerei!" Daryl schaut ihn aus desillusionierten Augen an: „Es sind mexikanische Waisenjungen die auf der Straße leben. Für die macht sich niemand stark." Thorsten legt seinen Arm um Daryl. „Doch! Wir!" sagt er mit entschlossener Stimme und küsst Daryl auf die Wange. „Wir werden dafür sorgen dass deinem Sohn niemals mehr ein Haar gekrümmt wird. Und dass er alle Hilfen der Welt bekommt um die schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten. Daryl und Matt schauen Tjorben und Thorsten mit dankbarer Mine an. Sie haben selten Menschen getroffen die selbstlos helfen.
Zunächst verabreicht er den Jungs Opium Tropfen. Sie werden deutlich ruhiger durch die Tropfen und zittern nicht mehr.
Wir werden die beiden nach und nach von den Drogen entwöhnen.
Die Schließmuskel wollen Thorsten und Tjorben versuchen zu rekonstruieren. Aber nicht hier und heute. Diese OP hat Zeit bis sie clean sind und die Wunden und blauen Flecken weg sind.

MattWhere stories live. Discover now