Teil 62

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Wir kommen zu Hause an und Freja und Finja sitzen vergnügt in der Küche. Ryan ist erleichtert dass es seiner Frau besser geht. Er nimmt sie in den Arm und gibt ihr einen Kuss. Mark reagiert genervt. Er macht Finja Vorwürfe dass er sie alleine gelassen hat. Ryan grätscht dazwischen: „Du hast aber schon bemerkt dass es ihr heute morgen echt dreckig ging?" „Sie hätte aber nachkommen können!" fährt Mark ihn an. „Hey, krank ist krank! Finja muss nicht nur weil sie den Kopf nicht mehr unter dem Arm trägt gleich wieder zur Arbeit rennen. Lass sie sich doch erst einmal erholen!" versucht Ryan Mark zu beruhigen. Der ist bockig wie ein kleines Kind und haut auch recht schnell ab. Finja ist mehr als traurig darüber. Ich nehme sie in den Arm und setze mich mit ihr auf die Couch. Ryan und Freja fangen an das Abendessen vorzubereiten. Finja ist von Marks Verhalten entsetzt. Sie versucht den Fehler bei sich zu entdecken. Sie macht sich richtig fertig deswegen. Anstatt zu Abend zu essen geht sie ins Bett.
Als ich später noch einmal zu ihr gehe weint sie. Ich lege mich zu ihr und nehme sie in den Arm. „Ach, Rana! Wieso sind alle Männer so doof?" fragt sie verzweifelt. Ich streichle sie und sage: „Es sind nicht alle Männer doof." „Doch! Ich glaube Mark und ich passen einfach nicht zusammen." heult sie. „Ich fahre ihr mit der Hand über den Rücken. „Wie meinst du das?" frage ich sie. „Er ist so von seiner Arbeit besessen. Ich komme in seinem Leben praktisch gar nicht vor, es sei denn ich treffe ihn zufällig in einem Meeting. Wenn wir mal frei haben zieht er sich zurück und ist weg." Ich muss schlucken. Ich denke an Mark und mein Gespräch in Oslo. „Er hält den Trubel nicht gut aus, weißt du? Er ist als Einzelkind bei Eltern aufgewachsen die ihre Karriere verfolgt haben. Er hat sich seit dem er denken kann mit sich selbst beschäftigt. Gönne ihm die Ruhe." versuche ich Finja zu erklären wie ihr Verlobter tickt. Ihr Handy leuchtet auf. „Willst du nicht wissen wer dir schreibt?" frage ich sie. Finja sagt: „Das ist mein Diensthandy. Da wird es um die Arbeit gehen und da habe ich jetzt nicht mehr die Nerven für. Ich habe schon den ganzen Tag Gabriel bei seinen Problemen geholfen." sie seufzt genervt. Ich schnappe mir ihr Handy und lese dass die letzten Nachrichten alle von Mark sind. Er fleht Finja um Verzeihung an. Finja fühlt sich nicht in der Lage zu antworten. Ich schnappe mir mein Handy und rufe Mark an. Ich erkläre ihm dass Finja schläft weil sie sich nicht gut fühlt und dass ich zufällig die Nachricht gelesen habe als ich noch mal nach ihr geschaut habe. Er solle sich keine Sorgen machen. Mark macht sich natürlich fürchterliche Vorwürfe. Er ist im Streit gegangen und seiner Freundin geht es wirklich schlecht. Ich beruhige ihn und verspreche gut auf Finja aufzupassen.
Am nächsten morgen müssen sich Freja und Finja erneut übergeben. Ryan schickt Freja ins Bett. Finja weigert sich. Sie ist blass wie die Wand. Sie hat aber Angst um ihre Beziehung und schleppt sich lieber halb tot zur Arbeit als Mark zu  enttäuschen. Ryan ist entsetzt. „Du kannst so nicht zur Arbeit gehen! Du bist krank! Ruhe dich aus. Nachher steckst du die  ganze Firma an. Finja sieht ihn aus glasigen Augen an. „Ich bin nicht ansteckend." behauptet sie. „Woher willst du das wissen?" fragt Ryan. „Ich weiß es einfach, ok?"
Finja schleppt sich zum Bus. Ich stütze sie und sie schaut mich dankbar an. Im Büro will Mark sie in den Arm nehmen aber Finja geht mit mir direkt durch zum Klo. Dort übergibt sie sich und heult. Ich nehme sie in den Arm und halte ihre Haare. „Soll ich dich heim fahren?" Fragt Mark ganz lieb. Finja kuschelt sich an ihn und lässt sich in eine innige Umarmung ziehen. „Schatz, es tut mir leid was ich gestern gesagt habe." Mark tröstet Finja und bemüht sich sichtlich um sie. Sie klammert sich an ihn und legt ihren Kopf auf seine Schulter. „Nein, ich bleibe. Es wird gleich gehen." sagt sie matt. Ich schüttle den Kopf und bin sprachlos. Wem will Finja was beweisen? Mark macht ein besorgtes Gesicht. Ich gehe mit den beiden Richtung Büro. Mark schaut immer noch zerknirscht aber Finja lächelt ihm schon wieder zu. Mark versucht Finja nich einmal zur Vernunft zu bringen und bietet ihr an sie heim zu fahren. Sie flüstert ihm aber etwas ins Ohr und er lächelt sie verklärt an. Dann nimmt er sie hoch und dreht sie im Kreis. Er schaut sie überglücklich an und sie lächelt ihn auch verliebt an. Ich frage mich was sie ihm wohl zugeflüstert hat. Den Rest des Tages sehe ich die beiden nur wenn ich an ihnen vorbei haste. Mark und Finja sehen aus als würden sie auf Wolken schweben.
Abends frage ich Finja ob es ihr wieder gut geht. Sie strahlt mich an und sagt ja.
Am nächsten morgen spuckt sie wieder.
Freja auch. Ryan macht sich furchtbare Sorgen. Er will die beiden am liebsten ins Krankenhaus fahren. „Brauchst du nicht." Beruhigt ihn Freja. Aber Ryan lässt sich nicht beruhigen. Erst recht nicht als klar wird dass Freja heute auch wieder arbeiten gehen will. Er wird fast sauer. Freja nimmt ihn bei Seite und sagt etwas zu ihm. Er macht große Augen. Dann scheint er etwas zu realisieren und sein Gesicht fängt an zu strahlen. Er schaut Freja beschenkt an. Er zieht sie in eine sanfte Umarmung und küsst sie zärtlich. Bei mir fällt der Groschen. Wenn beide Schwestern morgens unter Übelkeit leiden und beide Männer sich darüber freuen braucht man ja nur 1 und 1 zusammenzählen. Nach dem Abendessen gehe ich noch trainieren. Rian kommt zu mir. Wir machen ein paar Ünungsskämpfe und gehen dann wieder hoch. „Du, sag mal, weißt du was mit Freja und Finja los ist? Denen geht es doch eigentlich dreckig aber sie grinsen so blöde." Ich schaue Rian an und sage: „Ryan und Mark grinsen blöde. Freja und Finja doch eher verklärt."  „Glaubst du sie sind schwanger?" fragt mich Rian. Ich zucke die Achseln und nicke. „So wie die aussehen ja. Aber sie haben noch nix gesagt." Wir gehen trotzdem schon mal Teddybären im Strampler kaufen.
Außerdem kaufen wir Sekt ohne Alkohol.

MattWhere stories live. Discover now