Kapitel 9 Eine Unerwartete Reise

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Wir irren jetzt schon seit einigen Stunden durch den Regen und ich habe das Gefühl er wird immer stärker. Mittlerweile gehen wir alle nah aneinander, um uns so trocken wie möglich zu halten und zu verhindern, dass niemand in die Schlucht fällt. Einige Meter weiter sehe ich auch schon wie Bilbo auf einen Stein ausrutscht und droht in die Tiefe zu stürzen. Schnell habe ich ihn jedoch am Kragen gepackt und zurück in die Reihe gezogen. "Pass auf Bilbo. Du musst mehr darauf achten, wohin du trittst.", erkläre ich ihm und schiebe ihn leicht nach vorne. "Wir müssen uns einen Unterschlupf suchen.", erklärt Thorin auch schon nach hinten und leicht verdrehe ich die Augen. Ich glaube wir wollten alle viel lieber weiter durch den Regen laufen. Durch ein lautes "Passt auf!", werde ich aus meinen ironischen Gedanken gerissen und Von Kili, der hinter mir geht, an die Steinwand gedrückt. Über uns schlägt auch schon ein Stein ein und zerspringt in Einzelteile, die vor uns niederprasseln.

"Das sind Steinriesen.", hauch ich als ich den ersten der Kreaturen erkennen kann. Bevor ich es nochmal laut wiederholen kann, tut dies Balin für mich. Dieser wirkt jedoch sehr fasziniert von den gestalten und beachtet gar nicht die Gefahr, in der wir uns befinden. "Wir müssen hier weg!", ruf ich auch schon laut aus und Thorin setzt sich in Bewegung. Bevor alle ihm Folgen können fängt der Berg an zu wackeln. Ohne Vorwarnung trennt sich der Berg zwischen Fili und mir. Ohne lange zu überlegen, mache ich einen Satz zu Fili und klammer mich an die Steinwand. "Wir befinden uns auf einen Steinriesen. Das wird unser Untergang sein!", ruf ich entsetzt und schaue mich panisch um. Ich muss irgendetwas machen sonst werden wir sterben.
Ohne auf die anderen zu warten kletter ich auch schon am Bein des Riesen hoch. "Ilmare komm zurück. Was machst du?!", schreit mir Fili auch schon panisch hinterher. Schnell gelange ich an den Kopf des Riesen und stelle mich auf seine Nase, sodass dieser mich sehen kann.
"Hallo mein Freund. Ich befinde mich mit meiner Gemeinschaft auf euren Knien. Würden sie diese bitte auf einen Pfad absetzen?", frage ich den Riesen und bin leicht verwirrt welche Sprache ich spreche. Ich habe diese nie gelernt, aber trotzdem weiß ich wie man sie spricht.

Etwas überfordert lehnt der Steinriese auch schon ein Knie an die Felswand und die Zwerge springen hinüber. Kurz danach macht er dies auch mit den anderen Zwergen und sicher befinden sie sich auf dem kleinen Pfad. "Danke mein Freund.", bedanke ich mich und fange an von dem Riesen runter zu klettern. Jedoch schlägt in diesem Moment ein anderer Steinriese auf den Kopf meines Freundes ein und er sackt in sich zusammen. Panisch schaue ich mich auch schon um und suche einen Weg um zu den Zwergen zu kommen. Schnell habe ich diesen auch gefunden und renne los. Als ich am Ende des Riesen angekommen bin, setze ich zum Sprung an und falle elegant in die Arme von Thorin. "Danke mellon. Du hast perfekt gefangen.", sag ich locker und stehe auf. "Was hast du dir dabei gedacht?", fragt er mich auch schon aufgebracht und ich zucke mit den Schultern. "Er hat doch auf mich gehört und niemanden ist etwas passiert, also lass uns in die Höhle gehen.", mein ich und gehe ohne ein weiteren Kommentar durch den Felsspalten.
"Dwalin, komm.", höre ich Thorin nur hinter mir sagen und merke wie er mir folgt. "Sie sieht unbewohnt aus.", sagt Dwalin und leicht lache ich auf. "Höhlen sind niemals unbewohnt Meister Zwerg.", antworte ich ihm und folge einen kleinen Gang weiter nach hinten. "Dwalin geh du in die andere Richtung nach schauen.", gibt Thorin dem Zwerg den Befehl und ich komme wieder zurück, als ich sicher bin das hier nichts liegt. "Hier hinten befindet sich nichts.", berichte ich Thorin und lasse mich in einer ecke nieder. Derweil hat Gloin Holz auf den Boden geschmissen und ruft:"Dann machen wir mal ein Feuer!". Manchmal denke ich mir echt wie leichtsinnig die Zwerge doch sind.

"Kein Feuer! Nicht hier. Schlaft jetzt. Bei Tagesanbruch gehen wir weiter.", verkündet Thorin und geht etwas durch die Höhle, derweil die anderen Zwerge sich plappernd in der Höhle verteilen. "Thorin.", mein ich und sofort schaut er zu mir. "Wir sollten in den Bergen auf Gandalf warten. Das war doch der Plan.", sagt Balin jetzt und leicht muss ich grinsen. Der Zwerg hat mir doch glatt meine Worte geklaut. "Pläne ändern sich.", gibt Thorin ihm nur ernst zur Antwort und drehe sich nach hinten. Dort steht Bofur und möchte sich gerade einen Schlafplatz suchen. "Bofur, übernimm die erste Wache.", befiehlt Thorin ihm und dieser schaut leicht genervt zu ihm. Ich kann von hier sehen, wie müde er ist und am liebsten schlafen würde. Nach einer Zeit, in der alle Zwerge am Schlafen sind, erkenne ich Bilbo wie er sich aufrichtet. Schnell und leise packt er seine Sachen zusammen und schultert seinen Rucksack. Mit seinem Wanderstock in der Hand schleicht er leise zum Ausgang. "Wo willst du denn hin?", fragt Bofur auch schon Bilbo und schaut ihn verwirrt an. Leicht unsicher schaut Bilbo ihn an bis er leise aber fest sagt: "Nach Bruchtal."
Erschrocken darüber steht Bofur auf und geht auf Bilbo zu. "Nein! Du kannst jetzt nicht umkehren. Du bist teil der Gemeinschaft. Einer von uns!", sagt Bofur. Leider kann ich nicht sein Gesicht erkennen, da er jetzt mit dem Rücken zu mir steht. "Das ist doch gar nicht wahr.", gibt Bilbo bedrückt von sich. Die letzten Tage hat er immer wieder probiert Anschluss zu finden. Jedoch wurde er bei den meisten versuchen von Thorin oder Dwalin abgelehnt. Ich selber habe auch keinen richtigen Anschluss gefunden, jedoch ist mir das recht egal. Bilbo ist jedoch ein Hobbit, der dazu gehören möchte. "Ich hätte nie von zu Hause weggehen soll.", höre ich Bilbo noch zu Ende reden. Ich verstehe den kleinen Hobbit. Ich selber vermisse Bruchtal jetzt schon. "Bilbo ich verstehe dich. Du hast Heimweh.", sagt Bofur und nickt leicht mit dem Kopf. "Nein", keift Bilbo auch schon los. "Das verstehst du nicht! Ihr seid Zwerge! Ihr seid das hier gewohnt. Ein Leben auf der Straße, nirgendwo hinzugehören!", setzt er wütend fort. Entsetzt über die Worte des Hobbits richte ich mich auf. Damit ging er wirklich zu weit. Der arme Bofur kann doch nichts dafür, das sie alle heimatlos sind. "Bilbo!", melde ich mich auch schon und drehte neben die beiden. Leicht erschrocken schauen mich beide an. "Bilbo In peda ulin! Die Zwerge können nichts für ihr Schicksal. Sie wollen ihre Heimat zurück, um sich wieder Sicher zu fühlen. Wir sind hier um ihnen zu helfen und dann wirfst du ihm so Worte an den Kopf?! Das ist unverantwortlich, was du gesagt hast.", fauche ich ihn leise an und bekomme aus der Ecke mit wie Thorin unser Gespräch folgt. "Schon gut Ilmare. Er hat recht. Wir gehören nirgendwo hin.", meldet sich jetzt Bofur und schaut kurz über den Haufen Zwerge. Danach richtet er sich wieder an Bilbo, der sich leicht an seinen Stock klammert. "Ich wünsche dir viel Glück auf der Welt.", redet Bofur weiter und lächelt den Hobbit an. "Ganz ehrlich!", meint er noch nach einer Pause und legt Bilbo die Hand freundschaftlich auf die Schulter. Mit einem dankenden nicken verabschiedet Bilbo sich und dreht sich um. "Bilbo! Dein Schwert!", ruf ich entsetzt aus und dieser zieht es aus seiner Tasche heraus. "Okrs!", füge ich hinzu. "Wacht auf!", schreit Thorin auch schon von hinten und langsam bekommt der Boden Risse. Bevor jemand noch etwas sagen kann spaltet sich der Boden auch schon in einzelne Hälften und wir stürzen in die Tiefe.

So das erste Kapitel für heute. Versuche heute Abend auch nochmal zu Updaten.

Lg
Lisa

Die Geschichte Ilmares || LegolasWhere stories live. Discover now