Part 9

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„Ramon was machst du hier?“, fragte ich und rieb mir die Augen. „Gucken ob du aufstehst und lebst. Du hast dir gestern ordentlich gegönnt.“ „Ja? Ich weiß nichts mehr. Ich weiß das wir an der Bar saßen. Mehr nicht.“ „Ich glaub du hast mit einem Mädchen rumgemacht“, sagte er und zeigte lächelnd auf seine Lippen. Ich wischte mir mit meinem Handrücken über meine und.. Schwarzer Lippenstift. „Wow... Ich weiß nichts mehr. War sie hübsch?“ „Es war die von der Tour. Mit den pinken Haaren“, lächelte er und ich sah ihn mit großen Augen an. „Renée?! Und ich war besoffen!“ „Mike sie ist nicht Renée. Das Thema hatten wir schon.“ „Man glaubt mir doch! Ich mag zwar depressiv und suizidgefährdet sein, aber ich bilde mir sie nicht ein! Das ist Renée!“ „Mike wir wissen das du in einer schwierigen Zeit bist. Aber du musst lernen das zu verarbeiten. Sonst drehst du noch völlig durch“, erklärte Ramon mir, ich verdrehte nur die Augen. Ich bilde mir das verdammt nochmal nicht ein! Sie ist es! Und ich werde irgendwie versuchen mit ihr Kontakt zu haben.
„Mike, wegen einer The..“ „Zum letzten Mal: Nein! Und hau ab! Du bist mir keine Hilfe!“, patzte ich und er ging wortlos. Ich ließ mich seufzend auf die Couch fallen. Nur weil mein Kopf kaputt und mein Herz gebrochen ist, denken nun alle ich bin paranoid. Bin ich aber nicht. Es ist Renée. Ganz sicher! Ich erkenne meine Liebe doch. Ich suchte sie bei Instagram und fand ihren Account wieder. Ich tippte auf das Nachricht-Feld und landete in den DMs. Dort war eine Nachricht von ihr:
”hey.. Ich weiß nicht ob du das liest.. Aber in der Nacht im Club.. Du meintest zu mir du seist allein mit deinen Gedanken und klangst verzweifelt. Ich weiß, in deinen Augen bin ich wahrscheinlich nur ein Fan und du hast eh keine Ahnung wovon ich rede, da du echt betrunken warst, aber.. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sag bescheid. Ich helfe Menschen gern und jeder hat Hilfe verdient <3“, lautete die Nachricht. Diese Wortwahl. Dieses vorsichtige Erklären. Dieses Anbieten von Hilfe.. Das ist einfach Renée. Aber ich wusste nicht was ich schreiben soll, also schloss ich den Chat. Ich machte mir was zu essen, schaute fern und nahm nebenbei meine Tabletten; also das Syneudon. Ich postete einen Boomerang zwischen Essen und TV in meine Story und aß entspannt zu Ende. Ich weiß nicht.. Irgendwie bin ich heute gar nicht so deprimiert. Vielleicht auch nur wegen dem Gedanken, dass Renée lebt. Wahrscheinlich lebt. Aber.. Was mach ich wenn sie es doch nicht ist? Ich glaube ich falle dann in ein noch tieferes Loch. Fuck... Will ich mir das echt antun? Vielleicht sollte ich es einfach lassen. Ich mein.. Warum sollte sie sich in mich verlieben? Wenn sie rauskriegt was mit mir ist, ist sie eh weg.
Ich wurde betrübt und schaute meine Markierungen an. Story-Screenshots.. Moment.. Nahaufnahmen.. Fuck! Man sieht die Tabletten! Ich löschte die Story und betete, dass alle aufhören zu fragen was das ist. Wenn nicht, bin ich am Arsch. Ich hoffe sie finden nicht raus was genau das ist.. Obwohl.. So oft gibt es keine Verpackungen mit einem gelben Streifen. Okey Mike, bleib ruhig. Bleib einfach ruhig.
Ich stand auf und ging in die Ankleide. Ich schaute mir Renées Klamotten an, mache das manchmal einfach um an Positives zu denken, und fand den Rock, den sie beim ersten Ausgehen an hatte. Der Abend war so peinlich.

Bis der Tod uns scheidet [Mike Singer ff]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora