Bis der Tod uns scheidet [Mike Singer ff]

Part 14

„Ist nicht wichtig. Ich nehme die nur ganz selten“, beendete ich das Thema. Sie hakte nicht weiter nach, nahm sich ein Tempo und wir gingen weiter. Das spricht auch für Renée. Sie hakt nicht weiter nach, sondern hört auf. Sie merkt immer wenn jemand nicht drüber reden will. Egal welche Situation.
Pov Renée
Mike nimm Syneudon? Er ist depressiv.. Das würde erklären, warum er immer so bedrückt ist. Aber er will nicht drüber reden, also hake ich auch nicht weiter nach. Vorerst. Ich folgte Mike und wir trafen seine Familie bei den.. Pferden. Mike ging hin und streichelte eins. „Komm her“, sagte er, da ich sehr auf Abstand war. „Nein. Nicht bei den Viechern. Ich habe Angst vor Pferden. Mich hat mal eins weggerammt und ich hatte deswegen eine Gehirnerschütterung. Ich warte hier“, sagte ich und setzte mich auf die Bank. Mike kam zu mir und setzte sich. „Bell.. Nicht jedes Pferd ist gleich. Das was dich verletzte hat sich nur vor etwas erschrocken“, sagte er, ich sah ihn verwundert an. „Woher weißt du das?“ „Geraten. Ist doch egal. Komm, streichel es doch wenigstens. Ich bin bei dir“, schlug er vor, zog mich sanft mit sich. Ich blieb halb hinter ihn stehen und streckte meine Hand vorsichtig zum Kopf des Pferdes. Plötzlich wieherte es und ich zuckte zusammen, versteckte mich hinter Mike. „Ich kann das nicht. Mike wirklich. Ich hab Angst“, sagte ich, er ging einen Schritt nach rechts. „Wir machen das zusammen“, sagte er, nahm meine Hand und führte sie vorsichtig zum Pferd. Dieses Gefühl wie seine Hand meine berührt, das kenn ich irgendwo her. Das kommt mir so vertraut vor, als hätte ich es hunderte Male schon erlebt.
Dann lag meine Hand auf dem Fell und wir streichelten das Pferd vorsichtig. Ich traute mich vor Mike, er ließ meine Hand los. Ich streichelte das Pferd und.. Mike hat recht. Nicht jedes Pferd ist gleich. Das hier ist ganz lieb. „Möchtest du reiten?“, fragte Mike. „Nein.. Lieber nicht. Ich will nicht hinter den Zaun. Macht ihr mal“, sagte ich, Mike nickte. Er, Irina und Olga mit Auri gingen zu einem Mitarbeiter und ich schaute ihnen zusammen mit Paul und Davin zu. „Ich hab eine Frage..“, sagte ich und Paul sah mich an, „Mike sind vorhin Anti-Depressiva aus der Tasche gefallen.. Warum nimmt er die?“ „Sag ihm nicht das ich es dir sagte, aber.. Er hat vor ein paar Monaten seine Freundin bei einem Unfall verloren. Die beiden waren fast 3 Jahre zusammen und uns allen war klar, dass die beiden für die Ewigkeit bestimmt waren. Bis zu diesem Tag.. Für Mike ist die Welt zusammengebrochen, er muss Tabletten nehmen und eine Therapie half nicht“, erklärte Paul mir, versucht sich seine Verzweiflung nicht anmerken zu lassen. „Oh nein wie schrecklich“, bedauerte ich, „vielleicht kann ich Mike ja helfen wieder happy zu werden. Ich schau mal was ich tun kann.“ Paul schmunzelte und ein paar Minuten später kamen die anderen vom Reiten wieder. Mike ging neben mich, aber seine Hand schreifte kurz über meine Lenden. Auch das kam mich so vertraut vor.. Aber woher das ganze? Ich verstehe es nicht. „Wollen wir Eis essen gehen?“, schlug Irina vor, wir stimmten zu und folgten ihr zur Eisdiele. „Diesmal lässt du das aber nicht fallen“, sagte ich lächelnd, als Mike sein Eis bekam. „Ne ne, nicht dieses Mal“, entgegnete er und wir setzten uns.
Gegen 21Uhr setzte Mike mich zuhause ab und ich ging rein, meine Eltern kamen mir entgegen. „Wo warst du? Du hättest ruhig mal anrufen können.“ „Mom bleib ruhig, mir geht's doch gut. Schau.“ „Aber wo warst du?“ „Mit Roxi und Lilá im Streichelzoo, bleib ruhig Dad. Und wir waren noch Essen. Somit möchte ich in mein Bett, den Tag ausklingen lassen. Bis morgen“, sagte ich und ging in mein Zimmer. Ich muss dringend eine Wohnung finden. Ich halte das hier langsam nicht mehr aus. Dieses ständige "wo warst du" - als wenn mir so ein Unfall jeden Tag aufs Neue passieren könnte. Damals hat mich der LKW-Fahrer halt einfach übersehen, so meinte die Polizei das. Ist doch egal. Ich lebe und das ist das wichtigste.
Ich schaute auf mein Handy. Eine Nachricht von Mike.