Part 10

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Ich hab mir Rotwein auf mein Hemd geschüttet und als wir dann gehen wollten, bin ich gestolpert und hingefallen. Mir war das so unangenehm, während Renée es einfach mit Humor nahm. Ihr ist fast gar nichts peinlich oder unangenehm. "Wir sind Menschen, sowas gehört dazu" sagte sie immer. Ich schaute mir die Sachen weiter an und fand das Shirt was sie trug als wir ein Paar wurden. Das war am letzten Tag wo ich bei ihr Tanzunterricht hatte und ich hab ihr Rosen mitgebracht. Und kaum ein Wort rausbekommen. Sie hat dann einfach meine Hände genommen und "ich liebe dich auch" gesagt. Ich werde das nie vergessen. Ich verbrachte einige Zeit damit, mir ihre Klamotten anzusehen. Zum Schluss nahm ich das Kleid was sie trug, als ich ihre Eltern kennengelernt habe. Ihre Mom fand mich von Anfang an niedlich, hübsch und perfekt für Renée. Und ihr Dad.. Er hasst mich einfach. Ich hab ihn nie was getan.
Ich hängte das Kleid zurück und ging ins Wohnzimmer, schaute auf die Uhr: 17:49Uhr. Ich beschloss Duschen zu gehen und danach schaute ich auf mein Handy, wischte alle Benachrichtigungen weg. Ich öffnete Instagram und fuck: Meine Fans haben rausgefunden was das für eine Verpackung ist. "für Depressionen? Ich mach mir nun noch mehr Sorgen", war so ziemlich der Inhalt jeder Caption. Fuck! Warum hab ich nicht besser aufgepasst! Ich bin so ein Idiot! Warum kann ich nicht einfach sterben!
Plötzlich wurde meine Haustür aufgeschlossen, ich ging in den Flur. Ossama sah mich erleichtert an. „Klingeln oder so?“ „Ich hab dich 3mal angerufen und du bist nicht dran gegangen. Ich dachte du hättest dir sonst was angetan.“ „Ich war duschen. Und.. Naja.. Ehm...“, stotterte ich, Ossama kam zu mir. „Was?“ „Ich hab vorhin eine Story gepostet und da waren die Tabletten und meine Fans haben rausgefunden, dass es Anti-Depressiva sind!“, platzte es verzweifelte aus mir raus und ich ließ mich auf die Couch fallen. Ossama brauchte einen Moment um zu realisieren was ich sagte. Er nahm die Packung vom Tisch. „Wir reden von dene.. MIKE BIST DU BEHINDERT!“ „Tut mir leid! Ich denke nicht nach! Ich hab das nicht mehr auf dem Schirm gehabt, dass die da liegen! Was mach ich jetzt!“, verteidigte ich mich. „Dich dazu äußern oder hoffen das es alle vergessen.“ „Ich versuch zweiteres. Ich kann einfach nicht drüber reden. Ich werde eh in Tränen ausbrechen und nicht mehr reden können.“ „Okey.. Und noch was: entweder du versuchst dich wieder ins Leben zu kriegen, jemand neuen kennenzulernen oder ich steck dich eigenhändig in eine Therapie, in die Geschlossene! Das schwöre ich dir!“, stellte Ossama klar. „Am Arsch. Das hilft eh nicht. Und ich werde keine finden die mir das geben kann, was Renée mir gab! Bring mich um, dann hat sich alles erledigt!“ „Mike! Du wirst nie wieder glücklich werden wenn du dich so verschließt! Willst du einsam und allein sterben? Hast du vergessen, dass du auch mal eine Familie haben wolltest? Kinder? Versuch diesen Mike wieder aus dir zu lassen! Ich weiß das er noch irgendwo tief in dir ist!“ „Er ist tot! Er ist mit Renée gestorben!“, sagte ich und Tränen liefen meine Wangen runter. „Denk über meinen Worte nach“, waren seine letzten Worte, dann ging er. Man! Ich mache alles kaputt! Ich will nicht mehr! Ich bin voller Trauer und Wut. Hass gegen mich selbst. Ich stand auf und ging in den Flur, betrachtete mich im Spiegel. Ich seh scheiße aus. Kaputt. Krank. An dieser Situation bin doch allein ich Schuld. Wegen mir ist Renée abgehauen. Wegen mir hatte sie den Unfall. Wegen mir ist ihr Leben vorbei!
Ich wurde noch wütender und schlug in den Spiegel. Er zerbrach und ich schrie vor Schmerz auf. Meine Fingerknöchel bluteten, ich hielt sie mir und fiel auf die Knie. Weinte bitterlich.

Bis der Tod uns scheidet [Mike Singer ff]Where stories live. Discover now